Freitag, 06. Dezember 2024

PokerStars entschädigt 60.000 PKR Kunden

Pokerstars Rückerstattung

Pokerstars Rückerstattung

PokerStars zahlt den PKR-Kunden ihr Guthaben zurück. (Bildquelle)

Nach dem überraschenden Insolvenzantrag des 3D Poker Rooms PKR Anfang Mai hat PokerStars jetzt angekündigt, die 60.000 Kunden des Anbieters finanziell zu entschädigen. Laut einem offiziellen Statement von PokerStars auf dem Blog des Unternehmens habe man sich mit dem Insolvenzverwalter darauf geeinigt.

Ihre Spielerguthaben sollen den PKR-Kunden vollständig auf PokerStars Konten verfügbar gemacht werden und von dort abgehoben werden können. Wer noch nicht bei PokerStars registriert ist, muss lediglich ein neues Konto eröffnen. PokerStars betont in seiner Erklärung ausdrücklich, dass an die Erstattungen keinerlei Bedingungen geknüpft seien und man lediglich zum Wohl der Spieler handele. Eine Übernahme von PKR stehe jedoch außer Frage.

Guthaben wird bedingungslos auf PokerStars Account verfügbar gemacht

Mit dem 6. Juli will PokerStars beginnen, die betroffenen Spieler zu kontaktieren und die entsprechenden Schritte in die Wege zu leiten. Per E-Mail erhalten die rund 60.000 PKR-Kunden eine Anleitung, wie sie ihr verbliebenes PKR-Guthaben auf einem PokerStars Konto erhalten können.

Offenbar verfügt die Mehrheit der ehemaligen PKR-Kunden bereits über einen PokerStars Account. Kunden werden jedoch gebeten, Geduld zu haben, sollten sie nicht unverzüglich kontaktiert worden sein. PokerStars zeigt sich in seinem Blogeintrag sehr ehrlich und erklärt, dass natürlich auch die Hoffnung bestehe, auf diese Weise neue Kunden zu gewinnen:

„Wir gehen davon aus, dass einige Spieler das Guthaben für Spiele bei PokerStars nutzen werden, sodass wir ein paar neue Kunden dazugewinnen. In dieser Hinsicht ist es auf jeden Fall eine gute Entscheidung für unser Unternehmen. Unsere Motivation dahinter ist jedoch ganz einfach: Wir wollen das Richtige tun.“

Auch weist PokerStars explizit darauf hin, dass mit der Verschiebung auf ein PokerStars Konto keinerlei Verpflichtungen auf die Spieler zukommen:

„Unser Ziel und unsere Absicht sind es, Guthaben so schnell wie möglich auszahlungsbereit zu machen. Es wird keine weiteren Verpflichtungen oder Spielerfordernisse geben.“

PokerStars macht im weiteren Verlauf seines Statements auch darauf aufmerksam, wie wichtig ein effektiver Schutz von Spielerguthaben für die Branche ist. Es müsse sichere und verbindliche Vorgaben geben, die es unmöglich machen, dass Spielerguthaben bei einer Insolvenz gepfändet werden. Aus diesem Grund wolle man bei PokerStars mit gutem Beispiel voran gehen.

Fairness und Sicherheit an erster Stelle

In der Glücksspielindustrie gibt es zwei übergeordnete Maximen. Die Fairness der angebotenen Spiele sowie die Sicherheit der eingezahlten Gelder. Einzahlungen bei Glücksspielseiten unterliegen keinem staatlichen Schutz, so wie es bei Bankkonten der Fall ist. Um trotzdem gewisse Sicherheiten zu garantieren, fordert die UK Gambling Commission spezielle Sicherheitsvorkehrungen von Anbietern.

Dazu gehört auch, dass Einzahlungen auf separaten Konten gelagert werden müssen. Dennoch garantiert diese Bedingung keine Erstattung im Fall einer Insolvenz. Anbieter sind außerdem verpflichtet, offen zu legen, in welchem Maße sie Kundenkonten schützen, sodass Spieler darauf basierend entscheiden können, welchem Anbieter sie ihr Geld anvertrauen wollen.

PKR schon 48 Stunden vor offizieller Mitteilung nicht mehr erreichbar

Als im Mai bekannt wurde, dass PKR einen Insolvenzantrag eingereicht hatte, waren die Kundenkonten bereits seit 48 Stunden nicht mehr erreichbar. Auch die Social Media Präsenzen von PKR auf Twitter und Facebook wurden kurz darauf gelöscht. Seitdem fanden Spieler unter der PKR Adresse nur noch einen Hinweis auf das anstehende Insolvenzverfahren. Nun, zwei Monate später, gibt es endlich eine Entwarnung für die Spieler, denn mittlerweile wurden auch seitens PKR die guten Nachrichten veröffentlicht.

Auch die häufigsten Fragen und Antworten im Zusammenhang mit den PokerStars-Erstattungen sind auf der PKR-Seite einsehbar. PKR ließ zudem verlauten, dass man alles dafür getan habe, das Unternehmen zu retten. Aber die Investitionen seien nicht ausreichend gewesen und einen Käufer habe man bedauerlicherweise bisher auch nicht finden können.

Gute Eigenwerbung für PokerStars

Obwohl PokerStars in seinem Beitrag seine ehrlichen Motive beteuert, profitiert das Unternehmen auch von der Rettung der PKR-Kundengelder. Das Image eines Anbieters wird maßgeblich von solchen Aktionen beeinflusst, wozu in der Vergangenheit auch schon die Kooperationen mit Kevin Hart und Usain Bolt gehörten.

2012 rückte PokerStars zudem in den wohlwollenden Fokus der Öffentlichkeit, als das Unternehmen bei der Affäre um Full Tilt Poker einsprang. Mittlerweile wird die Full Tilt Pokerplattform sogar von ihrem ehemaligen Konkurrenten betrieben. Was im Moment jedoch am wichtigsten ist, ist dass dank PokerStars die PKR-Spieler nun endlich ihr Guthaben zurückerhalten.