Squid Game: Spiele um Leben und Tod
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Squid Game, die neunteilige koreanische Serie des Autors und Regisseurs Hwang Dong-hyuk, ist derzeit auf Platz 1 auf der Online-Streaming-Plattform Netflix, obwohl sie erst am 17. September online gegangen ist. Über 111 Millionen Fans in 66 Ländern soll die Serie bereits erreicht haben. Damit wird sogar der britische Blockbuster „Bridgerton“ überflügelt, den 82 Millionen Zuschauer gesehen haben.
Squid Game ist die erfolgreichste Netflix-Produktion aller Zeiten. Aber worum geht es bei Squid Game und worauf begründet sich der enorme Erfolg der doch überaus düsteren und brutalen Produktion? Mitverantwortlich für das rasante Ansteigen von Zuschauerzahlen dürften unter anderem Kommentare und Empfehlungen von Personen mit großer Reichweite in den sozialen Netzwerken sein. So lobte beispielsweise Amazon-Chef Jeff Bezos die Serie auf Twitter und Instagram, wo er 2,8 Mio., bzw. 3,4 Mio. Follower hat:
@ReedHastings und Ted Sarandos und das Team von @Netflix machen es so oft richtig. Ihre Internationalisierungsstrategie ist nicht einfach, aber sie funktioniert. Beeindruckend und inspirierend. (Und ich kann es kaum erwarten, die Show zu sehen.)
.@ReedHastings and Ted Sarandos and the team at @Netflix get it right so often. Their internationalization strategy isn’t easy, and they’re making it work. Impressive and inspiring. (And I can’t wait to watch the show.) https://t.co/yFw7TGyc1U
— Jeff Bezos (@JeffBezos) October 2, 2021
Kraft, Glück oder Skill?
Bei Squid Game erklären sich 456 mittellose Menschen dazu bereit, an Spielen teilzunehmen. Den Siegern wurde ein immens hohes Preisgeld versprochen. Allerdings wissen die Teilnehmer nicht, um welche Spiele es sich handelt. Auch wissen sie nicht, dass es Spiele sind, bei denen es um Leben und Tod geht. Wer hinter den Spielen steckt und aus welchem Grund sie veranstaltet werden, bleibt dem Zuschauer vorerst verborgen.
Die Teilnehmer werden auf eine einsame Insel gebracht. Bei den Spielen handelt es sich um einfache Wettkämpfe aus Kindertagen, bei denen entweder Kraft, Geschick oder Glück zum Erfolg führen. Wer ausscheidet, stirbt auf der Stelle. Die Spieler erfahren vor dem Wettkampf allerdings nicht, um was für ein Spiel es sich handelt.
Für jeden ausgeschiedenen Spieler wird der Gesamtpreispool um je 100.000.000 WON (72.680 Euro) aufgefüllt. Der Spieler, der als letzter übrigbleibt, soll ein Preisgeld von 45.600.000.000 WON (33.142.252 Euro) erhalten.
Folgende Challenges müssen die Spieler bestehen:
Spiel 1: Rotes Licht, grünes Licht
Bei diesem Spiel müssen die Teilnehmer in einer vorgegebenen Zeit die Ziellinie erreichen. Allerdings dürfen sie nur dann laufen, wenn das Lied „rotes Licht, grünes Licht“ ertönt. Sobald das Lied verstummt, dürfen sich die Spieler nicht mehr bewegen. Wer es dennoch tut oder es nicht schafft, in der vorgegebenen Zeit das Ziel zu erreichen, wird erschossen.
Spiel 2: Das Dalgona-Spiel
Dalgonas sind traditionelle koreanische Bonbons in flacher Form, in die eine Figur eingestanzt ist. Bei dem Spiel muss die Figur in vorgegebener Zeit unbeschädigt aus dem Bonbon herausgelöst werden. Wer es nicht schafft oder die Figur beschädigt, wird erschossen.
Spiel 3: Tauziehen
Die Teilnehmer werden aufgefordert, Teams zu bilden, um gegen andere Teams anzutreten. Kur vor Beginn der Spiele wird ihnen mitgeteilt, dass sie gegeneinander beim Tauziehen auf einem hoch gelegenen Plateau antreten müssen. Die Mannschaft, die verliert, wird an den Rand der Plattform gezogen und stürzt in die Tiefe.
Spiel 4: Murmeln
Die Teilnehmer werden aufgefordert, sich einen Partner zu suchen. Was sie nicht wissen ist, dass sie gegeneinander mit Murmeln spielen müssen. Die Spielvariante können sich die Teams aussuchen. So entscheiden sich einige dafür zu erraten, wie viele Murmeln der Gegner jeweils in der Faust verborgen hält, während andere auf Geschicklichkeit setzen und versuchen, so viele Murmeln wie möglich in ein Loch zu werfen. Einige Spieler versuchen auch, ihren Gegner zu überlisten oder zu betrügen. Der Verlierer eines jeden Duells muss sterben.
Spiel 5: Das Trittsteinspiel
Beim fünften Spiel müssen die Teilnehmer eine Brücke überqueren, die aus 18 Glasscheiben besteht. Jeweils zwei Scheiben befinden sich nebeneinander. Während die eine aus stabilem Sicherheitsglas gefertigt ist, ist die andere zerbrechlich.
