Donnerstag, 25. April 2024

Keine Mikrotransaktionen bei Age of Empires IV

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Die Entwickler von Age of Empires IV, das noch diesen Monat auf den Markt kommen soll, wollen keine kostenpflichtigen Mikrotransaktionen in dem populären Game zulassen. Dies sagte der verantwortliche Kreativdirektor Adam Isgreen Anfang der Woche in London, als er sich zu den Perspektiven von Age of Empires äußerte.

Mit 20 Millionen verkauften Exemplaren zählt Age of Empires zu den weltweit erfolgreichsten Computerspielen. Das zur Kategorie der Echtzeit-Strategiespiele zählende Game wurde von der US-Firma Ensemble Studios entwickelt und kam bereits 1997 auf den Markt. Seitdem kämpfen die Spieler in unterschiedlichsten historischen Szenarien um die Herrschaft in einer antiken Welt. Die kurz vor der Veröffentlichung stehende vierte Version wird im Mittelalter angesiedelt sein.

Inzwischen haben Microsoft und Relic Entertainment die technische Federführung bei Age of Empires übernommen. Während des in London stattfindenden X019-Fanfests von Microsoft erklärte dessen Kreativdirektor Adam Isgreen gegenüber Medien, dass sich sein Unternehmen gegen die Integration von Mikrotransaktionen in das Strategiespiel entschieden habe.

In einem Interview mit dem Branchenmagazin PCGamesN sagte er:

Die Idee von Mikrotransaktionen in einem Echtzeit-Strategiespiel ist kein Thema.

Mit dieser Strategie distanzieren sich Relic Entertainment und Microsoft von vielen anderen Entwicklerfirmen, bei denen Mikrotransaktionen zum festen Geschäftsmodell gehören. So ist es bei Games wie Fortnite oder Overwatch für die Spieler leicht möglich, ihre Charaktere mit Hilfe kostenpflichtiger Transaktionen aufzurüsten.

Umstrittene Lootboxen

Meist geht es bei den Käufen um den Erwerb von Waffen, Zauberkräften oder Outfits zum Design der Charaktere. Diese sind jedoch häufig in sogenannten Lootboxen (Schatzkisten) versteckt, um die sich in den letzten Monaten eine hitzige Debatte entwickelt hat.

Lootbox

Lootboxen werden kritisiert (Bild: doteesports)

Hauptgrund dafür ist, dass die Spieler vor dem Kauf einer solchen Box nicht genau wissen, was sich in ihr verbirgt. Auf diese Weise seien die kostenpflichtigen Lootboxen mit dem Glücksspiel vergleichbar, so die Kritiker des umstrittenen Angebots.

Da erste Studien zudem eine Verbindung zwischen Lootboxen und der Entstehung von Spielsucht ziehen, wuchs die Zahl der Gegner der Schatzkisten in den letzten Monaten beträchtlich an. Gleichzeitig wurden von Spielschutz-Organisationen oder aus Politikerkreisen vermehrt Rufe nach einem Verbot oder zumindest einer strikten Regulierung der Lootboxen laut.

Um sich nicht der Gefahr auszusetzen, mit einem Glücksspielanbieter gleichgesetzt zu werden, haben die ersten Anbieter inzwischen reagiert. So hat sich EA Sports dazu entschlossen, die kostenpflichtigen Elemente aus seinem FIFA-Game zu entfernen. Der Schritt von Microsoft geht nun in eine ähnliche Richtung.

Stattdessen beschreitet Microsoft einen anderen Weg, um mit dem Game Geld zu verdienen: Statt es zur freien Verfügung ins Netz zu stellen, müssen Spieler für den Download oder den Datenträger bezahlen. Eine weitere Möglichkeit besteht für sie im Abschluss eines Abonnements von Microsofts Game Pass, mit dem sie auf eine Vielzahl an Spielen des Softwarekonzerns zugreifen können.

Bestseller Age of Empires

Weltweit warten Millionen von Fans sehnlichst auf die neue Ausgabe des populären Strategiespiels. Beobachter gehen davon aus, dass das neueste Update des Bestsellers noch im November erscheint und damit pünktlich zum einsetzenden Weihnachtsgeschäft auf den Markt gebracht wird.

Adam Isgreen äußerte sich auch zum Design der kommenden Ausgabe von Age of Empires. Dabei machte er klar, dass das Game aus Sicht der Spieler keine Ergänzung um weitere Zivilisationen benötige, da es derzeit bereits 35 von ihnen gäbe. Stattdessen werde er eine Anzahl spannender neuer Spielszenarien geben.

Dies begründete er während des Interviews mit PCGamesN:

Unsere Profi-Spieler sagten uns, bitte fügt keine neuen Zivilisationen hinzu, macht andere Sachen.

Allerdings werde man den Markt sehr genau beobachten, um rasch auf Wünsche der Spieler eingehen zu können, so der Microsoft-Manager. Die Verbannung der Mikrotransaktionen zeigt, dass das Unternehmen den Ausschluss von Lootboxen und anderen Kaufartikeln als einen dieser Wünsche identifiziert hat.