Freitag, 26. April 2024

34 Kilo Kokain: Spielsüchtiger LKW-Fahrer auf Brennerautobahn festgenommen

Kokain Paket aufgeschnitten Der angeblich schwer spielsüchtige Mann transportierte 34 Kilo Kokain (Symbolbild, Quelle: (ots) Zollfahndungsamt München)

Anfang der Woche stieß die Polizei in Südtirol bei der Kontrolle eines LKW auf Dutzende Kilogramm Kokain. Der Verkaufswert soll bei rund 3 Mio. EUR gelegen haben. Nun meldete sich der Anwalt des festgenommenen Fahrers zu Wort. Ihm zufolge habe sich sein bis dato unbescholtener Mandant aufgrund seiner schweren Glücksspielsucht einmalig dazu überreden lassen, als Drogenkurier tätig zu werden.

Kokain in der Fahrerkabine

Am 4. Juli, so berichten es italienische Medien, hatten Beamte der Autobahnpolizei an einer Mautstelle der Brennerautobahn in Bozen einen LKW kontrolliert. Der aus der Lombardei stammende Fahrer sei in Richtung Süden unterwegs gewesen.

Bei der Überprüfung der Führerhauses seien die Beamten fündig geworden. In der Kabine seien 34 Kilo Kokain versteckt gewesen.

Dem Nachrichtenportal Alto Adige [Seite auf Italienisch] zufolge gingen die Ermittler davon aus, dass die millionenschwere Drogenfracht nicht für den Südtiroler Markt bestimmt gewesen sei.

Kokain galt in Europa lange als Droge der High-Society. Seit einigen Jahren, so warnt unter anderem EUROPOL, werde Europa jedoch immer mehr zum Hauptumschlagsplatz der Droge. 2021 stellten allein deutsche Zollfahnder insgesamt 19,1 Tonnen Kokain sicher. Neben den Auswirkungen der Droge auf die Konsumenten geraten immer öfter auch die kriminellen Hintergründe des internationalen Kokainhandels in den Fokus der Öffentlichkeit.

Nach seiner Festnahme sei der Mann ins Gefängnis von Bozen gebracht worden. Zu den Hintergründen seines Drogenschmuggels habe er geschwiegen.

Machte Spielsucht Mann zum Drogenkurier?

Nun meldete sich der juristische Vertreter des Beschuldigten zu Wort. Laut Anwalt Nicola Nettis leide der mittlerweile in U-Haft-befindliche LKW-Fahrer seit geraumer Zeit unter einer schweren Spielsucht-Erkrankung.

Dem Mann sollen bei Verurteilung sechs bis 20 Jahre Haft drohen. Das genaue Strafmaß hinge unter anderem von dem Reinheitswert des beschlagnahmten Kokains ab. Weiterhin könne eine Verdoppelung der Haftzeit drohen, falls das Gericht zu dem Schluss komme, dass es sich um eine „beachtliche Menge“ an Rauschgift gehandelt habe.

Bislang sei sein Mandant nie strafrechtlich in Erscheinung getreten. Vielmehr habe er ein ordnungsgemäßes Leben geführt, zu dem auch reguläre Arbeit gehört habe. Die einzige Schwäche des Mannes, so zitiert unter anderem das Nachrichtenportal Alto Adige den Anwalt, sei seine Spielsucht gewesen.

Diese habe ihn zuletzt dazu gebracht, seinen Monatslohn binnen weniger Tage beim Glücksspiel zu verlieren. Um an weiteres Geld zu kommen, habe sich der Mann „hinreißen lassen“, den Kokain-Transport zu übernehmen.

Zu den Drahtziehern oder Details des Drogenschmuggels äußerte sich Nettis nicht. Auch sein Mandant mache weiterhin von seinem Recht zu schweigen Gebrauch.