Was ist das Metaverse und kann man dort im Online Casino mit Kryptowährung Geld gewinnen? (Bild: Robynne Hu / Unsplash)

Metaverse Online Casinos: Virtuelle Welten, NFTs und Kryptowährung im Metaversum

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Der Begriff Metaverse ist in aller Munde. Doch was ist das Metaverse oder Metaversum? Facebook hat sich in Meta umbenannt und zeigt damit deutlich, in welche Richtung sich das Unternehmen entwickeln will. Technik wie 3D Brillen und Headsets lassen uns schon heute virtuelle Welten auf beeindruckende Weise erleben. Metaverse verbindet die Virtualitäten und die reale Welt und ist damit mehr als nur ein Computerspiel.

Werden wir in Zukunft in Metaverse Online Casinos spielen? Ist das Metaverse noch Science Fiction oder einfach nur ein neuer Name für das Internet und die Antwort auf die Covid-19 Pandemie, seit der wir zuhause shoppen und arbeiten? Wir nehmen den Begriff auseinander und geben Antworten, außerdem betrachten wir Decentral Games, das erste Online Casinos im Metaversum!

Was versteht man unter Metaverse?

Der Begriff Metaverse selbst setzt sich aus Meta und Universum zusammen, bezeichnet also ein ganzes Universum jenseits des unseren. Science Fiction also, oder einfach nur ein hochtrabender Begriff für alles, was im Internet passiert oder in Zukunft möglich sein wird?

Wenn aktuell Unternehmen, Forscher und Größen der Tech-Industrie über das Metaversum reden, geht es um digitale Plattformen, welche einige oder alle dieser Eigenschaften aufweisen:

  • Funktionen, die bereits bestehende Internet-Anwendungen abdecken und häufig die reale und virtuelle Welt verbinden, wie beispielsweise Google Maps
  • Eine Umgebung, abgebildet durch 3D Grafik in Echtzeit und mit personalisierten Figuren für Nutzer, sogenannten Avataren
  • Ein immersives Erlebnis oder die Erweiterung der Darstellung durch Virtual Reality und Augmented Reality Hardware wie Headsets oder 3D Brillen und zukünftige Erfindungen auf dem Gebiet
  • Die Möglichkeit zur sozialen und persönlichen Interaktion mit anderen Nutzern in einem Rahmen, der nicht unbedingt dem Wettbewerb und den Zielen von Computerspielen entspricht
  • Die Möglichkeit für Nutzer, eigene virtuelle Umgebungen zu schaffen und zu betreiben sowie virtuelle Gegenstände zu erstellen, zu tauschen und zu handeln
  • Die Anbindung bestehende Wirtschaftskreisläufe, sodass realer Profit mit virtuellen Dingen möglich ist sowie Handel und Zahlungen über Plattformen hinweg

Warum ist eine Definition des Metaverse so schwierig?

Eine universal gültige Definition des Metaversums gibt es nicht. Denken wir an die Science-Fiction, dann gibt es dort häufig eine virtuelle Welt, ob gut oder schlecht, in der sich alle aufhalten, etwa die Matrix im gleichnamigen Kinofilm oder The Oasis im Buch Ready Player One von Ernest Cline.

Virtuelle Welten der unterschiedlichsten Art gab und gibt es aber schon, viele weitere befinden sich in der Entwicklung oder Planung. Metaverse zeichnet sich als Oberbegriff für die Summe und Pluralität aller dieser Welten ab, frei nach dem Prinzip: viele verbundene Welten, ein Universum. Selbst Facebook räumt ein, dass kein Unternehmen das Metaversum für sich beanspruchen kann und spricht von einer „Vielzahl virtueller Räume“.

Viele vernetzte virtuelle Welten können zusammen ein Metaversum bilden

Viele vernetzte virtuelle Welten können zusammen ein Metaversum bilden (Bild: NASA / Unsplash).