Nacheinander müssen die Spieler die Brücke überqueren. Wer auf eine zerbrechliche Scheibe tritt, stürzt in die Tiefe und stirbt. Allerdings mussten die Teilnehmer die Reihenfolge, in der sie versuchen, die andere Seite zu erreichen, bereits festlegen, bevor sie wussten, was sie spielen müssen. Das bedeutet, dass die letzten Spieler einen erheblichen Vorteil haben.
Bei diesem Spiel gibt es eine Wendung, denn es sind sogenannte VIPs zu Gast, die auf den Ausgang der Spiele wetten. In einem dekadent wirkenden Szenario wird erstmalig die Kluft zwischen Arm und Reich deutlich.
So könnte hier eine Parallele zu Produktionen wie „Running Man“ oder „Tribute von Panem“ gezogen werden, in denen es sich die Reichen leisten, die arme Bevölkerungsschicht zu Unterhaltungszwecken zur Teilnahme an tödlichen Spielen zu schicken.
Spiel 6: Squid Game – das Tintenfischspiel
Das letzte Spiel ist das Tintenfischspiel, bei dem nur noch zwei Teilnehmer übrig bleiben. Per Los wird entschieden, wer die Rolle des Angreifers übernimmt und wer der Verteidiger ist. Der Angreifer muss die Verteidigung durchbrechen und den Kopf des Tintenfisches, hier ein aufgemalter Kreis, erreichen, um zu gewinnen. Regeln gibt es bei diesem Spiel nicht, es ist alles erlaubt, um als Sieger hervorzugehen. Die Spieler können sowohl durch Kraft als auch durch geschickte Manöver gewinnen.
Der Sieger bekommt alles
Hauptakteur ist Gi-hun (Lee Jung-jae), eine verkrachte Existenz mit hohen Schulden, der versucht, sich mit Sportwetten über Wasser zu halten. Obwohl Gi-hun weder über viel Geschick noch über Verstand zu verfügen scheint, gelingt es ihm am Ende doch, als Sieger hervorzugehen. Dabei wird dem Zuschauer übermittelt, dass sich Eigenschaften wie Güte und Empathie am Ende auszahlen können.
Gi-hu bekommt das ganze Geld, aber er gibt es nicht aus, sondern schenkt einen Teil des Geldes dem Bruder einer Mitstreiterin aus dem Spiel, zu der er eine besondere Beziehung aufgebaut hatte. Die Frau schafft es aber nicht bis zum Schluss.
Am Ende stellt sich heraus, dass der Drahtzieher des Spiels der alte Mann mit der Startnummer 1 ist, den Gi-hun das ganze Spiel hindurch begleitet. Er sagt, dass er sehr reich sei, aber dennoch ein unerfülltes Leben lebe. Aus diesem Grunde habe er die Spiele entwickelt, um reiche Menschen zu unterhalten. Durch die Teilnahme an den Wettkämpfen sei auch sein eigenes Leben wieder erfüllter geworden. Doch dann stirbt der alte Mann.
Dennoch scheinen die Spiele nicht mit dem alten Mann gestorben zu sein, denn als Gi-hun am Flughafen ist, um zu seiner Tochter zu fliegen, entdeckt er den Mann, der ihn selbst für die Spiele rekrutiert hatte. Gi-hun entscheidet, nicht ins Flugzeug zu steigen. Wird er versuchen, weitere Spiele zu verhindern? Das Ende bleibt offen und dem Zuschauer bleibt nichts anderes übrig, als auf die zweite Staffel zu warten.
Quellen:
https://www.saechsische.de/fernsehen/wirbel-um-das-todesspiel-der-erfolg-von-squid-game-aus-suedkorea-5544084.html?fbclid=IwAR2YkRDM2LOYaAGXPE6gIO1nFarX3wBOjbelxz7hhD1jPXNt0lrN446AhMI
https://www.sueddeutsche.de/medien/netflix-squid-game-1.5429840
https://www.berliner-zeitung.de/wochenende/spiel-mir-das-lied-vom-tod-squid-game-ist-der-absolute-hit-li.187004
https://www.gq-magazin.de/entertainment/artikel/squid-game-auf-netflix-das-bedeutet-das-ende-der-brutalen-mystery-serie
https://www.br.de/nachrichten/kultur/warum-suedkorea-stolz-auf-die-tv-serie-squid-game-ist,Sl8WGzz
https://www.tz.de/leben/serien/netflix-squid-game-zuschauer-kritisieren-eines-der-spiele-zr-91031273.html
https://www.netzwelt.de/serien/squid-game/193981-squid-game-staffel-2-serienschoepfer-enthuellt-plaene-netflix-serie-start-stream.html
https://www.gq-magazin.de/entertainment/artikel/squid-game-staffel-2-netflix-koreanische-serie-fortsetzung#intcid=_gq-de-bottom-recirc_c19912e9-4e5c-4406-873b-1221b06ed74f_cral2-2
https://www.saechsische.de/fernsehen/wirbel-um-das-todesspiel-der-erfolg-von-squid-game-aus-suedkorea-5544084.html?fbclid=IwAR2YkRDM2LOYaAGXPE6gIO1nFarX3wBOjbelxz7hhD1jPXNt0lrN446AhMI
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