Mittwoch, 24. April 2024

Schwedens Gleichstellungs­kommission fordert Limits beim Online-Glücksspiel

Jämlikhetskommissionen Kind Strand

Die schwedische Gleichstellungskommission Jämlikhetskommissionen [Seite auf Schwedisch] hat Vorschläge für Neuerungen im Online-Glücksspiel gemacht, die Spieler besser schützen sollen. Zu den Forderungen zählt insbesondere die Einführung von Zeit- und Einsatzlimits in Schweden.

Eine zentrale Kontrollinstanz

Der am Freitag veröffentlichte Bericht drehe sich nach Angaben der Kommission um die Schaffung fairer Spielbedingungen. Hauptanliegen der Verfasser sei die Schaffung einer zentralen Kontrollinstanz, welche branchenweite Limits durchsetzen und überwachen könne.

Der momentane Zustand sei nicht ausreichend, um Spieler ausreichend zu schützen. Grund dafür sei, dass Spieler derzeit bei jedem Anbieter gesonderte Limits einstellen müssten. Sei dieses bei einem Unternehmen erreicht, könnten sie einfach ins nächste Online-Casino wechseln.

In ihrem Report warnt die Jämlikhetskommissionen vor der Ergreifung von zu harten Einschränkungen oder der Erhebung von zu hohen Abgaben. Ziel sei, die Bevölkerung durch ausgleichende Maßnahmen vor Missbrauch zu bewahren und nicht, das Glücksspiel an sich zu limitieren. Schließlich wisse man aus den Erfahrungen im Umgang mit Alkohol, dass „exzessive Restriktionen oder hohe Steuern zu einem höheren Anteil des nicht-lizenzierten Glücksspiels“ führten.

Die Kommission wolle, dass Spieler nach einer gewissen Zeitspanne, die sie in Online-Casinos aktiv waren, branchenweit gesperrt würden. Gleiches gelte für Einsatzlimits, die ebenfalls durch die zentrale Plattform verwaltet würden.

So könnten Spieler beispielsweise einen für 24 Stunden geltenden Höchstbetrag angeben, nach dessen Erreichen der Spielbetrieb für die Betreffenden bei sämtlichen Onlineanbietern automatisch gestoppt würde. Darüber hinaus sei die Einführung eines jährlichen Höchstbetrages denkbar, so die Kommission.

Werbung mit Warnhinweis

Ein weiteres Anliegen der Kommission ist die Kennzeichnung der Glücksspielwerbung mit Warnhinweisen. Als Grund geben die Verfasser an:

Diejenigen, die am stärksten auf Werbung reagieren, haben einen hohen Grad an impulsgesteuertem Konsum, sowohl beim Glücksspiel als auch anderswo. Dies kann zu Überkonsum, problematischem Glücksspiel, Missbrauch von Glücksspielen oder der Verschiebung von notwendigen Ausgaben führen.

Ähnlich wie bei der Tabakwerbung müssten die Anzeigen der Branche mit Hinweisen wie „Die meisten Menschen verlieren Geld beim Spiel“ oder „Spielsucht kann das Suizidrisiko erhöhen“ versehen werden.

Über weitere Details zu den nun geäußerten Limit-Vorschlägen machte die Jämlikhetskommissionen keine Angaben. Sie kündigte stattdessen an, dass dafür weitere Untersuchungen notwendig seien.