Freitag, 11. Oktober 2024

Illegales Glücksspiel in Harburg: Wird die Hamburger Politik tätig?

Hamburger Polizei in Warnwesten und mit Van In Harburg haben Polizei und Behörden eine Task Force gegen illegales Glücksspiel eingerichtet. (Symbolbild: Pixabay/fsHH)

Der Stadtteil Harburg gilt als einer der Hotspots Hamburgs in Sachen illegales Glücksspiel. Im März dieses Jahres richteten die Hamburger Behörden daher eine eigene Task Force zur Bekämpfung illegaler Glücksspiel-Aktivitäten ein. Wie das Lokalmedium harburg-aktuell.de am gestrigen Donnerstag berichtete, wolle sich nun auch die Politik dem Thema zuwenden.

Nachdem die Task Force bereits seine ersten Einsätze hinter sich habe, wolle sich die SPD, so die Internetzeitung, über das illegale Glücksspiel informieren. Derzeit gebe es zum Umfang keine genauen Angaben. Die Behörden hätten zwar zahlreiche illegal aufgestellten Spielautomaten sichergestellt, es gebe aber weder bei der Verwaltung noch bei der Polizei einen Überblick über deren Anzahl.

Zunahme des illegalen Glücksspiels befürchtet

Zur Gründung der Task Force habe unter anderem die Befürchtung geführt, dass das illegale Glücksspiel künftig wieder deutlich zunehmen könnte. Während der Corona-Pandemie und den damit verbundenen Maßnahmen habe es zunächst deutlich nachgelassen. Grund dafür seien zahlreiche Kontrollen zur Überprüfung der Eindämmungsverordnung gewesen.

Die Gewerkschaft der Polizei Hamburg warnte bereits im Juni des Jahres 2021 davor, dass die Erfolge der Polizei hinsichtlich des illegalen Glücksspiels weniger werden, sobald die Kontrollen im Rahmen der EindämmungsVerordnung (EVO) nachlassen. Sie regte regelmäßige Bestandsaufnahmen illegaler Aktivitäten an, um entsprechende Maßnahmen treffen zu können. Zudem äußerte die Gewerkschaft die Befürchtung, viele Spielerinnen und Spieler seien während der Pandemie ins illegale Glücksspiel abgerutscht, weil der Zugang zu legalen Alternativen nicht möglich gewesen sei.

Während der Corona-Pandemie sei es Polizei und Behörden gemeinsam gelungen, gegen das illegale Glücksspiel vorzugehen. Malte Wehmeyer, Leiter des Fachamtes Verbraucherschutz, Gewerbe und Umwelt im Bezirksamt Harburg erklärte dem Hamburger Abendblatt gegenüber:

„Die neue Arbeitsgruppe ist das Ergebnis unserer erfolgreichen Verbundeinsätze zur Durchsetzung der Coronaeindämmungsverordnung.“

Erste Erfolge verzeichnete die Task Force bereits im März. Sie stellte in einer Bar im Phoenix Viertel bei ihrem ersten Zugriff innerhalb von nur zwei Stunden gleich vier illegal aufgestellte Spielautomaten sicher. Dies führte dazu, dass eine derartige Anti-Glücksspiel-Task-Force jetzt auch für andere Bezirke der Hansestadt gefordert wird.

Anfang April erklärte beispielsweise die CDU Wandsbek, sie setze sich nun in der Wandsbeker Bezirksversammlung für die Einrichtung einer solchen Arbeitsgruppe ein. In dem Bezirk seien laut Medienangaben innerhalb der vergangenen zwei Jahre sechs illegale Glücksspielrunden aufgedeckt worden.

Jedoch sei die Dunkelziffer wahrscheinlich deutlich höher. Daher sei eine derartige Zusammenarbeit von Polizei und Behörden wünschenswert.