Donnerstag, 28. März 2024

Gesundheitsministerium blockte Tausende Zugriffe auf Online-Glücksspiel-Seiten

Online-Casino mit roter Ampel Das Ministerium stoppte über 2.000 Zugriffe auf das Online-Glücksspiel (Komposition: casinoonline.de)

Weltweit regulieren Unternehmen und Organisationen den Online-Zugriff ihrer Angestellten und blockieren bei Bedarf einzelne Webseiten. So auch in Großbritannien, wo das Ministerium für Gesundheit und Soziales im vergangenen Jahr über derartige 4.000 Versuche unterband. Dazu zählen nach einem Bericht des Nachrichtenportals Metro UK [Seite auf Englisch] 2.081 Glücksspiel-Zugriffe, beispielsweise auf Online-Sportwetten und -Casinos. Diese Daten seien der Zeitung von der Behörde nach einer Anfrage, basierend auf dem Freedom of Information Act, ausgehändigt worden.

Massiver Anstieg der unerlaubten Zugriffe

Die genannte Zahl entspreche einer Steigerung um das mehr als Zwanzigfache im Vergleich zum Vorjahr, in dem lediglich 94 versuchte Zugriffe auf Online-Casinos und Co. registriert worden seien. Als möglicher Grund wird in dem Metro-Bericht der Corona-bedingte Lockdown und der damit zusammenhängende allgemeine Anstieg des Online-Glücksspiels in Großbritannien genannt.

Der größte Anteil an Einwahlversuchen beim Ministerium sei auf Anbieter von Online-Sportwetten entfallen, so Metro. Dahinter folgten 724 versuchte Webzugriffe auf Tools, die den Browserverlauf anonymisierten. Es sei dem Ministerium zufolge unklar, wie viele davon die Seiten von Glücksspielanbietern zum Ziel gehabt hätten.

Online-Glücksspiele seien jedoch nicht das einzige Ziel der während ihrer Arbeitszeit unerlaubt im Netz surfenden Angestellten gewesen. So wären 239 Zugriffe auf mit Spy- und Malware verseuchte Webseiten verhindert worden. Auch 135 Seiten mit pornografischen Inhalten hätten blockiert werden können. Darüber hinaus habe die IT des Ministeriums den Zugang zu 186 Seiten mit „geschmacklosem“ sowie 126 Seiten mit fragwürdigem oder gar illegalem Content gesperrt. Darunter hätten sich zwölf, bzw. sieben Onlinepräsenzen befunden, auf denen mit Waffen und Drogen gehandelt worden sei.

Die Behörde halte sich mit Details zu den von den Zugriffen besonders betroffenen Abteilungen zurück. Gleiches gelte für die Frage, ob diese vermehrt über Laptops oder vom Homeoffice aus erfolgt seien. Auch gebe es keine Informationen darüber, wie viele Versuche trotz der installierten Blockade-IT erfolgreich gewesen seien.

In einem Statement erklärte das Ministerium:

Wir untersuchen nicht, wer hinter dem Versuch steckt, da die betreffende Person vom Meldesystem identifiziert wird. Wir stellen sicher, dass alle tatsächlichen Fälle von Verstößen gegen unsere Richtlinie zur akzeptablen Nutzung der IT über die entsprechende Vorgesetztenkette eskaliert werden, auch wenn es sich um erfolglose Versuche handelt.

Doch die Gesundheits- und Sozialbehörde sei nicht die einzige staatliche Organisation, bei der die Angestellten weit über ihren Aufgabenbereich hinaus im Netz surften, so Metro. Demnach habe es in dem direkt dem Premierminister unterstehenden Cabinet Office 2021 über 8.000 vergleichbare Versuche gegeben.

Gut 10 % der in der Firewall hängengebliebenen Webseiten hätten pornografische Inhalte gehabt. Wie viele Online-Glücksspielangebote aufgerufen worden seien, wurde nicht aufgeschlüsselt.