Freitag, 06. Dezember 2024

Krankenkassen-Chef gegen Legalisierung von Online-Glücksspiel

Handschellen an Tastatur

Der Vorstandschef der Krankenkasse DAK-Gesundheit, Andreas Storm, hat sich gegen die Legalisierung von Online-Glücksspiel in Deutschland ausgesprochen. Der Kopf von Deutschlands drittgrößter Krankenversicherung befürchte eine Zunahme der Suchtgefahren für Spieler, so die Süddeutsche Zeitung am Dienstag.

Neue Gefahren durch Glücksspielstaatsvertrag

Laut SZ stehe Storm der bundesweiten Regulierung von Online-Glücksspiel kritisch gegenüber. Diese soll mit dem geplanten Inkrafttreten des neuen Glücksspielstaatsvertrages am 1. Juli 2021 realisiert werden. Schon jetzt allerdings dürfen Online-Glücksspielanbieter im Rahmen einer Duldungsphase ohne gültige Lizenz in der Bundesrepublik operieren, wenn sie gewisse Richtlinien zum Spielerschutz umsetzen.

Für Storm seien sowohl die voraussichtliche Legalisierung der Glücksspiele im Internet als auch die aktuelle Duldung der Anbieter ein Problem. Die Gefahren nähmen für Spieler dadurch zu, habe der 56-Jährige erklärt:

„Beim Online-Glücksspiel ist die Schwelle für Suchtgefahren viel niedriger als beim stationären Spiel. Die aktuelle Übergangsregelung ist hoch problematisch und muss sofort zurückgenommen werden.“

Auch die Werbung für Glücksspiele im Internet kritisiere Storm. Für sie fordere er ein generelles Verbot. Zudem halte er ein monatliches Einzahlungslimit für Online-Glücksspiele in Höhe von 1.000 Euro für zu hoch.

Storm gegen Online-Glücksspiel

Mit seinen Äußerungen über die möglichen Gefahren des Online-Glücksspiels bleibt Storm seiner persönlichen Linie treu. Bereits im März, kurz vor der Einigung der Staatskanzleien über den Entwurf zum neuen Glücksspielstaatsvertrag, hatte sich Storm gegen dessen Novellierung ausgesprochen.

Der DAK-Boss hat in der jüngeren Vergangenheit vermehrt über die Gefahren von Online-Glücksspiel und Computerspielsucht gesprochen. Im März 2019 hatten die DAK-Gesundheit und das Deutsche Zentrum für Suchtfragen eine Studie zum Suchtverhalten von 12- bis 17-Jährigen veröffentlicht. Im Zuge des Reports „Geld für Games – wenn Computerspiel zum Glücksspiel wird“ hatte Storm ein Verbot von Lootboxen gefordert.

Auch damals betonte der Krankenkassen-Boss, dass das Online-Glücksspiel aufgrund seiner hohen Risiken verboten bleiben müsse. Dies sei vor allem mit Hinblick auf den Jugendschutz besonders wichtig.