Die höchsten WSOP Preisgelder aller Zeiten und die lukrativsten World Series of Poker Events (Bild: MidJourney)

Die höchsten WSOP Preisgelder aller Zeiten

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Das größte Pokerturnier der Welt ist das jährliche World Series of Poker Main Event. Poker Profis aus aller Welt haben hier die Chance, einen Buy-In von 10.000 US-Dollar in ein lukratives Preisgeld in Millionenhöhe zu verwandeln. Die Top 10 der größten Prize Pools bei Pokerturnieren sind alles WSOP Main Events.

Wir stellen die höchsten Preisgelder der WSOP vor, werfen einen Blick auf weitere hoch dotierte WSOP Turniere und vergleichen diese mit den Preisgeldern der Top Gewinne bei der World Series of Poker Europe. Außerdem erklären wir, wie die Verteilung der WSOP Preisgelder funktioniert und wie viel die Gewinner davon behalten dürfen.

Die Top 10 der größten WSOP Prize Pools

Die Top 10 WSOP Main Events mit den höchsten Preisgeldern wurden alle als No Limit Hold’em Turniere ausgetragen. Das WSOP Main Event findet seit dem Jahr 1970 statt und hat einen nahezu stetigen Anstieg der Gesamtsumme an Preisgeldern erlebt.

Seit dem Jahr 2007 muss die World Series of Poker allerdings die Startplätze für online gewonnene Tickets beschränken.

Rang Jahr Preis-Pool in US $ Gewinner Preisgeld 1. Platz
1 2006 82.512.162 Jamie Gold (USA) 12.000.000
2 2022 80.782.475 Espen Jørstad (Norwegen) 10.000.000
3 2019 80.548.600 Hossein Ensan (Deutschland) 10.000.000
4 2018 74.015.600 John Cynn (USA) 8.800.000
5 2010 68.799.059 Jonathan Duhamel (Kanada) 8.944.310
6 2017 67.877.400 Scott Blumstein (USA) 8.150.000
7 2011 64.531.000 Pius Heinz (Deutschland) 8.711.956
8 2008 64.333.600 Peter Eastgate (Dänemark) 9.152.416
9 2016 63.327.800 Qui Nguyen (Vietnam) 8.005.310
10 2014 62.820.200 Martin Jacobson (Schweden) 10.000.000

Die Top 10 Gewinner der WSOPE

Die World Series of Poker Europe, kurz WSOPE, stellt die erste Expansion der WSOP außerhalb der Vereinigten Staaten dar.

Zwar gastierte die World Series of Poker vorher schon mit Pokerturnieren an anderen Orten, jedoch konnten die Spieler nur bei den Events in Las Vegas ein begehrtes Bracelet gewinnen.

Das erste WSOPE Turnier fand im Jahr 2007 in London statt. Weitere Austragungsorte waren seitdem Cannes und Enghien-les-Bains in Frankreich, in Berlin in Deutschland und in Rozvadov in Tschechien.

  1. 1.450.000 € – Annette Obrestadt (Norwegen) – 2007
  2. 1.400.000 € – Elio Fox (USA) – 2011
  3. 1.276.712 € – Josef Guláš (Tschechien) – 2021
  4. 1.133.678 € – Alexandros Kolonias (Griechenland) – 2019
  5. 1.122.239 € – Jack Sinclair (Großbritannien) – 2018
  6. 1.115.207 € – Marti Roca de Torres (Spanien) – 2017
  7. 1.094.688 € – John Juanda (Indonesien) – 2008
  8. 1.022.376 € – Phil Hellmuth (USA) – 2012
  9. 1,000,000 € – Adrián Mateos (Spanien) – 2013
  10. 883.000 € – Kevin MacPhee (USA) – 2015

Welche WSOP Events haben die höchsten Preisgelder?

Die World Series of Poker besteht jedes Jahr aus vielen einzelnen Pokerturnieren, Events genannt, die jeweils eigene Rahmenbedingungen, Buy-Ins und Preisgelder haben. Welche dieser Events sind am lukrativsten? Wir geben einen Überblick.

WSOP Main Event

Das Hauptevent der World Series of Poker ist nicht nur ein lukratives Pokerturnier, es ist auch mit entsprechendem Prestige verbunden: Der WSOP Main Event Bracelet Gewinner darf sich Poker Weltmeister nennen.

Der überraschende Erfolg von Chris Moneymaker im Jahr 2003 löste einen Poker-Boom, sodass in den Folgejahren die Teilnehmerzahl jeweils sprunghaft anstieg.