Eine brauchbare Umschreibung liefert der Risikokapitalgeber Matthew Ball, der in The Metaverse Primer über die verschiedenen Aspekte des Metaversums schreibt:

„Das Metaversum ist ein massiv skaliertes und interoperables Netzwerk von in Echtzeit dargestellten virtuellen 3D-Welten, das eine praktisch unbegrenzte Anzahl von Nutzern synchron und beständig erleben kann, mit Kontinuität von Daten wie Identität, zeitlichen Abläufen, Berechtigungen, Objekten, Kommunikationen und Zahlungen.“

Matthew Ball weist damit auf einen wichtigen Punkt hin: Eine einzelne Welt bildet noch kein Universum. Eine einzige Version von Virtual Reality allein bedingt kein Metaversum. Ein Metaverse im Sinne von „jenseits“ unseres Universums entsteht erst, wenn wir die vielen virtuellen Räume die es gibt und geben wird zu einem Netzwerk zusammenschließen.

Virtual Reality Beispiele: Gibt es das Metaversum nicht schon?

Haben wir das nicht schon geleistet? Es gibt bereits ein Netzwerk, das Internet. Die vielen bestehenden virtuellen Welten jeglicher Art existieren eben online, wenn sie denn Nutzer miteinander verbinden. Warum müssen wir jetzt mit einem Metaversum quasi von vorne beginnen?

Wir müssen nicht, aber wir können, beziehungsweise wir stehen an der Schwelle. Die folgenden Komponenten, von denen wir noch längst nicht alle in ausgereifter Form besitzen, können ein Metaverse erst entstehen lassen:

  • Hardware: Auf der Seite der Endnutzer sind hier beispielsweise VR Headsets, Mobilgeräte und Hardware mit haptischem Feedback zu nennen, auf industrieller Seite Kameras, Sensoren und Lasertechnik zur Erfassung von z.B. Bewegungen.
  • Netzwerke: beständige Verbindungen in Echtzeit mit hoher Bandbreite mit Hardware für die Verteilung und „Zustellung“ beim Endnutzer.
  • Rechenleistung: Support und Darstellung virtueller Welten in einem Metaversum erfordern Berechnungen für Grafik und Physik der Umgebungen sowie Synchronisation, Künstliche Intelligenz und Datenverarbeitung.
  • Virtuelle Plattformen: Die virtuelle Realität an sich erfordert Entwürfe und Gestaltung und beständige Pflege.
  • Schnittstellen und Standards: Damit sich eine virtuelle Realität mit einer anderen verbinden lässt, sind Schnittstellen und Standards für den Austausch von Daten erforderlich.
  • Zahlungen: In einem Metaversum muss der Austausch von realer Währung und Fiatgeld in digitale Währungen möglich sein, außerdem müssen Zahlungen zwischen den Plattformen fließen können.
  • Virtuelle Inhalte, Dienste, Gegenstände: In einem Metaversum entstehen Dinge, die an keine einzelne Plattform gebunden sind und damit unabhängig von einem Betreiber oder Anbieter bestehen. Besitztum und Eigenschaften müssen verwaltet werden.
  • Nutzerverhalten: Der Umgang der Nutzer, einzeln und als Kollektiv, mit den Plattformen und dem Metaversum insgesamt wird das Metaverse nachhaltig beeinflussen und gestalten.

Virtuelle Welten in der Vergangenheit und heute

Virtuelle Welten online sind fast so alt wie das Internet selbst und schließen mehrere Nutzer zusammen, um gemeinsam oder gegeneinander etwas zu erleben, zu spielen oder zu konstruieren. Ihre gleichzeitige Existenz bildet ein Multiversum mit vielen parallelen Welten, erst ihre Verbindung schafft aber ein Multiversum.

In der Vergangenheit und bis heute ist aber eher das Gegenteil von Anbindung und Verknüpfung der Fall: Die einzelnen Plattformen existieren quasi als eingezäunte Gärten, die wenig oder gar nicht mit der Außenwelt in Kontakt treten, und wenn, dann stets unter der Kontrolle der Entwickler oder Betreiber.

