Mittwoch, 24. April 2024

Trotz Corona-Schutzkonzept: Grand Casino Basel darf Spieltische nicht schließen

Fassade Grand Casino Basel

Das Grand Casino Basel hat aktuell seine Corona-Schutzkonzept verstärkt. Die Tischspiele werde das Casino nach Meldungen der Basler Zeitung vom Freitag jedoch nicht einstellen. Grund hierfür sei das Schweizer Geldspielgesetz, das dies verbiete.

Im Zuge weiterer Corona-Schutzmaßnahmen habe das Grand Casino Basel die Besucherzahl derzeit reduziert, erklärte Geschäftsführer Kai Läpple der Basler Zeitung. Es dürften sich nun nur noch 350 Gäste zur gleichen Zeit im Casino aufhalten. Spielautomaten würden, ebenso wie weitere Flächen, regelmäßig desinfiziert.

Zu den Corona-Schutzmaßnahmen des Grand Casinos Basel gehörten nach dessen Angaben die Maskenpflicht für Gäste und Angestellte. Besucher seien gebeten, 1,5 m Abstand zu halten und Bodenmarkierungen sowie Richtungspfeile zu beachten. Zudem stünden Stationen zur Reinigung der Hände und geschützte Spielplätze zur Verfügung.

Im Zuge der Anpassung der Schutzmaßnahmen habe die Möglichkeit im Raum gestanden, Tischspiele wie Roulette und Blackjack einzustellen. Dies sei laut Läpple aufgrund der Gesetzeslage in der Schweiz jedoch nicht möglich.

Geldspielgesetz sieht Betriebspflicht für Spieltische vor

So sieht Art. 19 der Verordnung über Geldspiele eine Betriebspflicht für Tischspiele vor. Hierin heißt es:

Jede landbasierte Spielbank muss mindestens zwei verschiedene Tischspiele anbieten.

Die Tischspiele müssen während mindestens einem Drittel der täglichen Spielbankenöffnungszeiten angeboten werden.

Nach der derzeitigen Gesetzeslage ist es dem Casino somit nur möglich, seine Spieltische zu schließen, wenn auch das Casino schließt. Dies sei beispielsweise in Bern geschehen. Hier hatte das Grand Casino am 23. Oktober angekündigt, voraussichtlich bis zum 23. November geschlossen zu bleiben.

Derzeit keine Schließung geplant

Eine Schließung plane das Grand Casino Basel aktuell nicht und auch die Basler Behörden erachteten ihn derzeit als nicht notwendig. So berichtete Anne Tschudin vom Basler Gesundheitsdepartement, für weitere „verschärfte Massnahmen“ bestehe im Moment kein Grund.

Ob dies angesichts der auch in der Schweiz explosionsartig steigenden Covid-19-Fallzahlen in den nächsten Wochen so bleiben wird, wird sich zeigen. Die Ansteckungen gehen, wie Behördenmeldungen zeigen, jedoch eher von Familienbesuchen und Arbeitssituationen aus als von Casino-Besuchen.

So hieß es erst am Freitag im Bulletin des Gesundheitsdepartements zu den Fallzahlen, aktuelle Ansteckungsquellen seien vorrangig innerhalb der Familie, bei der Arbeit oder bei Treffen mit Freunden zu finden.