Donnerstag, 25. April 2024

Novomatic im Erfolgsrausch – ICE London und Zukunftspläne

Novomatic Gebäude|Spielautomat

Der österreichische Glücksspielkonzern Novomatic präsentiert sich in dieser Woche auf der ICE London und spricht über seine aktuellen Erfolge, Projekte sowie seine internationalen Zukunftspläne. Neben den Innovationen des Unternehmens stehen dabei derzeit auch das Firmenkonzept sowie die Glücksspielgesetzgebung verschiedener Länder im Fokus.

Drei Tage auf der ICE Messe

Seinen großen Auftritt hat Novomatic seit Dienstag bis zum heutigen Donnerstag auf der Londoner Glücksspielmesse „ICE Totally Gaming“. Der Konzern ist mit über 20 Tochterunternehmen vor Ort, um seine Spiele, Konzepte, Technologien und künftigen Pläne vorzustellen.

Mehr als 5.000 m² Standfläche hatte sich Novomatic auf der Messe gesichert. Genutzt wird diese unter anderem für 350 Gaming Terminals und einer LED-Wand von 160 m² Größe.

Zur neuesten Novomatic Technologie zählen die eigen entwickelten Biometrie-Systeme, die bereits in Niederösterreich zum Einsatz kommen. Diese sollen an Spielautomaten für höheren Spielerschutz sorgen, da das Spielen von Minderjährigen verhindert wird und die Verlustgrenzen erwachsener Spieler so garantiert eingehalten werden können.

Umsatzhoch von 5 Milliarden Euro

Seit Jahrzehnten schreibt der österreichische Glücksspielkonzern Novomatic Erfolgsgeschichte und seit vielen Jahren steht der Name auch international für qualitativhochwertige Glücksspielprodukte.

Erst diese Woche teilte Novomatic Chef Harald Neumann mit, dass für das Jahr 2018 eine Umsatzhöhe von über 5 Milliarden Euro erreicht worden sei. Zwar seien dies vorläufige Zahlen, doch habe man ohne Zweifel die 4,9 Milliarden aus dem Vorjahr übertroffen.

Die Aktiengesellschaft Novomatic wurde im Jahr 1980 von Johann F. Graf und Gerhard Brodnik im niederösterreichischen Gumpoldskirchen gegründet. Bereits ein Jahr nach der Gründung expandierte das Unternehmen, welches von Beginn an Spielautomaten konzipierte und baute, ins europäische Ausland. Im Jahr 1991 wurde die Tochterfirma Admiral gegründet, welche fünf Jahre später für einen erfolgreichen Börsengang in Südamerika sorgte.

Trotz der weltweiten Ausweitung des Unternehmens liegt der Hauptsitz nach wie vor in Österreich, wo sich aktuell 2.244 Spielautomaten in 148 Salons und 261 Wettfilialen befinden. Für die Wirtschaft des Landes ist das Unternehmen ein wichtiger Pfeiler und es flossen allein im Jahr 2017 gut 439,4 Mio. Euro in Formen von Steuern in die Staatskasse.

Des Weiteren beschäftigt der Konzern allein innerhalb der Landesgrenzen mehr als 3.600 direkte Mitarbeiter, indirekt sogar mehr als 11.000. Weltweit gesehen liegt die Mitarbeiterzahl seit längerem bei stabilen 30.000.

Der Konzern hatte in den letzten Jahren große Einkäufe gemacht, um sich international zu vergrößern. Allein in den letzten drei Jahren wurden 100 kleinere Firmen mit einem Wert von insgesamt 1,5 Mrd. Euro gekauft.

Damit schaffte es Novomatic, in Österreich, Deutschland, Großbritannien, Italien und Osteuropa zum Markführer zu werden, womit ein langjähriges Ziel erreicht wurde. Insgesamt gehören aktuell 223 Firmen vollständig zu Novomatic, an 500 weiteren gibt es Beteiligungen.

Künftig wolle man nun einige der vielen Firmen zusammenlegen und diese konsolidieren und optimieren. Neukäufe hingegen solle es vorerst nicht geben. Wie Neumann es formulierte, sei nun „eine schlankere Struktur“ nötig.

