Samstag, 05. Oktober 2024

Berühmte Spielhalle in Tokio durch Spenden-Kampagne gerettet

Auch in Japan leiden Geschäfte immer stärker unter den Auswirkungen der Corona-Pandemie. Für eine der ältesten Spielhallen des Landes wurde die Lage derart kritisch, dass ihre Schließung drohte. Eine daraufhin vom Besitzer des Traditionsgeschäfts in Gang gesetzte Spenden-Aktion sorgte jedoch innerhalb kürzester Zeit für die Rettung.

Beliebte Spiele-Klassiker

Die in der Innenstadt von Tokio gelegene Mikado-Spielhalle ist seit Jahrzehnten ein Ziel von Gaming-Fans, die sich in dem Geschäft an klassischen Arkade-Spielautomaten mit Kampf- und Geschicklichkeits-Games, die andernorts längst ausgemustert wurden, ihre Zeit vertreiben. Allerdings nicht momentan, dann auch Japaner machen inzwischen einen großen Bogen um enge Geschäfte.

Dies führte dazu, dass die Umsätze des Mikado und seines ebenfalls in Tokio beheimateten Schwestergeschäfts innerhalb weniger Wochen um 50 % bis 70 % eingebrochen seien, so Inhaber Minoru Ikeda.

Für Ikeda ist der aktuelle Zeitpunkt besonders ungünstig, denn nach eigenen Angaben habe er eine Ausweitung seines Geschäftsmodells auf weitere Spielhallen in Tokio, Hiroshima und Osaka geplant und darüber bereits Verhandlungen mit regionalen Partnern geführt. Diese seien aufgrund der Krise jedoch vorerst auf Eis gelegt worden.

Um der drohenden Insolvenz zu entgehen, besann der sich Besitzer seiner vielen Kunden, die er kurzerhand über seine missliche Situation informierte.

Rettung per Spendenaktion

Kurzerhand startete Ikeda über die japanische Crowdfunding-Plattform Campfire eine Spendenaktion zur Rettung des Mikado. Dort schilderte er sein Anliegen:

Ich weiß, dass es eine egoistische Anfrage ist, aber für die Zukunft der Arkaden-Kultur und um das Lächeln unserer Kunden wieder zu sehen, sobald wieder Normalität eingekehrt ist, bitte ich demütig um Ihre Unterstützung.

Auf der Plattform bekamen Fans die Möglichkeit, das Mikado mit Beträgen ab 500 Yen (umgerechnet 4,30 Euro) zu unterstützen. Für Spenden von 5.000 Yen an aufwärts erhielten sie zudem Gutscheine für vergünstigte Spiele im Mikado.

Bei seiner treuen Kundschaft, die dem traurigen Ende des beliebten Gaming-Treffpunkts nicht tatenlos zusehen wollte, stieß er mit dem Aufruf auf große Anteilnahme. So sorgten über 2.300 Spender innerhalb von nur zwei Tagen für Einnahmen in Höhe von 26 Mio. Yen (220.000 Euro).

Ikeda, der ursprünglich auf Spenden in Höhe von nur 20 Mio. Yen gehofft hatte, zeigte sich von dem Ergebnis begeistert. Er wolle das Geld nun für dringende Renovierungsarbeiten verwenden, so der glückliche Mikado-Besitzer.