Im Jahr 2006 kämpften 8.773 Spieler um ein Preisgeld von 82.512.162 US-Dollar und der US-Amerikaner Jamie Gold konnte 12 Millionen davon für sich verbuchen. Das stellt die bis dahin höchste Gewinnsumme bei einem Pokerturnier dar.

Seitdem bewegt sich die Teilnehmerzahl zwischen 6.000 und 7.000, wobei im Jahr 2019 ein Feld von 8.500 Spielern antrat. Die meisten WSOP Main Event Gewinner können ein Preisgeld von mehr als 8 Millionen US-Dollar verbuchen, womit das Turnier das absolut lukrativste Event ist.

The Millionaire Maker

Dieses WSOP Turnier ist vor allem deshalb interessant, weil das Verhältnis zwischen Buy-In und Preis-Pool durchaus günstig ist. The Millionaire Maker gibt Spielern die Gelegenheit, 1.500 US-Dollar in eine Million zu verwandeln.

Das WSOP Event wird erst seit dem Jahr 2015 ausgetragen und bereits die Premiere zog 7.275 Teilnehmer an. Die Gewinner teilten 9,8 Millionen unter sich auf und auf den ersten Platz entfielen sogar 1.277.193 US-Dollar. Seitdem ist das Event beliebt und erfolgreich und schüttet jährlich insgesamt mehr als 10 Millionen US-Dollar aus.

The Colossus

Die World Series of Poker startete im Jahr 2015 ein weiteres Experiment mit dem Colossus Turnier, welches Spielern eine Summe von mindestens 5 Millionen US-Dollar an Preisgeldern garantierte für ein Buy-In von lediglich 565 US-Dollar. Beim Debüt starteten 22.374 Teilnehmer im Rennen um 11,2 Millionen. Der Erstplatzierte Cord Garcia nahm 638.880 US-Dollar mit nach Hause.

Mit den Jahren sank die Teilnehmerzahl ab und der Preis-Pool schrumpfte auf unter 10 Millionen, sodass die Veranstalter den Buy-In auf lediglich 400 US-Dollar absenkten, um an den Erfolg anknüpfen zu können. Nach wie vor können Spieler mit einem Colossus Gewinn wenige hundert Doller in mindestens eine halbe Million verwandeln.

Little One for One Drop

One Drop ist eine wohltätige Stiftung, die sich weltweit für den Zugang zu Trinkwasser, Sanitäreinrichtungen und Hygiene einsetzt. Die WSOP One Drop Poker Events unterstützen die Stiftung.

Der Buy-In beim Little One beträgt lediglich 1.111 US-Dollar und das Turnier wird seit dem Jahr 2013 ausgetragen. Mehrere tausend Spieler sorgen für ein Preisgeld von insgesamt mehreren Millionen US-Dollar. Davon entfällt mehr als eine halbe Million auf den Gewinner.

Die Teilnehmer entrichten zusätzlich zum Rake eine Gebühr, die an die Stiftung fließt. Der wohltätige Charakter des Turniers sorgt dafür, dass nicht alle Spieler aggressiv spielen oder auf einen Gewinn aus sind, sodass auch schwächere Teilnehmer eine Chance auf ein Preisgeld haben.

The Big One for One Drop

Der große Bruder des wohltätigen Turniers existiert bereits seit dem Jahr 2012. Ein Buy-In von einer Million hebt deutlich hervor, dass sich das Event an wohlhabende Spieler richtet, die auf diese Weise wohltätig wirken sollen.

Das Turnier findet unregelmäßig statt, lohnt sich für die weniger als 50 Teilnehmer aber dennoch, da die Gewinner häufig mehr als 10 Millionen US-Dollar erspielten.

Wie verteilen sich WSOP Prize Pools auf die Poker Gewinner?

Große Preis-Pools sind eine Sache, aber wie genau verteilt sich eine Riesensumme auf die Gewinner bei einem WSOP Event? Die World Series of Poker setzt das Feld bei 15 Prozent der Teilnehmer an. Damit bilden die verbleibenden 85 Prozent die „Bubble“ – die sogenannte Blase geht leer aus. Von tausend Teilnehmern kommen also nur 150 in die Geldränge.

Diese erhalten dafür mindestens rund 150 Prozent des Buy-In und können ihre Startsumme also mehr als vereineinhalbfachen. Der Löwenanteil des Preisgeldes ist aber dem Finaltisch vorbehalten. Die meisten WSOP Turniere zahlen den Spielern am Finaltisch mindestens 40 Prozent des Preis-Pools aus. Von dieser Summe gehen wiederum rund 60 Prozent an die ersten drei Ränge. Auf den ersten Platz entfallen damit etwa 14 bis 15 Prozent des gesamten Preisgeldes.

