Donnerstag, 28. März 2024

Illegales Glücksspiel, Geldwäsche und Anlagebetrug: INTERPOL meldet mehr als 1.000 Festnahmen

Illegales Glücksspiel

Die internationale kriminalpolizeiliche Organisation INTERPOL hat bei einer Operation gegen Cyberkriminalität mehr als 1.000 Personen festgenommen. Die von Polizeieinheiten aus 20 Ländern durchgeführten Ermittlungen hätten Online-Kriminalität in Form von Geldwäsche durch illegales Online-Glücksspiel, Liebes- und Anlagebetrug zutage gefördert.

Mehr als 2.350 Bankkonten gesperrt und 27 Mio. USD sichergestellt

Wie INTERPOL in der vergangenen Woche in einer Pressemeldung [Seite auf Englisch] mitteilte, hätten die Ermittlungen über vier Monate, von Juni bis September 2021, stattgefunden. An der Operation namens HAECHI-II seien Beamte unter anderem aus Irland, Japan, Korea, Indien, China, Spanien, Slowenien und Rumänien beteiligt gewesen.

Ermittler der Interpol

An der Operation gegen Cyberkriminalität, Geldwäsche durch illegales Glücksspiel und Anlagebetrug waren Beamte aus 20 Ländern beteiligt. (Bild: Interpol)

Es sei den Beamten gelungen, insgesamt mehr als 1.660 Fälle von Cyberkriminalität abzuschließen. Die Ermittler hätten fast 27 Mio. US-Dollar sichergestellt.

Nach Angaben der INTERPOL unterstreiche diese Summe die globale finanzielle Bedrohung, die von der Cyberkriminalität ausgehe. So hatte INTERPOL-Generalsekretär Jürgen Stock bereits Anfang Januar bei einer Cybercrime-Konferenz in Den Haag erklärt:

Cyberkriminalität ist ein dringliches globales Sicherheitsrisiko, das jedes Jahr Billionen von Dollar kostet. Um diese parallele Kriminalitätspandemie zu bekämpfen, müssen die Strafverfolgungsbehörden und der Privatsektor gemeinsam energische Maßnahmen ergreifen.

Squid Game im Fokus der Kriminellen

Wichtige Erkenntnisse hätten die Ermittler im Laufe der Operation auch hinsichtlich neuer Trends bei der Online-Finanzkriminalität gewonnen. So sei in Kolumbien eine mit Malware beladene App entdeckt worden, die den Namen und das Branding der Netflix-Serie Squid Game genutzt habe.

Derartig getarnt, habe es sich bei der App jedoch in Wirklichkeit um einen Trojaner gehandelt. Erfolgreich installiert, sei dieser in der Lage gewesen, die Rechnungsinformationen des Nutzers zu hacken und kostenpflichtige Dienste ohne Zustimmung zu abonnieren.

José De Garcia, stellvertretender Direktor der Abteilung Criminal Networks bei INTERPOL, erklärte:

Online-Betrügereien mit bösartigen Apps entwickeln sich so schnell wie die kulturellen Trends, die sie opportunistisch ausnutzen. Der Austausch von Informationen über neu auftretende Bedrohungen ist entscheidend für die Fähigkeit der Polizei, Opfer von Online-Finanzkriminalität zu schützen.

Allerdings sei es schwierig, mit dem Tempo mitzuhalten, in dem Kriminelle neue Technologien für ihre Aktivitäten nutzten. Daher betonte die INTERPOL bereits bei ihrer Cybercrime-Konferenz Anfang November, dass Innovation für die Polizeibehörden von entscheidender Bedeutung sei.