Mittwoch, 24. April 2024

Casino-Betreiber Star kooperiert weiter mit umstrittenem Junket-Partner Suncity

Star Entertainment Casino

Der australische Casino-Betreiber Star Entertainment hat zugegeben, weiter mit dem umstrittenen Junket-Anbieter Suncity, dem Verbindungen zur organisierten Kriminalität vorgeworfen werden, zu kooperieren. Dies erklärte Greg Hawkins, Casino-Verantwortlicher bei Star Entertainment, am Dienstag während einer Anhörung der Glücksspielaufsicht von New South Wales (NSW).

Bei dem Termin betonte der Star-Vertreter, dass der private Raum für die finanzkräftigen Spieler von Suncity im Star Sydney-Casino inzwischen jedoch geschlossen sei. Dies sei 2019 veranlasst worden, nachdem Australiens Innenministerium Suncity-Boss Alvin Chau aufgrund möglicher krimineller Aktivitäten die Einreise verweigert habe.

Die zumeist aus China stammenden Junket-Anbieter organisieren für finanzkräftige Spieler Luxus-Reisen in internationale Casinos. Grund dafür ist das Glücksspielverbot im Reich der Mitte, sodass Spieler auf die Enklave Macau oder Glücksspielbetriebe im Ausland ausweichen müssen. Internationale Polizeibehörden vermuten, dass bei Finanzierung der Reisen und den beim Glücksspiel eingesetzten Geldern in großem Stil Einnahmen aus illegalen Geschäften gewaschen werden könnten.

Das Einreiseverbot habe Star Entertainment dazu veranlasst, das interne Compliance-Team damit zu beauftragen, etwaige kriminelle Vergehen von Suncity zu untersuchen. Hawkins habe jedoch keine Kenntnis darüber, dass dabei handfeste Beweise gegen Suncity zutage gefördert worden seien.

In der Anhörung erklärte Hawkins:

Mit Sicherheit wurde mir nichts davon weitergeleitet, was unsere Beziehung zu dem Junket zu diesem Zeitpunkt ändern würde.

Der Casino-Vorsitzende teilte mit, dass die Beurteilung der Partnerschaft noch nicht abgeschlossen sei. Bis dahin arbeite sein Unternehmen weiter mit dem Anbieter zusammen.

Ein „persönlicher Verdacht“

Auf die Frage des Ausschussmitglieds Naomi Sharp, ob er persönlich einen Verdacht hege, antwortete Hawkins, dass er den Suncity-Boss einige Male getroffen habe. Er habe zwar Zweifel gehabt, diese seien jedoch reine Spekulation, da er keine Belege habe.

Hawkins fügte zur Erklärung hinzu, dass er mit den kriminellen Aktivitäten „in diesem Teil der Welt“ [China; Anmerkung der Redaktion] nicht vertraut sei.

Star Entertainment würde es jedoch begrüßen, wenn Australiens Behörden künftig die Genehmigung von Anbietern wie Sun City übernähmen. Dies sorge für rechtliche Sicherheit, da sich die Glücksspielaufsicht bei der Lizenzierung auf Informationen der Justiz- und Polizeibehörden stützen könnten.

Die Anhörung soll an diesem Mittwoch fortgesetzt werden.