MUDs: Multi-User Dungeons

Ein Multi-User Dungeon, auch Dimension oder Domain genannt, ist eine virtuelle Welt, die sich zusammen mit anderen Spielern in Echtzeit erforschen lässt und Elemente aus Rollenspiel mit Klassen- und Stufensystem sowie Belohnungen, Interaktion und Wettkampf zwischen Spielern mit interaktiven Geschichten und Chat vereint. Die ersten Varianten waren rein text-basiert und erforderten die Eingabe von Kommandos, spätere Ausgaben wie EverQuest und Ultima Online stellten die Welt und Inhalte grafisch dar.

Habitat

Habitat war das erste grafische Multi-User Dungeon Computerspiel und damit ein Vorläufer der späteren Massively Multiplayer Online Role Playing Games (MMPORPGs). Lucasfilm Games entwickelte Habitat 1985 für den Commodore 64. Der Zusammenschluss der Spieler in einer Welt erfolgte über den Online-Dienst Quantum Link, aus dem später America Online (AOL) hervorging. Das Spiel war für mehr als 20.000 Spieler konzipiert, kam aber über eine Testphase mit 500 Teilnehmern nicht hinaus.

Habitat enthielt nicht die typischen Rollenspielelemente. Spieler konnten eine Figur durch eine zweidimensional dargestellte Welt mit verschiedenen Regionen bewegen und mit anderen Spielern interagieren. Die Entwickler erweiterten Habitat entsprechend des Spielerverhaltens um neue Funktionen und veranstalteten Abenteuer mit Aufgaben.

Screenshot aus der Habitat Spielwelt

Screenshot aus der Habitat Spielwelt (Bild: Moby Games).

Quantum Link stellte Habitat im Jahr 1988 ein, da das Spiel mit nur 500 Spielern zuviel Bandbreite benötigte. Varianten tauchten später auf, unter anderem lizenziert von Fujitsu, welches die Technik später ganz aufkaufte und als WorldsAway im Jahr 1995 startete. Habitat lebt bis heute in den Varianten VZones und Second Kingdom weiter.

Second Life

Second Life zählt zu den bekanntesten virtuellen Onlinewelten. Die US-amerikanische Firma Linden Lab entwickelte Second Life und startete damit im Jahr 2003. Obwohl Second Life MMORPGs ähnelt, betonten die Entwickler, dass es sich nicht um ein Spiel handelt: Second Life konfrontiert die Teilnehmer nicht mit Aufgaben oder Kämpfen.

Die Nutzer oder Bewohner von Second Life erstellen eine Spielfigur oder Avatar für sich und können mit anderen Avataren, Orten und Objekten interagieren. Die Plattform lässt sich von den Nutzern mitgestalten.

Szene aus der virtuellen Welt Second Life

Szene aus der virtuellen Welt Second Life (Bild: Linden Lab).

Die virtuelle Währung Linden Dollar steht für Handel und Dienstleistungen in Second Life zur Verfügung und lässt sich gegen reale Währung eintauschen. Allerdings kontrolliert Linden Lab die virtuelle Währung derart, dass ein Abschöpfen von Gewinnen beziehungsweise echter Profit in realer Währung kaum möglich sind.

Minecraft

Minecraft ist ein Sandbox Computerspiel des schwedischen Entwicklerstudios Mojang. Im Jahr 2014 hat Microsoft Mojang und Minecraft übernommen. Im Überlebensmodus müssen sich Spieler allein oder mit anderen in der Spielwelt behaupten. Der Kreativmodus erlaubt das freie Entwerfen und Gestalten der Spielwelt. Über eine Mod-Funktion können Spieler die Spielmechanik verändern und neue Gegenstände einführen.

Die virtuelle Welt Minecraft ist für die Darstellung mit Blöcken bekannt

Die virtuelle Welt Minecraft ist für die Darstellung mit Blöcken bekannt (Bild: Microsoft).

