Donnerstag, 25. April 2024

Niederlande: Online-Casinos weisen Mängel bei Geldwäsche-Prävention auf

Banknoten Euro Geldscheine an der Wäscheleine Schwamm mit Seife Geldwäsche Mehrere niederländische Lizenznehmer haben laut KSA gegen Vorgaben zur Geldwäsche-Prävention verstoßen (Bild: Piqsels)

Die niederländische Glücksspiel-Aufsicht Kansspelautoriteit (KSA) hat erneut eine Warnung an ihre Lizenznehmer für Online-Glücksspiel ausgesprochen. Wie die Behörde gestern mitteilte [Seite auf Niederländisch], habe sie bei mehreren Online-Casinos Mängel im Bereich Geldwäsche-Prävention festgestellt. Dies betreffe insbesondere Nachlässigkeit bei der Überprüfung der Herkunft eingezahlter Gelder.

Innerhalb des letzten Monats habe die KSA geprüft, inwieweit ihre neuen Online-Lizenznehmer die Vorgaben des Gesetzes zur Prävention von Geldwäsche und Terrorismus-Finanzierung (Wwft) beachteten. Das Gesetz sehe unter anderem vor, dass Online-Casinos jede Einzahlung von mehr als 2.500 Euro genau prüften.

Die KSA hat ihren Lizenznehmern einen Leitfaden zur Verfügung gestellt, welcher eine Reihe möglicher Warnzeichen für Geldwäsche auflistet. Neben der Einzahlung von Beträgen in Höhe von mehr als 2.500 Euro gelten folgende Aktivitäten als auffällig:

  • Der Spieler zahlt Geld ein, ohne dies tatsächlich beim Glücksspiel einzusetzen.
  • Einzahlungen passen nicht zum Spielmuster.
  • Der Spieler tätigt mehrere und sich einander ausschließende Wetten pro Spielrunde (z.B. Wetten auf Rot und auf Schwarz beim Roulette).
  • Es werden gleichzeitig eine größere Anzahl von Wetten mit sehr niedrigen Quoten platziert.

Bei ihrer Überprüfung habe die KSA jedoch festgestellt, dass mehrere Online-Casinos erst dann einen Herkunftsnachweis über die eingezahlten Gelder eingefordert hätten, wenn die 2.500 Euro „deutlich überschritten“ worden seien. Nicht nur hinsichtlich der Geldwäsche-Prävention, sondern auch zur Bewahrung des Spielerschutzes sei es jedoch nötig, alle größeren Einzahlungen zu prüfen.

So liege das monatliche Durchschnittseinkommen in den Niederlanden bei 2.500 Euro. Bei Einzahlungen in dieser Höhe müsse daher unbedingt geprüft werden, ob der oder diejenige sich den Verlust einer solchen Summe überhaupt leisten könne.

Große Transaktionen nicht gemeldet

Weiterhin hätten einige der Lizenznehmer es versäumt, Einzahlungen in Höhe von mehr als 15.000 Euro der Financial Intelligence Unit – Nederland (FIU) zu melden. Die nationale Behörde widmet sich in den Niederlanden der Geldwäsche-Bekämpfung.

Online-Casinos seien verpflichtet, die Behörde einzuschalten, sobald ein Spieler innerhalb von 24 Stunden mehr als 15.000 Euro einzahle. Die Meldungen hätten innerhalb von 14 Tagen zu erfolgen.

Welche der mittlerweile 18 Lizenznehmer sich der Verstöße schuldig gemacht haben, gibt die KSA nicht öffentlich bekannt. Die Warnung gelte daher für alle Online-Casinos, betont die Behörde.

Die KSA hat dem Online-Markt eine Warnung ausgesprochen, in welcher sie auf die oben genannten Mängeln hinweist. Sollte eine weitere Untersuchung zeigen, dass die Verfehlungen fortbestehen, ist mit Sanktionen seitens der KSA zu rechnen.“

Gegen zwei der Lizenznehmer habe die Behörde bereits weiterführende Ermittlungen eingeleitet. Auch in diesem Fall präzisiert die KSA nicht, um welche Unternehmen es sich handelt.

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