Samstag, 27. Juli 2024

Studie: Im Gegensatz zu Deutschland befürworten Briten keine Glücksspiel-Einsatzlimits

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Eine Mehrheit der Briten hat sich dagegen ausgesprochen, dass Politiker über Einsatzlimits beim Glücksspiel bestimmen dürfen. Das ist das Resultat einer Umfrage, die der britische Glücksspielverband Betting and Gaming Council (BGC) beim Meinungsforschungsinstitut YouGov in Auftrag gegeben hat. Vergleichbare Umfragen aus Deutschland zeigen, dass Einsatzlimits hierzulande generell befürwortet werden.

Die Befragung sei laut BGC aufgrund einer aktuellen Untersuchung der britischen Glücksspielkommission durchgeführt worden. Diese analysiere die Wirksamkeit eines monatlichen Einsatzlimits von 100 GBP für britische Spieler. Um die Stimmung in der Bevölkerung zu erkunden, habe YouGov 1.683 erwachsene Briten zu ihrer Meinung befragt.

Mehrheit gegen Politiker-Limits

Ein wichtiges Ergebnis der Studie sei, dass mit 51 % die leichte Mehrheit dagegen sei, dass Politiker Einsatzlimits festlegten. Die Zahl der Unterstützer habe nur bei 27 % und damit erheblich niedriger gelegen.

Zu den schärfsten Kritikern der Limits zählt die britische Reitsportbranche. Buchmacher und Veranstalter befürchten, dass diese zu jährlichen Einnahmeausfällen von über 60 Millionen GBP führen könnten. Verluste in dieser Höhe seien ein möglicher „Todesstoß“ für die aufgrund der Corona-bedingten Schließungen bereits finanziell angeschlagene Branche.

Die YouGov-Studie förderte außerdem zutage, dass 59 % der Befragten der Meinung seien, dass Limits die Spieler in den illegalen Markt abwandern ließen. Dieser Ansicht habe nur eine Minderheit von 10 % widersprochen.

Allerdings betonte der BGC-Vorsitzende Michael Dugher, dass sein Verband die Einzahlungslimits generell befürworte. Man solle die Verantwortung darüber jedoch den Spielern überlassen.

Dugher sagte:

Meiner Ansicht nach sind Limits gut, weshalb die Spieler jetzt nachdrücklich aufgefordert werden, ihre eigenen Limits für ihre Ausgaben festzulegen.

Deutschland: Mehrheit für Einsatzlimits

In Deutschland werden Einsatzlimits von Spielern als wirksame Maßnahme gegen problematisches Glücksspiel gesehen. In einer Ende 2020 vom Präventionsprojekt Glücksspiel durchgeführten Umfrage in Berlin gaben 59 % an, ein monatliches Limit als Maßnahme für den Spielerschutz zu befürworten.

Allerdings erscheint die im Glücksspielstaatsvertrag festgelegte Grenze von monatlich 1.000 Euro den Befragten viel zu hoch. 97 % von ihnen befürworteten ein Limit von monatlich höchstens 500 Euro. Im Durchschnitt lag die Grenze sogar bei nur 166 Euro und damit nicht weit über den in Großbritannien angepeilten 100 GBP (118 Euro).