Donnerstag, 25. April 2024

Norwegen und Schweden planen neue Gesetze für Online Casinos

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Dem Echtgeld-Glücksspiel drohen in Norwegen schwere Beschränkungen (Bild: norske automater)

Norwegen will der wachsenden Popularität von Online Casinos einen Riegel vorschieben. Um die ausländischen Anbieter von Echtgeld-Glücksspielen aus dem Markt zu drängen, erwägt die Regierung ein Verbot von Zahlungstransfers auf die Konten der betreffenden Unternehmen. Gleichzeitig plant Schweden ein neues Lizensierungsverfahren für Online Casinos, dass auch nicht-staatlichen Anbietern offensteht.

Der Plan der norwegischen Regierung sieht vor, sämtliche Geldtransfers von und zu internationalen Glücksspiel-Anbietern zu unterbinden. Das Vorgehen wäre gleichbedeutend mit einem Verbot von Echtgeld-Spielen bei allen Betreibern, die nicht dem staatlichen Glücksspiel-Monopol angehören. Die European Gaming and Betting Association (EGBA) hat Norwegen dazu aufgerufen, den Plan zu überdenken. Maarten Haijer, der Generalsekretär der EGBA, sagt zu dem Thema:

„Die Beschränkung auf lediglich zwei staatliche Casinobetreiber ist nicht kundenfreundlich und in Zeiten grenzüberschreitender Onlineangebote überholt. Deshalb ist es notwendig, dass Norwegen sein Vorhaben überdenkt, damit die staatlichen sowie internationalen Anbieter unter vergleichbaren Regulierungen koexistieren können. Auf diese Weise wird der Anspruch der Kunden nach mehr Möglichkeiten bei der Wahl von Glücksspiel-Produkten besser erfüllt. Eine Lizenzierung nach schwedischem Vorbild wäre deswegen äußerst wünschenswert.“

Mit dem Vorhaben verschärft Norwegen seinen ohnehin restriktiven Kurs gegen ausländische Betreiber von Online Casinos. Im Frühjahr diesen Jahres waren bereits Bestrebungen gestartet, diese mit Netzsperren zu belegen. So sollen die Anbieter daran gehindert werden, Spielern in Norwegen einen Zutritt zu ihren Online Casinos zu ermöglichen.

Ein ähnliches Vorgehen gibt es in der Schweiz, die in dieser Hinsicht bereits einen Schritt weiter ist: Dort wurde nach einer Volksabstimmung beschlossen, internationale Casino-Anbieter, die keinen Unternehmenssitz in dem Land vorweisen können, künftig mit Netzsperren zu belegen.

Auch mobile Glücksspiel-Apps müssen aus den Stores entfernt werden

Neben der noch nicht durchgesetzten Zahlungssperre gibt es in Norwegen zusätzlichen kräftigen Gegenwind gegen die Glücksspiel-Branche. So sah sich Apple Anfang der Woche veranlasst, Dutzende von Apps mit einem Glücksspiel-Hintergrund aus seinem App-Sore zu löschen. Der Aktion war ein Brief staatlicher Stellen an den Computerhersteller aus den USA vorausgegangen, in dem die Behörde das Unternehmen aufgefordert hatte, derartige Spiele nicht mehr zum Download anzubieten.

Hintergrund der Aktion ist, dass mit Norsk Tipping und Norsk Rikstoto in Norwegen offiziell nur zwei Unternehmen legal Glücksspiele anbieten dürfen. Ein vergleichbares Vorgehen der Behörden gab es jüngst in China. Dort musste Apple nach Maßgabe von Regierungsstellen ebenfalls Apps mit Gaming-Bezug aus seinem iOS-Store entfernen. In dem fernöstlichen Land wurden damit auf einen Schlag über 25.000 Apps aus dem Onlineshop gelöscht.

Anbieter von Online Casinos können die Restriktionen der Softwarehersteller jedoch umgehen, indem sie ihre Spiele per Instant Play in den Webbrowsern der Geräte zugänglich machen. Auf diese Weise ermöglichen sie Kunden einen Zugang zu ihren Spielen, ohne dass diese vorher eine App laden müssen.

Schweden geht mit Gesetzesnovelle gegen unregulierte Online Casinos vor

Norwegen ist nicht das einzige skandinavische Land, das verstärkt Maßnahmen gegen das Glücksspiel unternimmt. Um seine Bürger vor schädlichen Auswirkungen wie Spielsucht und Schulden zu schützen, will auch Schweden seine Regeln für den Betrieb von Online Casinos verschärfen.

Glücksspiel in Schweden weit verbreitet
In Schweden spielen annähernd zwei Drittel aller Erwachsenen um Geld und geben dabei pro Jahr durchschnittlich 520 Euro pro Kopf und Jahr aus. Obwohl das Glücksspiel in dem Land streng limitiert ist und mit Lotto, Casinos, Sportwetten oder Poker und anderen Kartenspielen sämtliche Angebote von dem staatlichen Monopolisten Svenska Spel angeboten werden, haben die in einer rechtlichen Grauzone operierenden Online Casinos regen Zulauf. Diese werben trotz eines grundsätzlichen, jedoch nicht streng verfolgten Verbots in Online-, Print- und TV-Medien offen für ihr Angebot. Auf diese Weise ziehen sie die schwedischen Spieler in Scharen an und machen schätzungsweise 520 Millionen Euro Umsatz pro Jahr.

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Auch Bonusangebote werden in Schweden eingeschränkt (Bild: svenska freespins)

Die regen Aktivitäten und hohen Einnahmen der Online Casinos samt ihrer jährlichen Wachstumsraten im zweistelligen Bereich sind der Regierung ein Dorn im Auge, weshalb das Glücksspiel in Schweden grundlegend reformiert werden soll.

Auch hier gilt die Schweiz mit ihrem strengen Glücksspielgesetz als Vorbild. Die schwedische Gesetzesnovelle sieht vor, dass das bisherige staatliche Monopol im nächsten Jahr durch ein neues Lizenzsystem abgelöst wird. Demnach soll der Betrieb von Casinos weiterhin nur dem staatlichen Svenska Spel erlaubt sein. Andere Glücks- und Wettspiele stehen grundsätzlich allen Anbietern offen. Für sie müssen jedoch rechtlich streng regulierte Lizenzen beantragt werden.

Um die Gefahr einer Spielsucht zu beschränken, dürfen ausgelobte Boni für Spieler nur beim erstmaligen Einsatz offeriert werden. Spieler sollen ihre Konten bei den Online Casinos zudem leicht selbst sperren können. Auch muss die dann offiziell erlaubte Werbung künftig „maßvoll und nicht irreführend sein“. Im Unterschied zu der Schweiz soll ausländischen Anbietern der Zutritt jedoch nicht durch Netzsperren verwehrt werden.