Rückschläge gut verkraftet

Konstantes Wachstum und Erfolg auf allen Ebenen ist in der Geschäftswelt kaum möglich. Wahrer Erfolg zeigt sich in der Tat auch darin, wie mit Rückschlägen und Krisen umgegangen wird. Auch bei Novomatic sei nicht immer alles nach Plan verlaufen, wie Neumann jetzt erklärte.

Hinsichtlich der vielen Firmenkäufe der letzten Jahre musste das Unternehmen feststellen, dass gut ein Zehntel aller Firmen entweder übereilt und zu teuer gekauft worden seien oder letztendlich nicht die erwarteten Entwicklungen durchliefen.

Auch die sich ständig wandelnde Gesetzeslage in verschiedenen Ländern und Regionen erschwerte dem Konzern seine ungehinderte Ausweitung. In Deutschland mussten beispielsweise 100 Spielhallen geschlossen und 100.000 Spielautomaten ausgetauscht und umgerüstet werden. Für das Unternehmen seien dadurch 300. Mio. Euro Kosten entstanden.

Die neue Spielverordnung (SpielV) in Deutschland forderte sämtliche Automatenhersteller dazu auf, die neuen Richtlinien für Geldspielgeräte einzuhalten. Hierbei ging es vor allem um eine technische Aufrüstung (TR 5.0). Teil der technischen Veränderungen waren neue Limits zur Einsatzhöhe und Gewinnausschüttung. So können nur noch maximal 20 Cent pro Spin gesetzt werden, bei einem potentiellen Maximalgewinn von 2 Euro. Die Verlustgrenze wurde gleichzeitig auf 60 Euro (von 80) heruntergesetzt und der maximal mögliche Gewinnbetrag auf 400 (von 500).

In Österreich hingegen musste sich Novomatic zu großen Teilen aus der Landeshauptstadt Wien zurückziehen, da dort seit 2015 ein vollständiges Automatenverbot gilt.

Nicht nur seitens Novomatic wurde dieses Verbot oft genug kritisiert, denn bekannt ist, dass das unregulierte illegale Glücksspiel in Wien seit Jahren boomt. Mit der Aufhebung des Automatenverbotes ließe sich zumindest teilweise gegensteuern.

Größere Probleme machte in den letzten Jahren auch das Novomatic-Tochterunternehmen Ainsworth, dessen Sitz in Australien liegt. Die börsenorientierte Firma habe Aktienkursverluste von gut 60 % erlitten, was laut Neumann „massive Wertberichtigungen“ verursacht habe. Auch wirke sich dies sehr negativ auf den aktuellen Nettogewinn des gesamten Novomatic-Konzerns aus.

Die USA rückt ins Visier

Ein großer Teil der Unternehmenszukunft könnte sich bald transatlantisch abspielen, denn die USA wird zu einem immer attraktiveren Ziel auch für internationale Glücksspielanbieter.

Spielautomat

Novomatic erobert US Markt. (Bild: casinoonline.de)

Mit Ainsworth hatte Novomatic es bereits bis nach Australien geschafft und somit seinen Namen in die weite Welt hinausgetragen. Auch in den Staaten ist der Konzern daher nicht gänzlich unbekannt.

Seit im Jahr 2017 das Sportwettenverbot in den USA aufgehoben wurde, öffneten bereits 20 der 50 Staaten den Markt. Novomatic plant daher, die Nordamerikaner über den Kanal der Sportwetten zu erobern. In den Casinos des Landes sollen daher gut 1.000 Wettterminals aufgestellt werden.

Während die Sportwetten zunächst die Tür für Novomatic öffnen sollen, plane das Unternehmen, dort langfristig auch wie gewohnt in die Spielautomatenbranche einzusteigen. Bereits jetzt werden einige Spiele des Konzerns in den USA angeboten, sowohl landbasiert als auch online. Eigenständige Automaten wie hierzulande gibt es jedoch noch nicht.

Es sind also auch für die nächsten Jahre weitere Erfolge für den Glücksspielkonzern Novomatic zu erwarten. Konkrete Zahlen zum Vorjahr wird es vermutlich im April 2019 geben, doch unabhängig davon deutet sich bereits jetzt eine weiterhin glänzende Zukunft an.