Donnerstag, 05. Dezember 2024

Nordirland: Abgeordneter enthüllt Plan zur Bekämpfung von Glücksspielsucht

Stormont

Politiker in Nordirland haben kürzlich eine parteiübergreifende Gruppe zur Bekämpfung von Schäden im Zusammenhang mit Glücksspielsucht gegründet. Robbie Butler, Abgeordneter der Ulster Unionist Party (UUP), ging im Rahmen eines Interviews mit dem Nachrichtenmagazin Belfast Live [Seite auf Englisch] am vergangenen Wochenende auf die Beweggründe und Ziele der Gruppe ein.

Butler, der den Vorsitz der Gruppe übernommen hatte, sagte, die Gruppe bringe Abgeordnete des gesamten politischen Spektrums zusammen, die das gemeinsame Ziel verfolgten, Menschen vor glücksspielbedingten Schäden zu bewahren.

Diese Schäden hätten verheerende Auswirkungen auf den Einzelnen sowie auf die Familien der Betroffenen und die Gesellschaft. Als glücksspielbedingte Schäden führte Butler Auswirkungen auf Beziehungen, Finanzen und die Gesundheit an.

Mehr als viermal so viele Spielsüchtige in Nordirland wie in England

Das Department for Communities, eine dezentrale nordirische Regierungsabteilung, führte 2017 eine Umfrage zum Glücksspiel in ganz Nordirland durch. Dabei sei festgestellt worden, dass mehr als zwei Drittel der Bevölkerung im Jahr 2016 an Glücksspielen beteiligt gewesen sei.

Es sei auch ermittelt worden, dass Nordirland ein Problem mit der Prävalenzrate von Glücksspielen von 2,3 % habe – mehr als viermal so hoch wie in England. In England liege der Wert bei 0,5 %, in Schottland bei 0,7 % und in Wales bei 1,1 %. [Anm. d. Red.: Als Prävalenzrate wird in der Psychologie die Häufigkeit des Auftretens einer Störung in einem bestimmten Zeitraum sowie bei einer bestimmten Bevölkerungsgruppe bezeichnet.]

Die Pläne der Gruppe beim Kampf gegen Glücksspielsucht

Eine der ersten Aufgaben der Gruppe sei eine Untersuchung darüber, wie die veraltete Glücksspielgesetzgebung in Nordirland reformiert werden könne, sagte Butler. Durch moderne Kommunikationsmittel habe jeder Zugang zu Online-Glücksspielen.

Butler führte aus:

Dieser Aspekt der Branche ist jedoch weitgehend unreguliert, da die einschlägigen Rechtsvorschriften – die Verordnung über Wetten, Spiele, Lotterien und Vergnügungen (Nordirland) von 1985 – vor dem Internet entstanden sind. Sie wurden auch vor dem Aufkommen von Fixed Odds Betting Terminals erstellt. […] Teile der Glücksspielbranche haben neue Technologien schnell ausgenutzt. Die Vorschriften zum Schutz der Spieler vor Schaden haben dies nicht getan.

Derzeit werde an einer Leistungsbeschreibung für die Durchführung von Untersuchungen sowie für Termine für Beweisaufnahmen und Interviews mit Zeugen gearbeitet, schloss Butler.