Dienstag, 23. April 2024

Corona-Verstöße und illegales Glücksspiel: Polizeirazzien in Hamburg und Leipzig

Polizeifahrzeuge am Strassenrand

Während das Freizeitleben Corona-bedingt aktuell größtenteils auf Eis liegt, macht das illegale Glücksspiel in Deutschland weiterhin keine Pause. Auch in den vergangenen Tagen stießen Polizisten bei Kontrollen wiederholt auf Personen, die sich entgegen der COVID-Präventionsvorgaben in Gruppenstärke zusammengefunden hatten und im Geheimen ihrer Zockerleidenschaft nachgingen.

Glücksspiel, Diebstahl, Drogen

Wie die Leipziger Polizei gestern bekanntgab, hatten Beamte der Bundespolizei am Montagabend den Tipp erhalten, dass sich im Leipziger Westen eine Gruppe zum gemeinsamen Spiel eingefunden habe.

Laut Sächsischer Landesstelle gegen die Suchtgefahren (SLS) gibt es Anzeichen, dass die Spielsucht in dem Freistaat trotz Corona-bedingt geschlossener Spielbanken und -hallen auf dem Vormarsch ist. So warnte SLS-Leiter Olaf Rilke jüngst im Gespräch mit der Sächsischen Zeitung, dass eine Abwanderung ins illegale Glücksspiel drohe. Besonders schwierig sei der Kampf gegen die Spielsucht derzeit auch, da Betroffene wenig Alternativen zur Freizeitgestaltung hätten.

Vor Ort seien die Beamten auf einen Betrieb mit abgedunkelten Scheiben gestoßen, aus dem Geräusche gedrungen seien. Im Inneren hätten die Polizisten vier Männer an Spielautomaten vorgefunden. Da die Geräte mutmaßlich erst kurz vor dem Zugriff der Polizei ausgeschaltet worden seien, seien sie zur weiteren Prüfung konfisziert worden.

Weiterhin sei in den Räumlichkeiten ein gestohlenes Fahrrad sichergestellt worden. Ein eingesetzter Drogenspürhund war laut offizieller Mitteilung auf eine kleinere Menge Rauschgift gestoßen. Gegen die Anwesenden werde nun wegen illegalen Glücksspiels, Diebstahls und Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz und die Corona-Schutz-Verordnung ermittelt.

Tausende von Euro konfisziert

Auch in Hamburg war es in der Nacht zum Dienstag erneut zu einem Einsatz gegen das illegale Glücksspiel gekommen. Tatort war auch hier eine Gaststätte. Zeugen hatten die Polizei auf verdächtige Aktivitäten in einem Lokal im Stadtteil Borgfelde aufmerksam gemacht.

Nachdem auf Klopfen und Klingeln der Beamten nicht reagiert worden war, hatten sich die Fahnder über einen offenen Kellerzugang Zutritt zu den Räumlichkeiten verschafft. Hierbei so, die Polizeimeldung, seien ihnen mehrere Verdächtige entgegengekommen, die den Ausgang offenbar als Fluchtweg hatten nutzen wollen.

Im Inneren des Lokals seien die Beamten auf ein Sportwetten-Terminal, etliche Belege und 5.700 Euro Bargeld gestoßen. Gegen die Anwesenden, 19 Männer und eine Frau, werde nun ermittelt, so die Polizei in ihrer Pressemitteilung, der sie auch eine dringende Warnung an weitere mögliche Täter beifügte:

Neben einer Strafanzeige wegen illegalem Glücksspiel haben die Angetroffenen außerdem Ordnungswidrigkeitenanzeigen wegen Verstoßes gegen die Eindämmungsverordnung zu erwarten (…) Die Polizei Hamburg wird auch weiterhin konsequent solchen Hinweisen nachgehen und massive Verstöße gegen die Eindämmungsverordnung verfolgen.

Bereits am Wochenende war der Hamburger Polizei im Stadtteil Dulsberg ein Schlag gegen das illegale Glücksspiel gelungen. In einem Hostel hatte sie in der Nacht auf Sonntag 28 Personen bei einer Pokerrunde angetroffen. Neben mehreren Spieltischen waren zwei Spielautomaten und 13.600 Euro in bar sichergestellt worden.