Donnerstag, 25. April 2024

KSA kritisiert „coronafreie“ Werbung von Online-Casinos

Coronavirus

Die niederländische Glücksspielaufsicht hat scharfe Kritik an Betreibern von Online-Casinos geübt, die derzeit Werbung mit einem “garantiert coronafreiem“ Angebot machen. Diese Werbestrategie sei “absolut verwerflich“, so die Kansspelautoriteit (KSA) [Seite auf Englisch] in einem am Dienstag veröffentlichten Statement.

Auslöser der Kritik seien vereinzelte Werbeaktionen von nicht-lizenzierten Unternehmen gewesen, die mit unlauteren Methoden für ihre Online-Casinos geworben hätten. Die KSA verurteilte, dass diese Firmen aus der durch das Coronavirus ausgelösten Krise Kapital schlagen wollten.

Als Reaktion auf die auch in den Niederlanden grassierende Corona-Pandemie hat die Regierung Ende letzter Woche ein breites Maßnahmenpaket mit umfassenden Einschränkungen des öffentlichen Lebens eingeführt. Dabei wurde beschlossen, unter anderem sämtliche 14 Filialen der Holland Casinos im Lande zu schließen.

So hätten einige dieser Unternehmen mit ihren “coronafreien“ Spielen geworben und damit Bezug auf die staatliche verordnete landesweite Schließung von Casinos und Spielhallen genommen. Dies habe für Spieler zur Folge, dass sie bis mindestens Anfang April keine Möglichkeit hätten, dem physischen Glücksspiel nachzugehen.

Für diese Spieler seien Online Casinos ein möglicher Ausweg, den sich einzelne Anbieter zunutze gemacht hätten, so die KSA. Deshalb hätten sie versucht, holländischen Spielern die, nach niederländischem Gesetz illegalen, Online Casinos mit unlauteren Methoden schmackhaft zu machen.

Der KSA-Vorsitzende René Jansen erklärte dazu:

Wer haben gesehen, wie Spieler in etwas, was als “coronfreies“ Angebot bezeichnet wurde, gelockt wurden. Absolut verwerflich. Die Beteiligten, die dies tun, die Anbieter selbst und ihre Werbeagenturen können sich der besonderen Aufmerksamkeit der KSA sicher sein.

René Jansen gab nicht bekannt, um welche Unternehme es sich handle. Er sagte jedoch, dass die KSA alle betroffenen Anbieter beobachte. Diesen drohte er mit Konsequenzen bei der für 2021 geplanten Vergabe von Lizenzen für das Online-Glücksspiel:

Beteiligte, die diese Art Praktiken einsetzen, können sicher sein, dass dies bei einer möglichen Bewerbung um eine Glücksspiellizenz stark ins Gewicht fallen wird.

Gleichzeitig kündigte die KSA an, dass es aufgrund der Corona-Pandemie zu Verzögerungen bei dem Lizenzierungsverfahren kommen könne. Es sei derzeit noch nicht abzusehen, inwieweit die aktuelle Krise die Gestaltung der rechtlichen Rahmenbedingungen und den Vergabeprozess verzögern werde, so René Jansen.