Freitag, 29. März 2024

Britische Glücksspielaufsicht ermahnt Online-Glücksspieler zu besonderer Vorsicht

Verzweifelte Frau am Laptop Computer

Die britische Glücksspielaufsicht, UK Gambling Commission (UKGC), ermahnt Glücksspieler in ihrer jüngsten Pressemeldung zu besonderer Vorsicht beim Spielen in Online-Casinos im Rahmen der aktuellen COVID-19-bedingten Ausgangssperren.

Bereits Mitte letzter Woche hatte die Behörde eine Warnung an ihre Lizenznehmer herausgegeben [Seite auf Englisch], den Spielerschutz in diesen Zeiten besonders ernst zu nehmen und die täglichen Einzahlungen von Spielern auf 50 GBP zu begrenzen.

Menschen mit risikoreichem oder problematischem Spielverhalten seien besonders gefährdet, während der Isolation in den eigenen vier Wänden dem exzessiven Glücksspiel zu verfallen.

Hilfsangebote weiterhin verfügbar

Allerdings scheinen viele Online-Glücksspielunternehmen bisher nicht auf die Mahnungen und Forderungen der UKGC reagiert zu haben und diese könnte möglicherweise Konsequenzen für die Lizensierung der betreffenden Unternehmen haben.

Doch nicht nur die britischen Lizenznehmer seien ein Problem. Spieler sollten gerade jetzt darauf achten, bei in Großbritannien lizenzierten Glücksspiel-Anbietern zu spielen, da nicht regulierte Webseiten die derzeitige Ausnahmesituation vermehrt ausnutzten, um neue Kunden zu gewinnen.

Die Glücksspielbehörden verschiedener europäischer Länder haben in der letzten Woche besonders vor Unternehmen gewarnt, die mit „coronafreiem Glücksspiel“ werben. Die niederländische Glücksspielaufsicht KSA warnt, dass ein derartiger Verstoß gegen die Werberichtlinien mit Geldstrafen von mindestens 50.000 EURO geahndet werde.

In der Zwischenzeit jedoch erinnert die britische Glücksspielbehörde die Spieler an die bereits bestehenden Vorsichtsmaßnahmen und Hilfsangebote. Demnach könnten Social-Media-Nutzer auf Plattformen wie Twitter auf eigenen Wunsch gezielt Glücksspiel-Werbung blockieren lassen.

Auch gebe es trotz Isolation und Lockdown zahlreiche Hilfs- und Selbsthilfeangebote, die online wahrgenommen werden könnten.

Nicht zuletzt verweist die Behörde zudem auf die Möglichkeit des Selbstausschlusses, sowohl bei den Anbietern direkt als auch anbieterübergreifend mithilfe des Projektes „GAMSTOP“

GAMSTOP verpflichtend für alle Anbieter

Das Selbstausschlussprogramm GAMSTOP ist bereits seit April 2018 aktiv, jedoch bisher nicht verpflichtend für britische Lizenznehmer. Das soll sich zum 31. März 2020 jedoch ändern.

Angesichts der aktuellen Krise hat die UKGC beschlossen, alle Lizenznehmer zur Vernetzung mit GAMSTOP zu verpflichten. Sollte ein Anbieter dieser Pflicht nicht nachkommen, drohe der Lizenzentzug. Die Behörde bleibe indes wachsam:

Wir werden weiterhin die Auswirkungen von COVID-19 auf das Glücksspiel verfolgen. Wir werden die Aktivitäten der Glücksspielanbieter und jedwede neuen Risiken für Spieler mit Sorgfalt beobachten und weiterhin, wenn nötig, einschreiten, um die Menschen vor Schäden zu schützen.

Ob die Glücksspiel-Anbieter sich der Mahnungen der Behörde rechtzeitig annehmen, bleibt allerdings abzuwarten.