Das Gefälle ist enorm, sodass der Zweitplatzierte nicht einmal 10 Prozent, sondern lediglich rund 9 Prozent des Preisgeldes insgesamt bekommt. Wie lukrativ ein WSOP Event für die Teilnehmer wirklich ist, muss also immer auch in der Relation zwischen Buy-In und Preis-Pool gesehen werden.

Wie viel bleibt WSOP Gewinnern von ihrem Preisgeld?

Wer bei der World Series of Poker die Summen für Preisgelder und Buy-Ins betrachtet, wird eine Diskrepanz feststellen. Grund dafür ist die Rake-Gebühr, welche die Veranstalter abziehen. Wer ein Preisgeld einstreicht, muss darauf eventuell noch zusätzlich Steuern zahlen.

WSOP Rake Gebühren

Die Veranstalter der World Series of Poker decken einen Teil ihrer Kosten durch die Rake-Einnahmen, die sie von Spielern kassieren. Die Rake-Gebühr hängt vom Buy-In Betrag des jeweiligen Turniers ab.

  • Buy-In $1.000–$3.000: 10% Rake
  • Buy-In $5.000: 7% Rake
  • Buy-In $10.000: 6% Rake
  • Buy-In High Roller $25.000 und aufwärts: 5% Rake

Die Rake-Gebühren der World Series of Poker bewegen sich also zwischen 5 und 10 Prozent und die Veranstalter verlangen weniger von den Teilnehmern bei Turnieren mit hohen Buy-In Beträgen. Nicht eingerechnet sind Abzüge für wohltätige Zwecke, wie es etwa bei den One Drop Turnieren der Fall ist.

Steuern auf WSOP Gewinne

Die World Series of Poker ist ein Event mit Teilnehmern aus aller Welt, findet aber in den Vereinigten Staaten statt. Welcher Gewinner wo welche Steuern zahlen muss, hängt nicht allein vom Herkunftsland beziehungsweise vom Wohnsitz des Spielers ab, sondern auch von einem etwaigen Steuerabkommen. Grundsätzlich gibt es drei verschiedene Fälle.

  •  US-Bürger zahlen 24 Prozent Steuern auf Gewinne, die 5.000 US-Dollar übersteigen. Der entsprechende Betrag wird automatisch abgezogen und damit gar nicht erst ausbezahlt. Da es sich um eine nationale Steuer handelt, muss der Gewinner den Restbetrag zusätzlich noch in seinem Bundesstaat selbst als Einkommen deklarieren und versteuern.
  • Stammt der Gewinner aus einem Land, welches ein Steuerabkommen mit den USA hat, erhält er seinen Gewinn voll ausbezahlt. Je nach Wohnsitz fallen dann in der Heimat hohe Steuern an, oder auch gar keine! Der Steuersatz kann sich hier von null Prozent bis 50 Prozent bewegen.
  • Die meisten Länder haben kein Steuerabkommen. In diesem Fall behält die WSOP 30 automatisch Prozent des Betrags ein, der in den USA versteuert wird. Die Restsumme ist Einkommen im Ausland, welches der Gewinner in seinem Heimatland beziehungsweise an seinem Steuersitz als solches deklarieren muss.

Der Norweger Espen Jørstadt beispielsweise gewann das Main Event der WSOP 2022. Aufgrund eines Steuerabkommens und der Situation in Norwegen konnte er sein gesamtes Preisgeld von 10 Millionen US-Dollar mit nach Hause nehmen.

Der Zweitplatzierte Australier Adrian Attenborough gewann 6 Millionen, musste davon aber rund 2,38 Millionen an den Fiskus abdrücken und nahm nur rund 3,62 Millionen US-Dollar mit. Der Brite John Eames auf Platz 3 konnte sein Preisgeld in Höhe von 3 Millionen US-Dollar ganz behalten.

Derartige Steuerabkommen bestehen auch mit Luxemburg und Kanada, in letzterem Fall aber nur für Gewinner, die keine Profi-Zocker sind. Auch im Nachbarland Österreich fallen keine Steuern auf Poker-Gewinne an. Im Jahr 2021 konnte der Weltmeister Koray Aldemir aus Berlin daher seine 8 Millionen US-Dollar Preisgeld in voller Höhe mitnehmen. Er hat seinen Wohnsitz bewusst nach Österreich verlegt, um in den Genuss des Steuervorteils zu kommen. In Deutschland hätte der Fiskus 46 Prozent und damit rund 3,7 Millionen US-Dollar kassiert.

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Jakob Straub
Jakob Straub Casino Experte

Buchautor und Branchenexperte Jakob schreibt seit 5 Jahren für CasinoOnline.de

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