Donnerstag, 28. März 2024

Neue Erkenntnisse zum Fußball-Wettbetrug in Österreich

brennender Fußball

In Österreich erschüttert derzeit ein Wettskandal die Regionalliga. In Zusammenhang mit dem Verdacht der Spielmanipulationen sei es nach Medienmeldungen zu Hausdurchsuchungen gekommen. Vier Personen säßen bereits in U-Haft. Am Dienstag wurden weitere Neuigkeiten bekannt.

Vier Personen in Untersuchungshaft

Am Samstagnachmittag berichtete zuerst die Wochenzeitung BVZ von dem Verdacht auf Spielmanipulationen in der dritthöchsten Leistungsklasse. Die Journalisten der BVZ hätten aus „gut informierten Insiderkreisen“ erfahren, dass es zu Verhaftungen von Spielern aus der Regionalliga Ost gekommen sei. Betroffen seien mehrere Vereine.

Nach ersten Meldungen säßen Spieler des SC Neusiedl am See sowie ein Spieler des FC Mannsdorf in U-Haft. Insgesamt sollen mindestens zehn Spiele von Wettbetrug betroffen sein. Aufgefallen seien diese den Kontrollinstanzen „Sportradar“ sowie „Play Fair Code“.

Der Play Fair Code ist eine Initiative des österreichischen Sportministeriums, des Fußballbundes und der Fußballbundesliga. Er wurde im Jahr 2012 als „Verein zur Wahrung der Integrität im Sport“ gegründet. Neben den Fußballverbänden sind in ihm auch lizenzierte Sportwettenanbieter und zahlreiche Mitglieder der Sportindustrie vertreten.

Trotz der in Untersuchungshaft sitzenden Spieler habe der SC Neusiedl der Wiener Zeitung gegenüber am Dienstag erklärt, weder der Verein noch einzelne Funktionäre würden als Verdächtigte oder Beschuldigte geführt. Dies habe der Verein vom Bundeskriminalamt in Wien erfahren.

Wusste der Fußballbund schon lange vom Wettbetrug in Österreich?

Gleichwohl könnte der Wettskandal noch größere Ausmaße annehmen als bislang angenommen. Wie die Salzburger Nachrichten am Dienstag berichteten, habe sich nun gezeigt, dass neben der Regionalliga Ost eine weitere Liga betroffen sei. Nähere Informationen seien von der Staatsanwaltschaft zurückgehalten worden, um die aktuellen Ermittlungen nicht zu gefährden.

Zudem sei der Österreichische Fußballbund (ÖFB) bereits seit Monaten über verdächtige Spiele informiert gewesen. Er habe daraufhin entschieden, die entsprechenden Spiele zu untersuchen, ohne dies vorher anzukündigen.

Es sei, wie der Vorsitzende der Fußball-Gewerkschaft Gernot Zirngast erklärt, kein Zufall, dass gerade die Regionalliga vom Wettbetrug betroffen sei:

Dort gibt es einen Mischmasch aus Profis und Amateuren, die teilweise zu wenig verdienen.

Hinzu komme, dass Spieler, die als geringfügig beschäftigt gemeldet seien, in Corona-Lockdowns keinen Anspruch auf Kurzarbeit hätten. Eine Überwachung der Spiele sei seiner Ansicht nach wichtig. Wäre diese vorher angekündigt worden, hätte dies allerdings präventiv gegen Wettbetrug wirken können.