Sonntag, 13. Oktober 2024

Insiderhandel mit LeoVegas-Aktien? Schwedische Behörde leitet Voruntersuchung ein

Logos LeoVegas Ekobrottsmyndigheten grüner Pfeil Die Behörde untersucht möglichen Insiderhandel mit LeoVegas-Aktien (Komposition: casinoonline.de)

LeoVegas zählt zu den größten Anbietern von Online-Glücksspiel in Schweden. Am Dienstag erhielt das Unternehmen in seinem Hauptsitz in Stockholm ungebetenen Besuch. Beamte der Ekobrottsmyndigheten, dem staatlichen Amt für Wirtschaftskriminalität, suchten LeoVegas nach Angaben des Online-Casino-Betreibers auf, um Informationen über möglichen Insiderhandel mit dessen Aktien zusammenzutragen.

Der „unangekündigte Besuch“ sei erfolgt, weil die Behörde Hinweisen auf eventuelle Unregelmäßigkeiten beim Handel mit Aktien von LeoVegas nachgehe. Der schwedischen Zeitung Expressen zufolge bestehe der Verdacht, dass Informationen über das Anfang Mai bekanntgewordene Kaufangebot von MGM für LeoVegas im Voraus durchgesickert seien.

Am 2. Mai hatte der LeoVegas-Vorstand ein Kaufangebot in Höhe von rund 577 Mio. Euro durch den US-Glücksspiel-Konzern MGM Entertainment veröffentlicht. Da die Kartellbehörde keine Einwände gegen den Einstieg erhob, spricht viel dafür, dass der Deal in naher Zukunft realisiert wird. Nach Bekanntwerden der Offerte schoss der Kurs der Aktie um fast 45 % in die Höhe.

Mit weiteren Details hielt sich die Behörde bislang zurück. Allerdings wurde bekannt, dass die Entwicklung des Börsenkurses von LeoVegas in diesem Jahr genauer untersucht werde.

Schwedische Medien berichteten in den vergangenen Wochen, dass der Vorstand des Übernahmekandidaten bereits im Dezember vergangenen Jahres über das Interesse seitens MGM informiert worden sei.

Auffälliger Kursanstieg

Daraufhin veränderte sich der Aktienkurs zunächst kaum. Doch im März und April stieg der Wert des Papiers um über 30 %, ehe er Anfang Mai weiter rasant zulegte. Die Finanzaufsicht dürfte nun interessieren, inwieweit Eingeweihte mit Insiderinformationen davon profitiert haben könnten.

LeoVegas nahm am Dienstag in einem knappen Statement zu dem Vorgang Stellung. Das Unternehmen bestätigte, am Dienstag von Beamten der Behörde aufgesucht worden zu sein. Die zuständigen Abteilungen kooperierten umfassend mit den Ermittlern, so LeoVegas.

Das Management betonte in seiner Erklärung, dass es keine Anzeichen dafür gebe, dass gegen das Unternehmen oder dessen Mitarbeiter ermittelt werde:

Keinem Mitarbeiter, keinem Mitglied des Managementteams oder Vorstandsmitglied des Unternehmens wurde irgendein strafrechtlicher Verdacht mitgeteilt.

Darüber hinaus verfüge LeoVegas über keine weiteren Informationen zu dem möglichen Insiderhandel. Von daher sollten sämtliche Anfragen direkt an die zuständigen Ermittler bei der Ekobrottsmyndigheten eingereicht werden.

Ob Interessierte dort weitere Einblicke erhalten, darf derzeit bezweifelt werden. So hat die Behörde bisher jede weitere Stellungnahme zu den Berichten abgelehnt.