Minecraft hat mehrere Auszeichnungen gewonnen und gilt als das erfolgreichste Computerspiel aller Zeiten. Spieler haben reale und fiktive Orte in Minecraft nachgebaut und in der Bildung kommen die Simulationsmöglichkeiten von Minecraft zum Einsatz, um etwa Prinzipien der Computerwissenschaft, Chemie oder Design zu vermitteln.

Fortnite

Fortnite ist ein Online Computerspiel von Epic Games, das im Jahr 2017 gestartet ist. Die drei unterschiedlichen Spielmodi beinhalten einen Kreativmodus, der Spielern besondere Freiheiten in der Gestaltung lässt.

Fortnite gibt Unternehmen und Marken Gelegenheit, sich in der virtuellen Welt zu platzieren und zu präsentieren.

Tim Sweeney, CEO von Epic Games, beschreibt Fortnite deshalb als virtuelle 3D Welt, die Computerspielelemente und freies Erkunden vereint. Epic Games verwendet die virtuelle Währung V-Bucks, um mit Fortnite Geld zu verdienen. Damit lassen sich Loot-Boxen, virtuelle Gegenstände und Eintrittskarten erwerben.

Roblox

Roblox ist eine Online Spieleplattform mit integriertem Baukasten für eigene Spiele und Inhalte mithilfe der Programmiersprache Lua. Die Veröffentlichung der ersten Version erfolgte bereits im Jahr 2006, aber erst etliche Jahre später stiegen die Nutzerzahlen an. Die Covid-19 Pandemie sorgte für weiteres, rasantes Wachstum der Spielergemeinde. Roblox an sich ist kostenlos, verwendet aber die virtuelle Währung Robux.

Horizon Worlds

Horizon Worlds ist eine kollaborative Virtual Reality Plattform von Meta Platforms. Das Unternehmen, dem auch das soziale Netzwerk Facebook gehört, ist Entwickler und Publisher. Horizon Worlds verwendet Oculus Headsets für Darstellung und Navigation in einer 3D Welt, die sich durch Nutzer-generierte Inhalte und Orte anreichern lässt.

Fiktionale virtuelle Welten

Die Zukunftsforschung oder Futurologie beschäftigt sich mit der Untersuchung möglicher zukünftiger Entwicklungen. Immer wieder aber haben fiktionale Werke zutreffend und vor ihrer Zeit Erfindungen und technische Leistungen beschrieben, die heute tatsächlich Realität sind. Der polnische Schriftsteller und Science-Fiction-Autor Stanislaw Lem beispielsweise führte 1957 das Motiv eines umspannenden Netzwerkes ein, das dem Internet verblüffend ähnlich klingt und dessen Anfänge erst gut zehn Jahre später begannen.

Treten derartige Vorhersagen ein, kommt es immer wieder vor, dass der Begriff für die fiktive Erfindung oder Technik auch für die reale Sache Verwendung findet. Metaverse selbst ist so ein Fall.

Metaverse in Snow Crash

Snow Crash ist ein 1992 veröffentlichter Roman des Schriftstellers Neal Stephenson, der eine Dystopie in naher Zukunft beschreibt. Das Metaversum ist hier eine Art Internet und MMORPG mit Avataren als virtuellen Figuren, welche die Nutzer repräsentieren.

Die Metaverse-Idee von Neal Stephenson soll auch die Entwickler von Terravision inspiriert haben. Der interaktive digitale Globus Terravision der Berliner Agentur Art+Com enstand ab 1993 mit Förderung der Telekom. Die Entwickler stellten sich die Weiterentwicklung von Terravision als Metaversum vor, eine virtuelle Abbildung der Realität, angereichert durch zusätzliche Informationen (Augmented Reality oder AR).

