Freitag, 26. April 2024

Gefährliches Glücksspiel: Australische Feuerwehr rettet Kleinkind aus Greifautomaten

Kind in Greifautomat Der Zweijährige musste aus dem Greifautomaten befreit werden (Quelle: Facebook)

Das Spiel am Greifautomaten geht für den Spieler eher selten erfolgreich aus. Dass es jedoch auch richtig gefährlich werden kann, zeigt ein aktueller Fall aus Australien. Das Verlangen eines Zweijährigen nach den nur schwer erhältlichen Preisen war offenbar so groß, dass er sich nicht auf das Glück verlassen wollte.

Stattdessen zwängte er sich in das Gerät, um selbst zuzugreifen. Erst den herbeigerufenen Rettungskräften gelang es, das im Inneren des Spielautomaten gefangene Kind zu befreien.

Feuerwehr öffnet Greifautomaten

Bei einem Besuch eines Shopping-Centers im australischen Cairns hatte das Kind sein Glück am Greifautomaten wohl selbst in die Hand nehmen wollen.

Durch die Ausgabevorrichtung des Spielautomaten war es dem Zweijährigen in einem unbemerkten Augenblick gelungen, sich in das Innere des Glaskastens vorzuarbeiten. Eine Rückkehr aus eigener Kraft war jedoch nicht mehr möglich. Bilder zeigen den Zweijährigen in seinem gläsernen Gefängnis inmitten der Stofftiere.

Nicht in der Lage, den Greifautomaten selbst zu öffnen, alarmierten die Eltern die Feuerwehr. Auch ein Rettungswagen traf vor Ort ein. Den Helfern gelang es, das Kind unverletzt aus dem Gerät zu bergen.

Bereits 2015 hatte in Australien ein Fall Schlagzeilen gemacht, in dem ein Kleinkind ebenfalls in Cairns in die Greifautomaten-Falle gegangen war. Damals sei es Mitarbeitern des betroffenen Shopping-Centers gelungen, den völlig aufgelösten gefangenen Jungen aus seiner misslichen Lage zu befreien.

Ein Jahr später sei ein Greifautomat in Melbourne einem Vierjährigen zum Verhängnis geworden. Beim Versuch, auf den Greifarm im Gerät zu verzichten und durch eine Klappe selbst zuzugreifen, sei der Arm des Kindes steckengeblieben. Damals habe es sechs Stunden gedauert, bis der Junge habe befreit werden können.

Glücksspiel am Greifautomaten

Laut Urteil des Amtsgerichts Cottbus aus dem Jahr 2009 handelt es sich bei den einschlägigen Greifautomaten um Glücksspiel. Weltweit dürften Kinder somit ihre wohl ersten Glücksspiel-Erfahrungen an den meist prall mit Stofftieren gefüllten Glaskästen sammeln.

Die Wahrscheinlichkeit, das Objekt der Begierde nicht nur zu greifen, sondern auch sicher zum Auswurfschacht zu transportieren, scheint jedoch zumeist gering. Immer wieder geraten die Spielautomaten deshalb in Verdacht, darauf ausgelegt zu sein, die Spielenden ihre Gewinne nur knapp verfehlen zu lassen.

Insbesondere in Pandemie-Zeiten erfreuten sich Angebote großer Beliebtheit, bei denen sich echte Greifautomaten von Nutzern per App fernsteuern ließen. Hierbei geht nicht immer alles mit rechten Dingen zu, wie das YouTube-Format „offen un‘ ehrlich“ im Jahr 2021 dokumentierte:

Bedenklicher als die mögliche Manipulation ist jedoch zweifelsohne die Tatsache, dass es kleinen Kinder möglich ist, in die Greifautomaten zu krabbeln. Auch dass eine Öffnung der Geräte offenbar auch im Notfall nur schwer zu bewerkstelligen zu sein scheint, wirkt nur wenig vertrauenerweckend.

Ob der erneute Fall eines in einem Spielautomaten gefangenen Kleinkindes die australischen Verantwortlichen zum Umdenken bewegen könnte, scheint derweil fraglich. So berichtet Seven News, dass sich der Betreiber zum aktuellen Fall nicht habe äußern wollen.