Samstag, 27. Juli 2024

Millionenerlös? Schalke 04 bestätigt Verkaufs­absicht für sein E-Sport-Team

Schalke 04 E-Sport LEC

Der Bundesliga-Absteiger Schalke 04 hat Verkaufsabsichten für sein E-Sport-Team aus der europäischen League-of-Legends-Liga bestätigt. Auf der Mitgliederversammlung am Sonntag erklärte Vorstandsmitglied Alexander Jobst, dass der Verein sein Team in absehbarer Zeit aus der Liga zurückziehen und sich nach einem möglichen Käufer umsehen werde. Der in massive Geldnöte geratene Verein soll sich Medienberichten zufolge einen Verkaufserlös von rund 30 Millionen Euro versprechen.

Jobst erklärte gegenüber den Fans, dass ein Verkauf sehr wahrscheinlich sei. Vollzogen sei er allerdings noch nicht. Als Grund gab der Vorstand für Marketing, Vertrieb und Organisation an, dass sich der Verein nach dem jüngst erfolgten Bundesliga-Abstieg voll auf den Fußball konzentrieren werde.

Zugleich hob er finanzielle Gründe hervor:

Wir sind am Ende ein Fußballklub, haben wirtschaftliche Prioritäten zu setzen, um den Rucksack leichter werden zu lassen.

Damit dürfte Jobst auf die erheblichen Geldsorgen des Vereins angespielt haben. Der Verein ist seit Jahren hoch verschuldet und musste aufgrund der Corona-bedingten Einnahmeausfälle 2020 mittels einer millionenschweren Bürgschaft des Landes Nordrhein-Westfalen aus einer schweren finanziellen Notlage gerettet werden.

Regulärer Liga-Saisonabschluss geplant

Mit der Erklärung des Clubs scheinen sich die seit Monaten in der Sport- und E-Sport-Szene kursierenden Gerüchte über einen möglichen Verkauf nun zu bewahrheiten. Allerdings betonte der Club, dass er die laufende Saison in der Legends European Championship (LEC) regulär beenden wolle. Dort belegt das Team nach einem Sieg und zwei Niederlagen derzeit den geteilten 6. Platz und hat noch alle Chancen auf die Playoffs.

Allerdings hieß es auch von anderer Vereinsseite aus, dass noch nichts fest beschlossen sei. So erklärte der Club auf Anfrage des Sportmagazins Kicker:

Wir haben immer gesagt, dass der Verkauf (von Teilen) des Geschäftsbereichs Esport eine Möglichkeit ist, zusätzliche Einnahmen zu generieren. Wir informieren die Öffentlichkeit dann, wenn ein derartiger Verkauf vollzogen wurde. Mehr gibt es dazu erstmal nicht zu sagen.

Damit dürfte für die vielen Fans des erfolgreichen E-Sport-Teams das Bangen um dessen Zukunft weitergehen. Sollte sich der Revierclub von dem LoL-Franchise trennen, verlöre die deutsche E-Sport-Szene eines ihrer internationalen Aushängeschilder.