Diese Metaversum-Vision verwenden wir heute ganz selbstverständlich in der Form von Google Maps beziehungsweise Google Earth. Damit können wir die ganze Welt in Form von Karten und Satellitenaufnahmen bereisen und nähere Informationen über beispielsweise Geschäfte vor Ort erfahren, einschließlich Verlinkung zu Öffnungszeiten, Telefonnummern und Internetseiten.

Nach Auffassung von Art+Com hat das Unternehmen Keyhole Idee und Umsetzung von Terravision für das eigene Produkt Earth Viewer verwendet. Google kaufte Keyhole und veröffentlichte Earth Viewer 2001 als Google Earth. In einem langjährigen Rechtsstreit unterlag Art+Com jedoch gegen Google vor Gericht. Netflix hat diese Geschichte verfilmt und als Miniserie mit dem Titel The Billion Dollar Code veröffentlicht.

Oasis in Ready Player One

Ernest Cline hat unter dem Titel Ready Player One 2011 einen Science-Fiction-Roman veröffentlicht, der ein Metaversum beschreibt. Zentraler Schauplatz der Geschichte ist die virtuelle Realität OASIS (Ontologically Anthropocentric Sensory Immersive Simulation). Diese ermöglicht Nutzern Zugang zu Unterhaltung und Spiel, aber auch Bildung und Wissen. Mit eigenem Währungs- und Wirtschaftssystem arbeiten Menschen virtuell, Kinder gehen zur Schule und die Illusion ersetzt die triste Realität. Steven Spielberg hat die Erzählung 2018 verfilmt.

Cyberspace

Cyberspace bezeichnet eine virtuelle Realität oder ein computergeneriertes Umfeld. Im allgemeinen Sprachgebrauch findet der Begriff Verwendung für das Internet oder das World Wide Web. Die Forschung unterscheidet jedoch zwischen Hardware beziehungsweise Infrastruktur, also Netzwerk an sich und der ortsungebunden Darstellung dessen, eben in Form des WWW oder eines optischen Cyberspace.

William Gibson verwendete den Begriff Cyberspace 1982 in seiner Kurzgeschichte Burning Chrome und später in der Neuromancer Trilogie. Hier verwendete er ebenfalls den gleichbedeutenden Ausdruck Matrix.

William Gibson führte den Begriff Cyberspace in die Popkultur ein und verwendete gleichbedeutend den Ausdruck Matrix

William Gibson führte den Begriff Cyberspace in die Popkultur ein und verwendete gleichbedeutend den Ausdruck Matrix (Bild: Markus Spiske / Unsplash).

Gibson hat den Begriff Cyberspace nicht selbst erfunden, aber geprägt und in die Popkultur eingeführt. Erste Erwähnungen gab es bereits in den 60er Jahren. Die erstmalige Verwendung von Cyberspace als Bezeichnung für ein Computer- und Kommunikationsnetzwerk im Sinne des heutigen Internet wird dem Autor John Perry Barlow zugeschrieben.

Was ist die Verbindung zwischen Metaverse und Kryptowährung?

Kryptowährungen sind ein weiteres Schlagwort, das in Zusammenhang mit dem Metaversum fällt. Schließen sich mehrere virtuelle Welten zu einem Metaverse zusammen und sind diese auf verschiedene Weise mit der realen Welt und Wirtschaft verbunden, so müssen sich nicht nur Nutzer und Informationen über Grenzen hinweg bewegen können, sondern auch Zahlungen.

Kryptowährungen sind hier der momentan beste Ansatz, da sie elektronische und vergleichsweise schnelle Transaktionen ermöglichen. Allerdings sind hier noch ein paar Innovationen nötig. Wallet-Adressen sind lang und unhandlich, durch Fehler bei der Eingabe oder der Wahl des Protokolls können Zahlungen verloren gehen. Eine Währung lässt sich nur bei einer Börse gegen eine andere tauschen. Die gesamte Welt der Kryptowährungen ist in viele einzelne Netzwerke zerfasert, ein Routing über mehrere Netzwerke hinweg erfordert Schnittstellen und Übersetzung oder Umwandlung von Protokollen. Dezentralisierte Lösungen arbeiten an Austauschmöglichkeiten, während neue Kryptowährungen versuchen, Schnittstellen zu schaffen.

