Dienstag, 19. März 2024

Vortrag über Spielsucht und Podcast „HANSCHSPIEL“ von Ex-Fußball-Kommentator Werner Hansch

Titelbild HANSCHSPIEL

Der ehemalige Fußball-Kommentator Werner Hansch (82) hat für kommenden Montag einen Vortrag über Spielsucht beim Wuppertaler SV angekündigt. Zudem hat Hansch am Dienstag in Kooperation mit Sat1-Reporter und WSV-Stadionsprecher Carsten Kulawik den Podcast „HANSCHSPIEL“ gestartet.

Im Rahmen des Workshops im Stadion am Zoo will Hansch gemeinsam mit Tobias Blümel (35) Jugendliche zum Thema Spielsucht sensibilisieren, auch im Hinblick auf den Glücksspielstaatsvertrag. Hansch und Blümel sprechen über ihr eigenes problematisches Spielverhalten und die damit verbundenen Probleme wie Schulden, private Konflikte und Kriminalität.

Vom Zocker zum Botschafter des Fachverbandes Glücksspielsucht e.V.

Der Fußball-Kommentator Werner Hansch ist dem Publikum seit Jahren bekannt. Doch er hatte etwa ein Jahrzehnt mit seiner Spielsucht zu kämpfen. Im Rahmen seiner Teilnahme an dem Sat1-Format „Promi Big Brother“ sprach der 82-Jährige zum ersten Mal über seine Spielsucht.

Auch Tobias Blümel hat eine Spielsucht-Karriere hinter sich, die allerdings nicht in einem TV-Format endete, sondern im Gefängnis. Nachdem er seine Spielsucht erfolgreich hatte bekämpfen können, begann der 35-Jährige, sich als ehrenamtlicher Botschafter des Fachverbandes Glücksspielsucht e.V. einzusetzen.

„Alles andere ist Schnulli-Bulli“: Werner Hanschs Podcast

Der erste Teil des Podcasts „HANSCHSPIEL“ mit dem Titel „Portugiesen sind eben keine Franzosen“, der in Kooperation mit Carsten Kulawik entstanden ist, ist am Dienstag veröffentlicht worden. Jeden zweiten Dienstag soll eine weitere Folge veröffentlicht werden.

Unter dem Motto „Mit Herz und Bauch dabei. Denn: Alles andere ist Schnulli-Bulli!“ thematisiert Hansch nicht nur das Auftaktspiel der deutschen Nationalelf, sondern auch seine Glücksspielsucht und was es für ihn bedeutet habe, öffentlich darüber zu sprechen:

Das ist ein unglaublicher Kraftakt, sich als Spielsüchtiger zu outen. Das ist eine Mauer der Scham, die so hoch ist, dass man Stabhochspringer sein muss. Aber, was mich aufgefangen hat, war diese unglaubliche Welle an Zustimmung, Respekt und Sympathie dafür, dass ein Mensch in meinem Alter die Kraft hat für so eine Lebensbeichte.

Dies habe ihn aufgerichtet und dazu gebracht, sich heute im Kampf gegen Glücksspielsucht zu engagieren. Es gebe keinen anderen Weg als die Prävention, um die Sucht zu bekämpfen, so Hansch. Eine effiziente Methode sei es, den jungen Menschen Inhalte zu vermitteln, wie sie ihre Freizeit gestalten könnten, zum Beispiel in einem Sportverein.

Kritisch sehe Hansch den neuen Glücksspielstaatsvertrag. Das Online-Angebot sei dann frei zugänglich und überall werde dafür geworben. Aber der Spielerschutz sei nicht ausreichend.