Donnerstag, 28. März 2024

Glücksspiel und Prostitution: Ehemaliger K-Pop-Star Seungri verurteilt

BIGBANG Band K-Pop

Der ehemalige K-Pop-Star Seungri (30) musste sich wegen seiner Verwicklungen in Prostitution, illegales Glücksspiel und weiterer Delikte vor einem Militärgericht verantworten. Am Donnerstag wurde der ehemalige Lead-Tänzer der Boyband BIGBANG zu drei Jahren Haft und zur Zahlung einer Geldstrafe von umgerechnet 840.000 Euro verurteilt.

Die 2006 gegründete K-Pop-Band BIGBANG [Seite auf Englisch] feierte in Asien bereits kurz nach ihrem Start erste Erfolge. Insbesondere in Japan gelangen der Band mehrere Nr. 1-Alben. Spätestens mit Gewinn des MTV Europe Music Awards als Best Worldwide Act im Jahr 2011 wurde sie auch in Europa berühmt. Mit über 140 Millionen verkauften Tonträgern gilt BIGBANG als eine von Südkoreas erfolgreichsten K-Pop-Bands aller Zeiten.

Seungri, dessen bürgerlicher Name Lee Seung-hyun lautet, waren mehrere Delikte vorgeworfen wurden. So soll der ehemalige Boygroup-Star Prostituierte an potenzielle Geschäftspartner vermittelt haben.

Er hatte die Band 2019 verlassen, nachdem seine Verwicklung in einen Skandal um möglichen Drogenmissbrauch, sexuelle Ausbeutung und Korruption öffentlich wurde. Danach schaffte er sich ein neues Standbein als erfolgreicher Geschäftsmann im Musikgeschäft.

Prostitution, Glücksspiel und Devisengeschäfte

Neben den Vorwürfen zur Förderung der Prostitution wurde ihm seine Leidenschaft für Glücksspiel vorgeworfen. Demnach habe Seungri mehrfach in den Casinos von Las Vegas gespielt. Glücksspiel ist für Südkoreaner auch dann illegal, wenn es im Ausland stattfindet. Da Seungri zudem US-Dollar gesetzt hatte, wurden ihm außerdem verbotene Devisengeschäfte zur Last gelegt.

Auch wurde Seungri die Angabe falscher Angaben unterstellt. Den Richtern zufolge habe er während der Polizeiverhöre und vor Gericht unterschiedliche Aussagen gemacht, was Zweifel an seiner Glaubwürdigkeit aufkommen lasse.

Südkoreanischen Medienberichten zufolge erklärte Richter Hwang Min-je:

Es ist kaum vorstellbar, dass der Angeklagte nicht von dem Geld wusste, das den Frauen für Sex bezahlt wurde. Es scheint zudem, als habe er systematisch Prostitution betrieben.

Die Richter sahen die Seungri zur Last gelegten Vorwürfe als erwiesen an und sprachen ihn in allen Anklagepunkten schuldig. Da der Ex-Musiker nach seinem Ausstieg aus der Band im März 2020 seine 21-monatige Wehrpflicht angetreten hatte, wurde sein Fall vor einem Militärgericht verhandelt.

Mit dem Urteil blieben die Richter noch unter dem möglichen Strafmaß. Bei voller Ausschöpfung des Gesetzes durch das Militärgericht hätten ihm bis zu fünf Jahre Haft gedroht.