Samstag, 27. April 2024

Raubüberfälle auf Ruhrgebiet-Spielhallen: Polizei sucht nach Tätern

Polizist mit Handschellen Nach Überfällen auf Spielhallen im Ruhrgebiet sucht die Polizei nach den Tätern (Quelle: (ots) Landrat Rhein-Erft-Kreis)

Im Ruhrgebiet kam es in den vergangenen Tagen zu mehreren bewaffneten Überfällen mit Glücksspiel-Bezug. In drei Fällen konnten die Täter unerkannt flüchten, nachdem sie in Spielhallen in Androhung von Messergewalt Beute gemacht hatten. In einer Lotto-Annahmestelle zückte der Räuber sogar eine Pistole.

Lotto-Räuber mit Sturmmaske

Mehrere Polizeidienststellen im Ruhrgebiet suchen aktuell nach Zeugenhinweisen zu Überfällen auf Spielstätten. So fahndet die Polizei Duisburg nach einem Unbekannten, der am Freitagnachmittag eine Lotto-Annahmestelle im Stadtteil Vierlinden überfiel.

Wie die Ermittler berichten, habe der als 25 bis 30 Jahre alt beschriebene Täter die 61-jährige Angestellte des Glücksspiel-Betriebs mit einer Pistole bedroht. Das herausgegebene Geld habe der Maskierte in einem Stoffbeutel verstaut und sei dann offenbar zu Fuß geflüchtet. Bei der Tat habe der Mann eine schwarze Sturmhaube getragen. Er sei zwischen 1,70 und 1,80 Meter groß gewesen.

Mutmaßlich aufgrund des stets vorrätigen Bargeldbestands und der meist dünnen personellen Besetzung werden Spielhallen immer wieder zum Ziel von Raubüberfällen. Die gesetzliche Unfallversicherung VBG hat deshalb ein Lehrvideo zum richtigen Umgang mit den schwierigen Situationen für Verantwortliche und Mitarbeitende in Glücksspiel-Betrieben erstellt. Die wichtigste Regel laute den Experten zufolge immer: „Der Schutz von Leben und Gesundheit hat Vorrang vor dem Schutz von Geld und Wertsachen.“

Wenige Stunden später schlug ein Räuber im Ennepe-Ruhr-Kreis zu. In der Stadt Schwelm, so die ermittelnden Beamten, sei es um kurz vor Mitternacht zu einem Überfall auf eine Spielhalle gekommen. Hierbei habe der Täter die Angestellte mit einem Messer bedroht und zur Herausgabe des Kassenbestandes aufgefordert.

Mit dem erbeuteten Geld in dreistelliger Höhe sei der Mann dann in unbekannte Richtung geflüchtet. Der Täter wird als zwischen 22 und 30 Jahre alt und ca. 1,80 bis 1,85 Meter groß beschrieben. Bei der Tat habe er eine blaue OP-Maske, eine graue Kapuzenjacke sowie eine blaue Hose mit weißem Schriftzug auf dem Bein getragen.

Täter hatte es auf Spielhallen-Tresor abgesehen

Ebenfalls in der Nacht zu Samstag hatte es ein Einzeltäter auf eine Spielhalle nahe des Dortmunder Hauptbahnhofs abgesehen. Den von der anwesenden Mitarbeiterin beschriebenen Tatablauf schildert die Polizei in ihrer Pressemitteilung:

Laut ersten (…) Angaben betrat der Täter um 0.43 Uhr die Spielhalle. Die 37-jährige Mitarbeiterin reinigte zu diesem Zeitpunkt bereits einige der Spielgeräte. Plötzlich sei die Person hinter den Tresen in den Kassenbereich getreten. Die Dortmunderin fragte den "Gast" was er dort mache und forderte ihn auf, den Bereich zu verlassen. Mit einem Messer in der Hand verlangte der Täter nun die Öffnung des Tresors. Die 37-Jährige kam der Forderung nach. Im Anschluss entnahm der Täter das gesamte Geld - einen geringen vierstelligen Bargeldbetrag - steckte es sich in seine Taschen und flüchtete.

Die Beamten suchen nun nach einem ca. 20-jährigen Mann, der „dünn“ und etwa 1,80 Meter groß ist. Bei der Tat habe er unter anderem eine weiße Kappe getragen.

Zu einem weiteren Vorfall, bei dem der Täter hatte entkommen können, war es in der Nacht zum Montag in Erle gekommen. Auch hier hatte der Täter die anwesende Spielhallen-Angestellte mit einem Messer bedroht und zur Herausgabe von Bargeld gezwungen. Laut Polizei sei der rund 1,70 große Mann mit einem Tuch vor dem Gesicht maskiert gewesen, auffällig seien jedoch seine „sehr dunklen Augen“.

Ob es sich bei dem Täter tatsächlich um einen gänzlich Unbekannten handelt, lässt die offizielle Polizeimeldung offen. So bittet die ermittelnde Polizei Gelsenkirchen explizit einen Stammgast der Spielhalle um Kontaktaufnahme. Der gesuchte Zeuge habe das Lokal „nur wenige Minuten“ vor der Tat verlassen.