Samstag, 20. April 2024

Niederländische Glücksspielkommission verhängt 450.000 Euro Geldstrafe an Onisac Limited

Casino.com||Kansspelautoriteit

Die niederländische Glücksspielkommission (Kansspelautoriteit) geht aktuell rigoros gegen unlizenzierte illegale Online Casinos vor. Das Unternehmen Onisac Limited wurde dabei jetzt bereits zum zweiten Mal abgestraft, weil dessen Plattform Casino.com in den Niederlanden zugänglich war.

Jagd auf illegale Anbieter

Im Februar beschloss das niederländische Parlament eine umfangreiche Neuregelung des Glücksspiels, die es Online Casinos ermöglichen sollte, sich um eine offizielle niederländische Lizenz zu bewerben und somit den Sprung vom illegalen auf den regulierten legalen Markt zu schaffen.

Kansspelautoriteit

Die KSA kämpft gegen illegales Glücksspiel (Bild: KSA)

Gleichzeitig sollte die Kansspelautoriteit effizientere Mittel erhalten, um gegen nicht lizenzierte und damit illegale Online Anbieter vorgehen zu können. Insgesamt hat die Behörde über die letzten Jahre Geldstrafen verschiedener Höhe an 59 verschiedene Anbieter [Liste der Verwarnungen, Seite auf niederländisch] verhängt.

Bei einem Großteil dieser Anbieter handelt es sich um Online Casinos, die von den Niederlanden aus genutzt werden können, obwohl keine niederländische Lizenz durch die KSA vorliegt. Einige der abgestraften Online Glücksspielanbieter sind auch hierzulande bekannt, bspw. Casumo, Bet-at-home oder Mr Green.

Bisher gibt es in den Niederlanden lediglich zehn Lizenznehmer, die unter der Regulierung der KSA stehen. Sechs davon sind Lotterien, die restlichen vier sind De Lotto (Toto), Sportech Racing B.V (Runnerz) sowie zwei Unterbereiche von Holland Casino. Mit Ausnahme einiger Lotterien handelt es sich bei den Lizenznehmern ausschließlich um staatliche Unternehmen.

Zwar erwartete man mit der Neuregelung des Glücksspiels einen großen Andrang internationaler Bewerber, doch wurden bisher keine Lizenzen an private Anbieter aus dem Ausland vergeben.

Doch auch die legalen Anbieter müssen stehts darauf achten, die Auflagen der KSA nicht zu verletzen. Im November 2017 beispielsweise erhielt der staatliche Anbieter Holland Casino eine 10.000 Euro Geldstrafe für das Schalten von Online Werbung auf Websites, die sich gezielt an Minderjährige richten.

Onisac als Wiederholungstäter

Das auf Gibraltar ansässige Unternehmen Onisac Limited erhielt in dieser Woche bereits zum zweiten Mal eine beachtliche Geldstrafe. Bereits im November 2013 mussten die Casino Betreiber die damals obligatorische Mindeststrafe von 150.000 Euro zahlen, weil ohne gültige Lizenz Online Casinospiele angeboten wurden.

Zu jener Zeit wurden die Betreiber dazu aufgefordert, ihre Website Casino.com für Spieler aus den Niederlanden unzugänglich zu machen. Im Rahmen der letzten Überprüfung durch die KSA jedoch stellte sich heraus, dass das Casino für den niederländischen Markt erneut geöffnet worden war.

Der vollständige Name des Unternehmens ist Onisac Limited & Mansion Online Casino Limited. Beide Teile des Unternehmens betreiben zum Teil verschiedene und zum Teil gemeinsame Online Casinos, die in Gibraltar und/oder Großbritannien lizenziert sind.

Wer beispielsweise Casino.com vom europäischen Festland aus betritt, erhält als Betreiberinformation den Namen Onisac. Spieler aus Großbritannien, wo die Casinos des Unternehmens legal sind, werden jedoch auf die Mansion Europe Holdings Ltd verwiesen.

Die Mindeststrafe für das Anbieten illegaler Casinospiele beträgt in den Niederlanden mittlerweile 200.000 Euro. Da Onisac zum zweiten Mal gegen die Regelungen verstoßen hat, verdoppelte die KSA diese Strafe auf 400.000 Euro.

Seit der letzten Gesetzesänderung darf die Behörde mit jedem erneuten Verstoß eines Anbieters die jeweiligen Strafen nach Ermessen proportional erhöhen.

Geld Euros

Unfaire Gebühren für inaktive Konten entdeckt (Bild: PxHere)

Onisac wurde jetzt aber nicht nur für das bloße Anbieten der Spiele bestraft. Bei genauerer Überprüfung wurde zudem festgestellt, dass der Anbieter sich seinen Spielern gegenüber zum Teil unfair verhalten würde. So wurden von Spielern, die länger als 180 Tage inaktiv blieben, 5 % (bzw. mindestens 15 Dollar) Verwaltungsgebühren eingezogen.

Die KSA betitelte dies als klare „Konsumentenbenachteiligung“ und verhängte eine weitere Geldstrafe von 50.000 Euro. Insgesamt kam so eine Strafe von 450.000 Euro zusammen.

Die Website Casino.com ist inzwischen erneut für niederländischer Spieler unzugänglich gemacht worden. Selbiges gilt für das Slotsheaven Casino, welches ebenfalls von der Onisac Limited betrieben wird.

Doch die Jagt der Kansspelautoriteit geht weiter und solange sich die ausländischen Anbieter nicht um eine niederländische Lizenz bemühen, müssen sämtliche Online Casinos für Niederländer unzugänglich bleiben. Wer dagegen verstößt, wird auch weiterhin mit hohen Geldstrafen rechnen müssen.