Donnerstag, 25. April 2024

Kreditkartenverbot für Glücksspiele in Spanien gefordert

Kreditkarten

Die spanische Verbraucherschutzorganisation FACUA-Consumidores en Acción hat den Verbraucherschutzminister Alberto Garzón gestern aufgefordert, Kreditkarten beim Glücksspiel zu verbieten. Er solle sich ein Beispiel an dem von der britischen Glücksspielkommission ausgesprochenen Kreditkartenverbot für das Online Glücksspiel nehmen.

Dem Beispiel Großbritanniens folgen

Das Verbot von Kreditkarten-Transaktionen sollte laut FACUA sowohl für das Online-Glücksspiel als auch für landbasierte Casinos und Wettbüros gelten.

Die Organisation argumentierte:

„Diese Maßnahme würde beim Kampf gegen die Glücksspielsucht helfen, eine Geißel, die in den letzten Jahren immer mehr zunimmt, insbesondere bei schutzbedürftigen Gruppen wie Jugendlichen und jungen Erwachsenen.“

Dies würden Statistiken von Verbänden rehabilitierter Spieler und Studien aus diesem Bereich bestätigen.

Wie die in dem Bericht „Spiel und Gesellschaft 2019“ [Seite auf Spanisch] zusammengefassten Daten der Federación de Apostantes Rehabilitados de España und des Colegio de Psicólogos de Madrid zeigen, befinden sich in Spanien rund 3 Prozent der Bevölkerung wegen Spielsucht in Behandlung. Problematisches Spielverhalten betreffe vor allem die männliche Bevölkerung unter 35 Jahren. Im Vergleich zu Europa liege Spanien damit im unteren Bereich und verzeichne eine geringere Anzahl an Spielsüchtigen als dies beispielsweise in Deutschland, Finnland, Frankreich oder Großbritannien der Fall sei.

Werbeeinschränkungen für Online Glückspiele nicht ausreichend

Die in der Koalitionsvereinbarung zwischen der PSOE und Podemos angekündigten Änderungen für das Glücksspiel in Spanien sehe die Verbraucherschutzorganisation positiv.

Sie fordere die Regierung jedoch auf, die Glücksspielgesetze so anzupassen, dass es verboten sei, sich beim Glücksspiel durch die Verwendung von Kreditkarten zu verschulden.

Alberto Garzón, Verbraucherschutzminister Spanien

Verbraucherschutzminister Alberto Garzón hat strikte Regulierungen für das Glücksspiel in Spanien angekündigt. (Pixabay/Marc Lozano)

Die Regierung solle dem Beispiel Großbritanniens folgen, wo die Glücksspielkommission in dieser Woche das Kreditkartenverbot für Transaktionen beim Glücksspiel ausgesprochen habe.

FACUA sehe vor allem die Zunahme des Online Glücksspiels und die damit verbundene Glücksspielwerbung als problematisch an. Besorgniserregend seien die Auswirkungen, die die Zunahme der Online Casinos und Online Sportwetten auf Jugendliche haben könnten. Allein in den ersten drei Quartalen des Jahres 2019 seien in Spanien Umsätze in Höhe von 5.227 Mio. Euro mit dem Online Glücksspiel gemacht worden.

Angesichts der aktuellen Forderungen und der Ankündigungen Alberto Garzóns, beim Glücksspiel in Spanien „hart Hand anzulegen“, könnte ein Kreditkartenverbot durchaus auf die angekündigten Werbebeschränkungen für das Online Glücksspiel und die Beschränkungen der Öffnungszeiten der Wettbüros folgen.