Mittwoch, 24. April 2024

Lotto Baden-Württemberg plant Erweiterung des Spielangebots um Roulette und Blackjack

Roulette-Rad, Chips, Würfel Lotto Baden-Württemberg bietet bald auch Online-Blackjack und -Roulette an. (Bild: shutterstock.com)

Die Staatliche Toto-Lotto GmbH Baden-Württemberg (Lotto BW) hat eine Erweiterung ihres Spielangebots um die Online-Casinospiele Blackjack, Roulette und Baccarat angekündigt. Weiterhin seien virtuelle Automatenspiele und eine umfangreichere Auswahl an Sofortlotterien in Planung. Online-Poker sei derzeit noch nicht vorgesehen. Dies berichtete die Badische Zeitung am Dienstag.

Der Geschäftsführer von Lotto BW, Georg Wacker, erklärte, dass für die Online-Automatenspiele bereits ein Zulassungsantrag gestellt worden sei. Um Online-Casinospiele wie Roulette und Blackjack ins Angebot aufnehmen zu können, sei zuerst die Novellierung des Landes-Glücksspiel-Gesetzes notwendig.

Hierbei dürfte es sich um eine reine Formalität handeln. Nach Angaben eines Sprechers des Landesinnenministeriums soll der Ministerrat Lotto BW bereits im Dezember mit der Vorbereitung eines entsprechenden Angebots beauftragt haben.

Es gelte nun, die endgültige Landesgesetzgebung abzuwarten. Wacker rechne damit, bereits in diesem Frühjahr mit den neuen Spielangeboten an den Start gehen zu können.

Die im Juli 2021 in Kraft getretene Glücksspielgesetzgebung in Deutschland sieht auch beim Online-Glücksspiel eine Trennung zwischen dem Spielangebot von Spielbanken und Spielhallen vor. Für das virtuelle Automatenspiel und Poker können unbegrenzt Konzessionen vergeben werden.

Klassische Bankhalterspiele wie Blackjack und Roulette hingegen unterliegen dem Landesrecht. Wie viele Lizenzen erteilt werden können, orientiert sich an den Konzessionen, die es für das terrestrische Casinospiel im jeweiligen Bundesland gibt.

Der privaten Glücksspiel-Branche nicht das Feld überlassen

Lotto BW wolle den liberalisierten Online-Glücksspielmarkt nicht den privaten Unternehmen überlassen. Durch die Erweiterung und Modernisierung des Spieleportfolios solle das Angebot des staatlichen Anbieters für den Endkunden attraktiver gestaltet werden. Zudem wolle das Unternehmen auch jüngere Bevölkerungsschichten gewinnen.

Die Rahmenbedingungen des Glücksspielstaatsvertrags sollen zudem dafür sorgen, den Schwarzmarkt zu bekämpfen und bestenfalls auszutrocknen. Für die Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben soll die Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder in Halle in Sachsen-Anhalt sorgen.

Laut Wacker werde der Spielerschutz oberste Priorität haben. So seien die Identitäts- und Bonitätsprüfungen sowie Spiel- und Einsatzlimits obligatorisch. Weiterhin gebe es im Spielbereich für die einzelnen Spiele jeweils Angaben zu Einsatz und Gewinnwahrscheinlichkeit. Zur Bekämpfung problematischen Spielverhaltens werde das Sozialkonzept der Evangelischen Gesellschaft Stuttgart (EVA) Anwendung finden.

Wacker betonte:

Der Spieler hat ein Höchstmaß an Transparenz. Wenn ein Kunde bei uns spielt, dann kann er sich darauf verlassen, dass die Angaben stimmen.

Wacker gehe davon aus, dass sich die neuen Spielangebote rentieren würden. Die Lotterieprodukte sollen dennoch auch künftig das Hauptgeschäft von Lotto BW ausmachen. Der „Anteil der Online-Produkte am Kuchen“ werde daher wohl klein bleiben.