Mittwoch, 24. April 2024

Niederlande: Behörde plant Maßnahmen gegen illegale Glücksspiel­werbung

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Die niederländische Glücksspielaufsicht Kansspelautoriteit (KSA) hat am Montag neue Maßnahmen gegen illegale Glücksspielwerbung angekündigt. Im Fokus stünden dabei Partnerprogramme („Affiliates“), die durch Glücksspielwerbung auf Webseiten Geld verdienten, heißt es von der Behörde.

Genaueres zu ihrem Aktionsplan teilte die KSA [Link auf Englisch] nicht mit. Die Maßnahmen stünden allerdings im Zusammenhang mit der nahenden Legalisierung des Online-Glücksspiels in den Niederlanden.

„Gerade jetzt, da die Öffnung des legalen Online-Glücksspielmarktes unmittelbar bevorsteht, ist die KSA wachsam gegenüber illegalen Anbietern und Werbetreibenden, die noch einen schnellen Spielzug machen wollen.“

In den Niederlanden ist am 1. April der Remote Gambling Act verabschiedet worden, der eine Öffnung des legalen Online-Glücksspielmarktes ab 1. Oktober 2021 vorsieht. Bis dahin sei sowohl das Angebot von Online-Glücksspielen als auch die Werbung dafür untersagt, teilte die KSA mit.

KSA setzt Einsatz gegen Affiliate-Marketing fort

In den vergangenen Jahren hat die KSA schon häufiger Affiliate-Programme unter die Lupe genommen. So waren im Jahre 2019 insgesamt 44 Webseiten von der KSA untersucht worden. Bei 26 von ihnen hatten sich unerlaubte Werbeinhalte für das Online-Glücksspiel finden lassen.

Auch im September vergangenen Jahres hatte die KSA ihrer Meinung nach unzulässige Glücksspielwerbung bemängelt. In den Fokus gerieten dabei die sogenannten Advertorials. Dies sind Texte mit informativen Inhalten, die sich nicht auf den ersten Blick als Werbebotschaften erkennen lassen. Die Behörde sieht darin eine Form der versteckten Glücksspielwerbung.

Das Vorgehen der KSA gegen die Webseiten umfasste Verwarnungen und die Androhung von Geldstrafen. Ein solches Vorgehen hatte die Glücksspielaufsicht auch schon im Jahre 2017 gewählt. Damals mussten 10 Werbetreibende in den Niederlanden ihre Glücksspielinhalte von Webseiten entfernen.

Der damalige stellvertretende Vorsitzende der KSA, Henk Kesler, hatte die Maßnahmen gegen die Glücksspielwerbung mit dem Spielerschutz gerechtfertigt. Durch den Kampf gegen die Werbung für illegales Glücksspiel, so Kesler, könnten Risiken wie die Glücksspielsucht reduziert werden.

Die Behörde wolle es für Verbraucher schwieriger machen, von Glücksspiel süchtig zu werden. Deshalb gehe man gegen Affiliate-Seiten für Online-Glücksspiel vor.