Donnerstag, 28. März 2024

Norwegen und Dänemark stehen im Finale der Handball-WM

Handball-Spiel|Barclaycard-Arena Hamburg|Handballweltmeister-Pokal

Die Finalgegner der Handball-WM 2019 stehen fest: Am Freitag haben sich Norwegen und Dänemark bei ihren in Hamburg ausgetragenen Halbfinalpartien durchgesetzt. Sonntag wird dann zwischen ihnen im dänischen Herning ab 17:30 der neue Weltmeister gekürt. Im Spiel um Platz 3 stehen sich vorher um 14:30 Deutschland und Frankreich gegenüber.

Mit den morgigen Spielen findet eine spannende und besonders für die Fans der Gastgeber aus Dänemark und Deutschland überaus erfreuliche Handballweltmeisterschaft ihr Ende. Nach ihrer 25:31-Halbfinalniederlage gegen Norwegen wird es für die Deutschen allerdings nicht zum Titel reichen, während Gastgeber Dänemark sein Traumfinale zu Hause bekommt.

Norwegen und Dänemark mit klaren Siegen

Die deutsche Mannschaft konnte in ihrem Halbfinale nicht an die vorher gebrachten Leistungen anknüpfen. Schon zu Beginn des Spiels zeigte es sich, dass der Druck aufgrund der gewachsenen Erwartungen der Fans schwer auf dem Team lastete.

Barclaycard-Arena Hamburg

Die Halbfinal-Partien fanden in der Hamburger Barclaycard-Arena statt (Bild: Wikipedia)

Im Gegensatz zu den vorherigen Partien konnten die Deutschen nicht gleich von Beginn an die Initiative übernehmen. Folgerichtig liefen sie während des gesamten Spielverlaufs einem Rückstand hinterher, den die Norweger klug verteidigten und sogar ausbauten. Auf diese Weise kamen sie zu einem letztendlich ungefährdeten und verdienten Sieg.

Der enttäuschte Nationalspieler Paul Drux sagte nach dem Spiel in der ARD:

Wir sind alle sehr enttäuscht und haben uns das ein bisschen anders vorgestellt. Das sind einfach zu viele Gegentore gewesen, das haben wir in den letzten Spielen besser gemacht.

Im ersten Halbfinale hatte das dänische Team kaum Probleme, den Weltmeister aus Frankreich zu mit 38:30 besiegen. Zwischenzeitlich führten die Skandinavier gar mit mehr als zehn Punkten und zeigten über den gesamten Verlauf der Partie eine dominante Leistung.

Matchwinner war der war der dänische Rückraum-Spieler Mikkel Hansen. Er erzielte zwölf Tore für sein Team und sorgte so für den sicheren Einzug in das Finale. Nicht zuletzt dank seiner Tore war das Match lange vor Schluss entschieden.

Nachdem sich die Franzosen bereits Minuten zuvor in ihr Schicksal gefügt hatten, erschallten von den Rängen die anfeuernden Schlachtgesänge der dänischen Fans. Sie geben einen Vorgeschmack darauf, was Norwegen als Gegner der Dänen heute erwartet.

Beinahe kam es zu einem erneuten Handball-Märchen

Handballweltmeister-Pokal

Um diesen Pokal geht es (Bild: Wikipedia)

Bis zur gestrigen Partie gegen Norwegen hatte es für das deutsche Team sehr gut ausgesehen. Zwar waren die Deutschen von den Buchmachern vor der WM zu den Mitfavoriten erklärt worden, doch unter Fans und Medien war die Zustimmung zu Beginn weniger euphorisch.

Doch spätestens nach den erfolgreichen Ergebnissen in der Vorrunde, wo die Mannschaft mit drei Siegen und zwei Unentschieden ohne Spielverlust in die nächste Runde einzog, wandelte sich dich Stimmung auf den Rängen.

Die gewachsene Euphorie zeigte sich auch bei dem gestrigen Spiel der Deutschen in der Hansestadt. Die Barclaycard-Arena war bis auf den letzten Platz besetzt und die 13.300 Fans sorgten schon vor dem Anpfiff für beste Stimmung.

Dänemark bei Sportwetten Favorit auf den WM-Titel

Die Dänen waren bei den Buchmachern als 1:1,95-Favorit gegen die mit 1:2,30 eingeschätzten Franzosen in ihre Halbfinalpartie gegangen. Für das andere Halbfinale sahen die Wettquoten Deutschland mit 1:1,7 gegenüber Norwegen (1:2,8) als Favoriten.

Schon vor Beginn der WM waren die Dänen mit einer Quote von 1:3,2 vor Frankreich (1:3,4) als erste Sieganwärter eingeschätzt worden. Deutschland lag damals mit 1:6,0 auf dem dritten Platz, während der überraschende Finalteilnehmer aus Norwegen gar nicht zum engeren Favoritenkreis gezählt worden war.

Der Weg der Deutschen ins Halbfinale

Die Grundlage für den deutschen Halbfinaleinzug bildeten zuvor die kampfstark herausgespielten Siege gegen die Teams aus Island und Kroatien. Besonders die letztgenannte Partie war hartumkämpft und wurde von den Deutschen nur knapp mit 22:21 gewonnen.

Schiedsrichter-Skandal bei der WM?
Der Hauptrunden-Sieg der deutschen Mannschaft gegen die Kroaten wurde von einem schriftlichen Protest der geschlagenen Mannschaft überschattet. Im Anschluss an das Match hatten die Kroaten schriftlich Protest gegen die Wertung eingelegt. Als Begründung gaben sie einen Fehler des Schiedsrichter-Gespanns kurz vor Ende der Partie an, welcher den Sieg der Deutschen begünstigt hätte.

Auslöser war ein angebliches Stürmerfoul des Kroaten Marius Strlek gegen Deutschlands Kreisläufer Jannik Kohlbacher knapp zwei Minuten vor Spielschluss. Zu dem Zeitpunkt hatte es 20:21 gegen die Kroaten gestanden, doch statt einer eigenen Torchance bekamen die Deutschen den Ball, was ihnen letztendlich den Sieg sicherte. Später gaben die Schiedsrichter zu, bei der umstrittenen Entscheidung falsch gelegen zu haben.

Damit hatten sich die Deutschen schon vor dem abschließenden Match gegen Spanien für das Halbfinale qualifiziert. Nach ihrem knappen 31:30-Erfolg gegen den amtierenden Europameister stand das Team von Bundestrainer Christian Prokop als ungeschlagener Gruppensieger fest.

Die Deutschen erhielten zudem Schützenhilfe von Frankreich, das überraschend mit 20:23 gegen Kroatien verlor und den Gastgebern damit das Weiterkommen schon vor ihrem letzten Spiel sicherte. Durch den ersten Platz in Gruppe 1 gingen die Deutschen dem starken dänischen Team aus dem Wege, das sich in Gruppe 2 als Sieger qualifiziert hatte.