Donnerstag, 25. April 2024

Studie in Schweden: Unklarheit über Legalität von Glücksspiel-Angeboten

Die schwedische Glücksspiel-Aufsicht Spelinspektionen hat in ihrer jährlichen Studie zu den Einstellungen der Schweden gegenüber dem Glücksspiel neue Erkenntnisse gewonnen. Wie aus dem am gestrigen Dienstag veröffentlichten Bericht hervorgeht [Dokument auf Schwedisch], könnten nur wenige Spieler legale von illegalen Angeboten unterscheiden.

Im Rahmen der jährlich durchgeführten Studie seien im Oktober 2020 1.737 Schweden (davon 1.139 Spieler) zu ihrer Einstellung zum Glücksspiel in den vergangenen zwölf Monaten befragt worden.

Unklarheit über Legalität von Glücksspiel-Angeboten

Sicherheit und Kontrolle beim Glücksspiel sei für mehr als ein Drittel der befragten Spieler ein wichtiger Faktor, so der Bericht:

Wenn wir die Spieler fragen, ob sie glauben, dass es Vorteile für sie hat, bei einem Anbieter zu spielen, der eine schwedische Glücksspiel-Lizenz besitzt, antworten sie hauptsächlich, dass dies Sicherheit und Kontrolle beinhaltet.

Eine große Mehrheit (95 %) wisse jedoch nicht, wie in Schweden lizenzierte von nicht lizenzierten Angeboten zu unterscheiden seien. 1 % der Spieler überprüfe durch eine Google-Suche oder bei der Glücksspiel-Aufsicht, ob ein Anbieter lizenziert sei. 2 % schauten auf der Anbieterseite selbst nach.

Dennoch hätten 80 % angegeben, nicht auf unlizenzierten Seiten gespielt zu haben. 17% seien sich nicht sicher, ob die von ihnen genutzten Seiten legal seien.

Nur 3 % der befragten Spieler hätten angegeben, bei Anbietern ohne schwedische Lizenz gespielt zu haben. Diese Zahl könnte steigen, sollte Schweden die Pläne zur Verlängerung der derzeitigen Einsatz-Limits für Online-Casinos bis Juni 2021 vorantreiben.

Hilfsangebote bekannt, aber kaum genutzt

3 % der Spieler (8 % der Casino-Spieler, 9 % der Poker-Spieler) habe angegeben, zu viel gespielt zu haben. Dennoch hätten sich 99 % derjenigen, die nach eigenen Angaben zu viel gespielt hätten, keine Hilfe geholt.

Das Wissen um Hilfsangebote für Problemspieler habe indes zugenommen. 57 % der Spieler (7 % mehr als im Vorjahr) sei das schwedische Selbstausschluss-Register Spelpaus bekannt (71 % der Online-Spieler, mit einem Zuwachs von 17 %).

Wie Spelinspektionen am Montag berichtet hat, wolle sie die Bekanntheit des Angebots noch erhöhen. Dazu habe sie eine neue Kampagne ins Leben gerufen, im Rahmen derer sie mit Anzeigen auf verschiedenen Webseiten bis Mitte Januar verstärkt für das Selbstausschlussregister werben wolle.

Bereits im Sommer habe die Behörde das Selbstausschluss-Register im Rahmen der Corona-Krise beworben. Dazu hatte Spelinspektionen Werbung im TV, auf Webseiten und in den sozialen Medien geschaltet.

Ziel der aktuellen Aktion sei es, die Wachsamkeit von Angehörigen zu erhöhen. Die dreizehn Botschaften umfassende Kampagne richte sich daher im Besonderen an Angehörige von Problemspielern, sowie an Frauen und fremdsprachige Spieler.

Laut Anders Sims, Kommunikationsmanager bei Spelinspektionen, sei das Angebot schon viel bekannter geworden. Dennoch wolle man durch die erneute Kampagne jedem, der unter Spielproblemen leide, die Chance bieten, etwas dagegen zu tun.