Samstag, 07. Dezember 2024

Crown-Casinos half VIP-Spielern bei rechtswidriger Einreise nach Australien

Crown Resorts Schild

Der australische Casino-Betreiber Crown Resorts soll VIP-Spieler bei der rechtswidrigen Einreise nach Australien unterstützt haben. Dies wurde am Donnerstag im Zuge von Ermittlungen der Kommission für die Integrität der Strafverfolgung (ACLEI) bekannt. Diese untersucht mögliche Verwicklungen des Glücksspielkonzerns in illegale Machenschaften.

Umgehung von Einreiseverboten

Wie australische Medien berichten, sollen dank der Hilfe von Crown-Mitarbeitern finanzkräftige Spieler an den strengen Grenzkontrollen vorbei ins Land gekommen sein. Zudem sei es wiederholt vorgekommen, dass die Crown-VIPs ohne die sonst üblichen Gepäckkontrollen einreisen konnten.

Unter den Casino-Spielern sollen sich auch Personen befunden haben, denen die Einreise zuvor wegen persönlicher Verfehlungen oder ihrer undurchsichtigen Vergangenheit nicht gestattet worden sei.

Die bevorzugte Behandlung einzelner Crown-Kunden wurde von der ACLEI [Seite auf Englisch] aufgedeckt. Demnach sei es bei der Kontrolle der betreffenden Personen mehrfach zu Nachlässigkeiten auf Seiten der für die Einreise zuständigen Beamten gekommen.

Die ACLEI-Ermittler förderten zutage, dass Crown mit den Behörden ein Arrangement für die Visa-Vergabe getroffen habe. Auf diese Weise sei es möglich gewesen, Spieler unabhängig von ihrer eventuell kompromittierenden Vergangenheit mit den begehrten Visa auszustatten und so vereinfacht nach Australien zu schleusen. So seien 21 von 79 der zuvor bei der regulären Kontrolle abgelehnten Visa-Anträge im Nachhinein aufgrund der Crown-Beziehungen bestätigt worden.

Ein besonderes Interesse der Ermittler habe laut ACLEI ein ehemaliger Offizier der Grenzkontrolleure erregt. Dieser habe zum Kreis der Beamten gezählt, die für die laxen Kontrollen verantwortlich gewesen seien.

Nach ACLEI-Erkenntnissen sei der Mann nebenberuflich als Bodyguard für den chinesischen Geschäftsmann Tom “Mr. Chinatown” Zhou tätig gewesen. Zhou habe für Crown als Betreiber eines Junket-Unternehmens fungiert und sei nach seiner zwischenzeitlichen Festnahme mittlerweile nach China ausgewiesen worden.

Obwohl dem Offiziellen hätte klar sein müssen, dass seine Nebentätigkeit einen Interessenkonflikt nach sich ziehen könne, habe er seiner Behörde den Zweitjob nicht mitgeteilt. Nachdem die pikante Verbindung aufgedeckt und der Mann verhört worden sei, habe er den Rücktritt von seiner Position eingereicht.

Trotz der undurchsichtigen Verquickung von staatlichen Einreisebeamten und den Interessen des Crown-Konzern betonten Vertreter der ACLEI in ihrem Bericht jedoch, dass sie keine Anhaltspunkte für korrupte Handlungen gefunden hätten.