Freitag, 26. April 2024

Gefahr durch Glücksspiel-Angebote auf dem britischen Schwarzmarkt

Spielautomat Nicht regulierte Glücksspiel-Portale werben in Großbritannien damit, dass auch gesperrte Spieler am Glücksspiel teilnehmen können. (Bild: unsplash.com, casinoonline.de)

Spielern mit problematischem Spielverhalten in Großbritannien könnte Gefahr durch nicht lizenzierte Glücksspiel-Portale drohen. Dies ist das Ergebnis einer am Montag veröffentlichten Untersuchung des britischen Branchenportals Racing Post.

Die Glücksspielregulierung in Großbritannien gilt als streng. Die derzeitige Überarbeitung der Gesetzgebung könnte noch weitere Einschränkungen für Anbieter und Spieler mit sich bringen.

Glücksspiel-Portale auf dem Schwarzmarkt lockten daher die Casino-Nutzer mit Spielen ohne Einsatzlimit und mit der in Großbritannien verbotenen Möglichkeit, per Kreditkarte zu bezahlen. Zudem versprächen besagte Anbieter einen „persönlichen Account-Manager“, der den Spielern attraktive Bonusangebote in Aussicht stelle.

Portale auf den unregulierten Märkten würben darüber hinaus mit Schlagwörtern wie „ohne Gamstop“. Dies bezieht sich auf die Möglichkeit, sich von allen lizenzierten Glücksspiel-Portalen ausschließen zu lassen.

Schwarzmarkt-Angebote auch in Deutschland omnipräsent

Ähnlich streng wie in Großbritannien ist auch der deutsche Glücksspiel-Markt reguliert. Doch auch dort werben nicht lizenzierte Portale mit bestimmten Begriffen.

Während in Großbritannien mit Schlüsselwörtern wie „Einzahlung mit Kreditkarte“ und „ohne Gamstop“ geworben wird, zielen die Anbieter mit Schlagwörtern wie „Casino ohne deutsche Lizenz“, „Casino ohne Limit“ oder „Casino ohne 5 Sekunden Regel“ auf die deutschen Verbraucher ab.

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Nicht lizenzierte Glücksspiel-Anbieter werben in Deutschland mit bestimmten Begriffen. (Bild: casinoonline.de)

Sowohl in Großbritannien als auch in Deutschland sind bestimmte Spielautomaten-Funktionen verboten. Dazu gehört beispielsweise das Auto-Play-Feature, das die Option bietet, eine Anzahl automatisierter Spielrunden festzulegen. Die britische Glücksspielkommission sowie die deutsche Glücksspielbehörde haben dies auf den regulierten Seiten eingeschränkt.

In Deutschland gilt zudem ein Höchsteinsatz von 1 Euro sowie die Regel, dass eine Spielrunde mindestens fünf Sekunden dauern muss. Auf unregulierten Seiten wird explizit mit der Umgehung dieser Vorgaben geworben.

Britischer Glücksspiel-Verband kritisiert unseriöse Taktiken

Michael Dugher, CEO des britischen Glücksspielverbands Betting and Gaming Council (BGC), reagierte auf die Ergebnisse des Branchenportals. Dugher nannte die Geschäftstaktiken der Schwarzmarkt-Glücksspiel-Seiten „verwerflich“. Diese Portale böten keine Schutzmaßnahmen, die auf dem regulierten Markt vorhanden seien.

Dugher führte aus:

Während sich unsere Mitglieder in der regulierten Branche für sicherere Spielinstrumente einsetzen und Millionen in Forschung, Bildung und Behandlung für die Minderheit der problematischen Spieler investieren, werden ihre Bemühungen ständig durch diesen wachsenden Schwarzmarkt untergraben.

Der BGC-CEO erklärte, der Schwarzmarkt könne nicht aufgehalten werden. Allerdings müsse die Regierung damit aufhören, die Menschen mit einer falschen Glücksspiel-Regulierung dorthin zu treiben.

Invasive Bonitätsprüfungen und das Verbot von Bonusaktionen wie Gratiswetten seien ein sicherer Weg, Spieler zu verärgern und sie auf Glücksspiel-Portale wie diese zu drängen.

Bei seiner Aussage stützte sich Dugher auf eine vom BGC in Auftrag gegebene YouGov-Studie. Diese habe ergeben, dass nur 16 % der Menschen dazu bereit seien, sich einer Bonitätsprüfung zu unterziehen, in der sensible Finanzinformationen preisgegeben würden.

59 % der Befragten hätten angegeben, dass dies zu einer vermehrten Nutzung illegaler Glücksspiel-Angebote führen könne. Dies bestätigte ein Bericht des Beratungsunternehmens PwC. In den letzten zwei Jahren habe sich die Anzahl der Spieler auf diesen Seiten von 220.000 auf 460.000 mehr als verdoppelt.