Donnerstag, 10. Oktober 2024

Kein Deal: Neue US-Pferderenn-Behörde lehnt Hilfe der US-Anti-Doping-Behörde ab

Blutentnahme beim Pferd US-Anti-Doping-Behörde nicht bei der Strafverfolgung von Pferde-Doping erwünscht? (Bild: Pixnio/CC0)

Zwischen der erst 2021 gegründeten Horseracing Integrity and Safety Authority (HISA) und der U.S. Anti-Doping Agency (USADA) gibt es aktuell Unstimmigkeiten. So hatte die USADA der HISA angeboten, künftig auch in Bezug auf Doping im Pferderennsport die Strafverfolgung zu übernehmen. Wie die Anti-Doping-Behörde am Donnerstag in einem Pressestatement [Seite auf Englisch] erklärte, habe die HISA dies abgelehnt.

Laut dem US-Branchenmagazin Thoroughbred Daily News (TDN) komme die Ablehnung der HISA überraschend. So hatten die Behörden in enger Zusammenarbeit in diesem Jahr das erste offizielle Regelwerk für den US-Pferdesport formuliert. Die Behörden hatten dabei im November erklärt, ihre Zusammenarbeit im Kampf gegen das Pferde-Doping vertiefen zu wollen.

Monatelange Verhandlungen gescheitert

Wie TDN erklärt, besage das Gesetz, dass eine Aufsichtsbehörde wie die HISA ihrerseits durch eine Kontrollbehörde überwacht werden müsse. In diesem konkreten Fall betreffe dies die Laborarbeit, Durchführung von Doping-Tests und die Strafverfolgung im Falle von Verstößen.

Diese Aufgaben der USADA zu übertragen, sei auch angesichts der jüngsten Kooperation die naheliegendste Lösung gewesen. Aus nicht genannten Gründen, lehne die HISA dies jedoch ab. In ihrem Statement erklärt die USADA:

Wir vermelden mit großer Bestürzung, dass es uns nicht gelungen ist, mit der HISA die Übereinkunft zu treffen, dass die USADA die Strafverfolgungsbehörde für das Anti-Doping-Kontroll-Programm für den Pferderennsport […] wird. […] Während wir natürlich sehr unglücklich über den Ausgang der Verhandlungen sind, wissen wir, dass wir unser Bestes gegeben haben, um eine Lösung zu finden, jedoch leider ohne Erfolg.“

Die Verhandlungen hätten mehrere Monate angedauert. Wie die USADA in ihrem Statement spezifiziert, habe man sich „innerhalb des gesetzlichen Rahmens“ nicht einigen können. Die Behörde betont, ihrem Verhandlungspartner sehr entgegen gekommen zu sein. Allerdings habe man die eigenen Werte an keiner Stelle kompromittieren wollen.

Wiederherstellung der Integrität des Sports

Wie die USADA weiterhin erklärt, sei sie weiterhin dankbar, in die Erstellung des Regelwerkes mit eingebunden worden zu sein. Die Behörde habe bereits seit Jahren darauf gepocht, staatenübergreifende, einheitliche und robuste Regeln für den Pferderennsport zu implementieren.

So habe der Sport aufgrund zahlreicher Doping-Skandale stark an Integrität eingebüßt. Jetzt sei es an der Zeit, die Weste der Pferderennsport-Branche wieder reinzuwaschen.

Das Mitte November veröffentlichte Regelwerk soll am ersten Juli 2022 in Kraft treten. Das Dokument listet eine große Vielzahl verbotener Substanzen und unzulässiger Praktiken (z.B. das Eigenblutdoping). Darüber hinaus enthält es detaillierte Vorgaben zur Doping-Prävention, Testung und Strafverfolgung. Wer sich beispielsweise mehrmals des Dopings schuldig macht, soll den neuen Regelungen zufolge eine lebenslange Sperre erhalten. Das Regelwerk soll in allen US-Bundesstaaten gelten und die zum Teil stark variierenden lokalen Anti-Doping-Gesetze für den Pferderennsport ablösen.

Die USADA habe gehofft, sich auch weiter daran beteiligen zu können, die Integrität des Sports wieder herzustellen. Inwieweit es künftig eine Zusammenarbeit geben werde, sei nun ungewiss. Umso mehr hoffe die Behörde, dass die Branche die Hilfe erhalte, die sie benötige. Dies sei insbesondere für das Wohl der Pferde unerlässlich, schließt die USADA ihr Statement.