Samstag, 12. Oktober 2024

Großbritannien: Verbot von Kreditkarten beim Online Glücksspiel ab 14. April 2020

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Die britische Glücksspielkommission UKGC hat heute Morgen bestätigt, dass das Verbot der Kreditkartennutzung beim Online Glücksspiel ab dem 14. April 2020 umgesetzt werden soll. Lizenznehmer hätten somit drei Monate Zeit, die notwendigen Anpassungen vorzunehmen.

Dieser Schritt ist das Ergebnis einer Überprüfung der Regulierungsstrukturen und der Verfolgung der Kreditkartentransaktionen seitens der UKGC. Dabei habe die Kommission festgestellt, dass 22 % der Online Spieler, die Kreditkarten für das Wetten und Spielen im Internet einsetzten, als problematische Spieler eingestuft würden.

Die Finanzbehörde UK Finance [Seite auf Englisch] schätzt, dass 800.000 Verbraucher Kreditkarten zum Spielen verwendeten. Es seien demnach weitere Schutzmaßnahmen erforderlich, um gefährdete Spieler zu schützen.

Neil McArthur, Vorstandsvorsitzender der Glücksspielkommission, sagte:

„Das Spielen mit Kreditkarten kann zu erheblichen finanziellen Schäden führen. Das Verbot, das wir heute angekündigt haben, sollte das Risiko für die Verbraucher minimieren, mit Geld zu spielen, das sie nicht haben.“

McArthur führte aus, dass es Beispiele für Spieler gebe, die aufgrund der ständigen Verfügbarkeit finanzieller Mittel durch die Kreditkarte hohe Schulden angehäuft hätten. Gebühren, die die Kreditinstitute verlangten, könnten die Situation verschärfen.

Verbot auch für landbasierte Spielstätten und eWallets?

Das Verbot der Kreditkarten beim Glücksspiel soll nicht nur online gelten, auch in landbasierten Spielstätten soll die Bezahlung mit der Kreditkarte ab April nicht mehr möglich sein.

Laptop, PayPal Logo

Das Verbot könnte bald auch eWallets wie PayPal betreffen. (Bild: pixabay.com)

Die Untersuchungen, die zu der Entscheidung der Kommission geführt hat, beinhalte zudem eWallets. Es ist daher möglich, dass Zahlungsdienste wie PayPal in das Verbot einbezogen werden könnten.

Das Nachrichtenmagazin „The Guardian“ gab letztes Jahr bekannt, dass diese Anbieter es Problemspielern ermöglicht hätten, Banklimits zu umgehen und bis zu 150.000 Pfund Sterling pro Tag in das Glücksspiel zu investieren.

Im vergangenen Jahr habe die Regierung härtere Maßnahmen umgesetzt, sagte die Kulturministerin Helen Whately. Dazu gehörten die Reduzierung des Höchsteinsatzes an den FOBTs sowie strengere Alters- und Identitätsüberprüfungen für Online Glücksspiele. Aber es gebe noch viel mehr zu tun.