Dienstag, 23. April 2024

Illegales Glücksspiel: Deutsche Regulierungs­behörde setzt auf Whistleblower-Portal

Mann mit Kamera im Rückspiegel Hinweisgeber sollen beim Kampf gegen illegales Glücksspiel unterstützen. (Bild: pixahive.com)

Bei der Bekämpfung illegalen Glücksspiels setzt die Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder (GGL) auf Informationen von Hinweisgebern. Auf ihrer Webseite fordert die GGL dazu auf, der Behörde Verstöße in Bezug auf illegales Glücksspiel zu melden.

Auf diese Weise wolle die GGL illegale Aktivitäten frühzeitig aufdecken und Schäden vermeiden. Whistleblower hätten die Möglichkeit, unerlaubtes Glücksspiel und illegitime Glücksspiel-Werbung über das Hinweisgebersystem BKMS® Incident Reporting anonym zu melden.

Ab Januar 2023 sei es zudem möglich, Hinweise zu Unregelmäßigkeiten lizenzierter Anbieter abzugeben. Auch Verdachtsfälle in Bezug auf Geldwäsche könnten gemeldet werden.

Zu den Gründen, warum eine Meldung an die Behörde hilfreich sei, heißt es:

Zur Aufrechterhaltung des Glücksspielangebotes gehört die Einhaltung der Vorgaben zum Spielerschutz und anderer gesetzlicher Regelungen. Vielleicht haben Sie Kenntnis von schädigenden Verhaltensweisen, die Spieler sozial oder finanziell gefährden oder einen kriminellen Hintergrund haben. Durch Ihren Hinweis helfen Sie, Schäden frühzeitig aufzudecken und den Schutz für Spieler und Glücksspielanbieter zu sichern.

Um den Hinweisgeber zu schützen, habe die Wahrung der Anonymität oberste Priorität, heißt es weiter auf dem Portal. Dabei würden Verschlüsselungstechnologien zur Anwendung kommen. Der Whistleblower könne zudem über einen geschützten Postkasten Rückmeldung erhalten.

Neues Meldeportal auch für Sportwetten

Schrift, Rasen, rote KArte

Auf der Webseite Meldestelle Sportmanipulation können Verdachtsfälle anonym gemeldet werden. (Bild: meldestelle-sportmanipulation.de)

Auch für Sportmanipulation sei eine neue Meldestelle eingerichtet worden, meldete der Deutsche Bundestag diese Woche. Die Manipulation von Sportwettbewerben sei eine Bedrohung für die Integrität des Sports und schade seiner Glaubwürdigkeit und Transparenz.

Spielmanipulation? Je über 90 Tore in zwei Partien

Laut dem DSWV lasse sich Matchfixing durch Auffälligkeiten im Spielgeschehen erkennen. Von einem besonders eindrucksvollen Fall berichtete diese Woche der Standard.

In zwei Partien in Sierra Leone hatte die heimische Liga jeweils mehr als 90 Tore geschossen. Gulf FC schlug Koquima mit 91-1 während die Kahunla Rangers das Team Lumbebu mit 95-0 besiegten. Der Fußballverband von Sierra Leone (SLFA) leitete daraufhin Untersuchungen ein.

Wie der Parlamentarische Staatssekretär des für den Sport zuständigen Innen- und Heimatministeriums (BMI), Mahmut Özdemir, am Mittwoch bei der Präsentation des Meldesystems erklärte, gehe das BKA von einer hohen Dunkelziffer im Matchfixing aus.

Ähnlich wie bei der Meldestelle für illegales Glücksspiel könnten Bürgerinnen und Bürger nun bei der neuen Meldestelle Sportmanipulation Verdachtsfälle anonym übermitteln und über verschlüsselte Kanäle auch Rückmeldungen erhalten.