Donnerstag, 25. April 2024

Britische Glücksspielkommission empfiehlt 2 Pfund Maximaleinsatz bei FOBTs

fixed-odds betting terminals|

fixed-odds betting terminal

Bald mit niedrigeren Maximaleinsätzen: FOBTs

Es scheint, dass die großen Befürchtungen von Großbritanniens Wett- und Glücksspielbranche angesichts weiterer Einschränkungen sehr bald wahr werden könnten. Die jüngste Ankündigung der britischen Glücksspielkommission dürfte sowohl Anbieter von FOBT-Automaten (fixed-odds betting terminals) als auch von Casino Automatenspielen a la Roulette empfindlich treffen.

Die Kommission empfiehlt, die Maximaleinsätze bei den klassischen Slots auf lediglich zwei Pfund je Einsatz zu beschränken. FOBT-Automaten sollen demnach auf Einsätze von 30 Pfund beschränkt werden. Trotz der Einschränkung dürften die 30 Pfund allerdings bei einigen Verantwortlichen für leichtes Aufatmen sorgen.

Diverse Maßnahmen sollen Gefahr der Spielsucht senken

Denn Branchenvertreter hatten intern befürchtet, ebenfalls mit einem Maximalbetrag von zwei Pfund belastet zu werden. Eine Vorgabe, die die Profitabilität vieler Betreiber sicherlich entscheidend geschwächt hätte, erzielen die Buchmacher doch annähernd fünfzig Prozent ihrer Einnahmen mit den FOBTs.

Die Maßnahmen wurden von der Kommission wie auch von politischen Vertretern bereits seit einiger Zeit kontrovers mit Vertretern der Glücksspielindustrie diskutiert. Doch auch die angekündigten 30 Pfund bei den FOBTs sollten entscheidende Auswirkungen auf das Spielverhalten der Kunden haben. Bisher liegt das Maximum hier bei 100 Pfund, sodass die Reduzierung um mehr als zwei Drittel dazu beitragen dürfte, die möglichen Verluste zu begrenzen.

Neben den vorgeschlagenen Maximaleinsätzen empfiehlt die Kommission weitere Einschränkungen:

  • Verbot von Automaten, die während einer Sitzung simultane Spielpartien anbieten
  • Eine bessere Nachverfolgung des Spielverhaltens Einzelner über diverse Slot-Kategorien hinweg
  • Zusätzliche Schutzmechanismen für Slots in Form der bereits bei FOBTs angewandten Limits für Spieler
  • Erarbeitung weiterer Limits, beispielsweise zeit- oder einsatzabhängig

Schutzmaßnahmen besonders für sozial schwächere Schichten

Ein wichtiger Grund für die angekündigten Beschränkungen ist der Schutz von Gruppen mit geringerem sozialen Standard. Denn insbesondere Wettbüros und andere Aufsteller der FOBTs finden sich häufig in Gebieten mit sozial schwächeren Bevölkerungsschichten.

UK Gambling Commission

UK Gambling Commission

In diesen Gegenden wiegen die negativen Auswirkungen eines problematischen Spielverhaltens umso schwerer, denn an den Automaten können Spieler innerhalb kürzester Zeit sehr hohe Verluste erleiden. Darüber hinaus steigern die offerierten Gewinnanreize die Gefahr einer Spielsucht für die Betroffenen. Die Beschränkung von Einsatz- wie auch Gewinnhöhen ist demnach eine geeignete Maßnahme zur Reduzierung der Gefahr.

Aus diesem Grund wurden die Maximalgewinne der FOBTs bereits auf einen Betrag von höchstens 500 Pfund je Ausspielung verringert. Dahinter steht der Gedanke, dass durch verringerte Einsätze und kleinere Gewinne die Chancen steigen, viele Nutzer vor der Gefahr einer Spielsucht zu schützen. Hinsichtlich der Begrenzung der Slots auf zwei Pfund macht die Kommission klar:

„Wir befürworten eine Beschränkung bei den Slots auf 2 Pfund. Die Auswertung von 20 Milliarden gespielten Partien hat ergeben, das die erlittenen Verluste bei Nutzern von Automatenspielen signifikant höher sind als die von Spielern an anderen Geräten. Dies liegt besonders an den niedrigeren Gewinnausschüttungen der Slots, was es Spielern erschwert, erlittene Verluste wieder wettzumachen. Dieses Risiko überwiegt für uns die anderen Faktoren des Spiels, weshalb wir die Beschränkung der Einsätze ausdrücklich empfehlen.“

Angesicht der in vielen Schichten verbreiteten Spielsucht ist davon auszugehen, dass es nicht bei den angekündigten Maßnahmen bleiben wird. Denn neben der Kommission drängen auch Politiker aller Parteien verstärkt auf eine zusätzliche Regulierung, um die Menschen vor problematischem Spielverhalten zu schützen. Eine Begrenzung des Angebots hat sich in der Vergangenheit da stets als effektivste Möglichkeit herausgestellt.