Donnerstag, 25. April 2024

Griechenland verlangt 5 Millionen Euro für Glücksspiel-Lizenzen

Athen

Griechenlands Regierung plant, neue Lizenzen an die Betreiber von Glücksspiel-Angeboten wie Sportwetten oder Online Casinos auszugeben. Interessenten müssen demzufolge bis zu fünf Millionen Euro in eine neue Lizenz investieren.

In Griechenland boomt das Glücksspiel und die Branche vermeldet teilweise zweistellige Zuwachsraten. Wie das griechische Finanzministerium am Dienstag bekannt gab, benötigen Glücksspiel-Unternehmen künftig neue Lizenzen, um ihr Angebot weiter zu betreiben.

So soll die Lizenz für Online Sportwetten vier Millionen Euro kosten. Möchte der Betreiber zusätzliche Onlinespiele auf seiner Seite anbieten, muss er eine weitere Million investieren.

Gleichzeitig mit der Bewerbung um eine Lizenz muss eine Kaution in Höhe von 500.000 Euro geleistet werden. Zudem muss der Bewerber nachweisen, dass er über eine Glücksspiel-Lizenz in einem anderen Staat der EU verfügt. Nur dann ist er für das Verfahren zugelassen.

Regulierung dient auch der Bekämpfung des illegalen Glücksspiels
Zurzeit sind 24 internationale Betreiber von Sportwetten und Online Casinos in Griechenland lizensiert. Durch die geplante Neuvergabe soll der Markt stärker reguliert werden. Zudem dient die Maßnahme der Bekämpfung von Unternehmen, die illegale Online Casinos betreiben. Deren Umsätze, die am Staat vorbeigeschleust werden, wachsen auch in dem südosteuropäischen Land und belaufen sich Schätzungen zufolge mittlerweile auf über vier Milliarden Euro.

Die Lizenzen haben eine Laufzeit von fünf Jahren und müssen spätestens ein Jahr vor Ablauf erneuert werden. Unternehmen, die wegen etwaiger Ungereimtheiten bei ihrem Glücksspiel-Angebot auf einer schwarzen Liste von Griechenlands Behörden gelandet sind, sind von der Zulassung ausgeschlossen. Damit soll es betrügerischen Anbietern von vornherein unmöglich gemacht werden, Glücksspiel in Griechenland zu betreiben.

GVC Holdings ist von der Vergabe vorerst ausgeschlossen

Von diesem Ausschluss ist unter anderem der Glücksspiel-Konzern GVC Holdings betroffen. Dem millionenschweren Betreiber bekannter Gambling-Marken wie Ladbrokes, bwin, Sportingbet oder Partypoker waren steuerliche Verfehlungen nachgewiesen worden, was zu einer Nachzahlung in Höhe von 187 Millionen Euro geführt hat. Das börsennotierte Unternehmen hat damit vorerst keine Chance, seine Glücksspiel-Seiten in Griechenland freischalten.

Die Pläne der Regierung sollen im Oktober mit Experten aus der Branche und Glücksspiel-Organisationen abschließend beraten werden. Eine Entscheidung über die zukünftige Regelung der Lizenzvergabe wird für Ende Oktober erwartet.