NFTs als virtuelle Gegenstände

Kryptowährungen verwenden die Blockchain Technologie, um Transaktionen und Besitz zu protokollieren. Die einzelnen Währungseinheiten sind dabei identisch und es ist nahezu egal, wer welche virtuelle Münze besitzt. NFTs funktionieren anders, sie sind in der Anzahl beschränkt und können einzigartig sein. Damit lässt sich beispielsweise festhalten, wer genau einen virtuellen Gegenstand sein Eigen nennt.

In einer virtuellen Welt lassen sich mit NFTs weitere Eigenschaften verbinden, sie könnten beispeilsweise eine Ausweis- oder Schlüsselfunktion haben, einem Avatar besondere Fähigkeiten verleihen oder rein kosmetische Eigenschaften haben.

Auch hier ergeben sich Herausforderungen bei der plattformübergreifenden Umsetzung. Zum einen muss die Blockchain Technologie hinter NFTs kompatibel sein, zum anderen muss es ein Equivalent geben, damit sich ein virtueller Gegenstand aus einer Welt auch in einer anderen einsetzen lässt.

Virtuelle Welten mit NFTs und Kryptowährung

Bereits heute testen und nutzen viele Online Plattformen, Gemeinschaften und virtuelle Welten Kryptowährung und NFTs zu unterschiedlichen Zwecken. Etliche sind wie Computerspiele aufgebaut oder angelegt, andere entsprechen eher Open World Simulationen oder Sandbox Spielen, bei denen es ums Ausprobieren und Erforschen der Welt geht.

Decentraland

Decentraland ist eine virtuelle 3D Plattform, die dezentral aufgebaut ist und sich um von Nutzern generierte Inhalte dreht. Auf eigenem Land können diese Bauten, Dinge und Aktivitäten erstellen. Daran angeschlossen sind ein Marktplatz für virtuelle Gegenstände und die Möglichkeit, per Kryptowährung über die zukünftige Entwicklung von Decentraland abzustimmen.

Decentraland verwendet NFTs für virtuelle Dinge und die Kryptowährung MANA, die auf der Ethereum Blockchain basiert. Die Plattform machte durch Versteigerungen von NFTs und virtuellen Landparzellen auf sich aufmerksam.

The Sandbox

The Sandbox ist eine virtuelle Welt, welche die Technologie der Ethereum Blockchain verwendet. Nutzer können innerhalb der Welt eigene Inhalte kreieren, besitzen und davon profitieren. Ein integrierter Game Maker hilft kostenlos beim Erstellen eigener 3D Spiele. Dazu gibt es die Kryptowährung SAND. Die NFTs des Spiels werden unter anderem auf der Plattform OpenSea gehandelt.

Axie Infinity

Axie Infinity ist im Jahr 2018 als Battle und Tauschspiel gestartet. Die Spieler beschäftigen sich mit Spielfiguren, sogenannten Axies, die sich sammeln, handeln und ausbilden lassen, um sie in den Kampf gegen andere Figuren zu schicken. Axies existieren digital als NFTs. Über Kryptowährung können Spieler vom Spiel profitieren. Die Axie Infinity NFTs zählen zu den teuersten NFT Sammlungen überhaupt.

Metaverse Casinos: Online spielen und Kryptowährung verdienen

Decentral Games ist eine dezentrale autonome Organisation (DAO oder decentralized autonomous organization) innerhalb von Decentraland. Die Namen klingen ähnlich, haben aber nichts miteinander zu tun. Decentral Games bietet innerhalb von Decentraland Glücksspiele und Casino Games an und ist damit die erste Metaverse Online Casino Gemeinschaft.

In einer DAO erhalten Inhaber von Kryptowährung Mitspracherechte und können über die Zukunft der Gemeinschaft abstimmen, beispielsweise welche Spiele angeboten werden. Wer die sogenannten DG Tokens anlegt, kann dadurch auch passives Einkommen erhalten. Decentral Games selbst drückt es so aus: Mit DG Tokens sind Inhaber in der Lage, Spieler und Bank gleichzeitig zu sein, da sie über die Verwendung der Gewinne miteinscheiden können.

DG Tokens lassen sich aber auch beim Glücksspiel gewinnen. Momentan besteht das Angebot aus Slots mit fünf Walzen, Roulettetischen für bis zu acht Spieler und der europäischen Roulette Variante, Blackjack Tischen für bis zu vier Spieler und Pokertischen für zwei bis sechs Spieler.

Szene am Blackjack Spieltisch im Decentral Games Metaverse Casino

Szene am Blackjack Spieltisch im Decentral Games Metaverse Casino (Bild: Decentral Games).

Die Spieler sind dabei aber nicht auf ein Casino beschränkt. Bislang gibt es sechs verschiedene Decentral Games Spielstätten:

  • Tominoya: Das im japanischen Stil gehaltene Casino erstreckt sich über zwei Etagen mit jeweils drei Flügeln und einem Konferenzzentrum im Obergeschoss, in dem Live-Videostreams abgehalten werden.
  • Atari: Das Atari Casino hat einen offenen Grundriss und ein Gebäudedesign, das dem ikonischen Atari-Logo nachempfunden ist.
  • Schloss Satoshi: Dieses Casino vereint Art Deco Instpiration, Theater, Nachtclub und Stratosphäre.
  • DEXT Pokerlounge: Hier gibt es acht Texas Holdem Pokertische, die sich in einem Wolkenkratzer-Penthouse befinden und über einen Teleporter im Erdgeschoss zu erreichen sind.
  • Bored Ape Yacht Club: Diese Spielstätte vereint Zoo und Riverboat Casino mit Affen-Croupiers, die in Anlehnung an eine äußerst beliebte NFT Sammlung stilisiert sind.
  • Aquarium: Das Casino ist mit Unterwasser-Thema und Neonlichtern, Wasserkunstwerken und virtuellen Fischen gestaltet.

ICE Poker

Decentral Games bietet mit ICE Poker eine Free-to-play Variante an, bei der sich Kryptowährung gewinnen lässt. Die Spieler investieren in virtuelle Kleidungsstücke in Form von NFTs für ihren Avatar und erhalten dafür ICE Tokens, die sich am Pokertisch einsetzen lassen.

Im Metaverse Online Casino von Decentral Games können Spieler kostenlos Poker spielen und Kyptowährung gewinnen

Im Metaverse Online Casino von Decentral Games können Spieler kostenlos Poker spielen und Kyptowährung gewinnen (Bild: Decentral Games).

Die Gewinne in Kryptowährung lassen sich auch für andere Casino Spiele einsetzen. Durch Ranglisten und weitere Aktionen können die Spieler zusätzlich ICE Tokens erhalten.

Auf ins Metaversum?

Das Angebot an virtuellen Welten sieht schon heute bunt, vielseitig und sogar etwas unübersichtlich aus. Mit Kryptowährungen und NFTs beschreiten Entwickler neue Wege und schaffen erste Lösungen für die Herausforderungen von morgen, wenn es um die Vernetzung unterschiedlicher Welten geht. Der aktuell so allgegenwärtige Begriff Metaverse und die anscheinende Übereinstimmung der Unternehmen, Visionäre und Entwickler, dass ein Metaversum als Pluralität der vielen Welten funktioniert, ist zumindest in der Einstellung ein Schritt weg von den „eingezäunten Gärten“ der Vergangenheit hin zu mehr Vernetzung und mehr Mitgestaltung durch Nutzer.

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Jakob Straub
Jakob Straub Casino Experte

Buchautor und Branchenexperte Jakob schreibt seit 5 Jahren für CasinoOnline.de

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