Samstag, 12. Oktober 2024

Deutsche Glücksspiel­behörde übernimmt erste Aufgaben

Menschen, Meeting, Laptop, Block Die GGL beginnt mit ihrer Arbeit in Halle. (Bild: pixabay.com)

Die Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder (GGL) hat die Übernahme der ersten operativen Aufgaben bekanntgegeben. Wie die GGL am Freitag in einer Presseerklärung mitteilte, seien Vollzugsinstrumente wie IP Blocking und Payment Blocking in der Behörde gebündelt worden, um das illegale Online-Glücksspiel länderübergreifend zu bekämpfen.

Ein Teil der Mitarbeiter sei bereits vom Landesverwaltungsamt Sachsen-Anhalt zur GGL in Halle (Saale) gewechselt. Weitere Mitarbeiter würden zurzeit im Innenministerium Niedersachsen in einer Hospitationsphase geschult.

Die GGL ist für die Regulierung des Online-Glücksspiel- und Sportwetten-Angebots zuständig. Die Bekämpfung illegaler terrestrischer Betreiber obliegt auch weiterhin den Ländern.

Kampf gegen das illegale Glücksspiel in einer Behörde gebündelt

Unter der Federführung der Leiterin der Glücksspielaufsicht bei der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion des Landes Rheinland-Pfalz (ADD), Nadja Wierzejewski, soll ein Team aufgebaut werden, dass für die Bekämpfung illegalen Glücksspiels zuständig sein werde.

Vorstand Benjamin Schwanke kommentiert:

Zum ersten Mal kommen Vollzugsinstrumente wie zum Beispiel die Zahlungsunterbindung gegen illegale Glücksspielangebote im Internet aus einer Hand zum Einsatz. Damit können wir schlagkräftiger gegen Anbieter vorgehen. Durch die Bündelung von Ressourcen können zukünftig Fehlentwicklungen und illegales Spiel schneller erkannt und gegengesteuert werden.

Die Behörde sei nun startklar, erklärt GGL-Vorstand Ronald Benter. Die GGL habe die notwendigen Strukturen und Prozesse geschaffen. Damit sei die Behörde nun in der Lage, den illegalen Glücksspielmarkt erfolgreich zurückzudrängen.

Mann am PC

Bei der Bekämpfung illegaler Glücksspiel-Angebote setzt die GGL auf IP- und Payment-Blocking. (Bild: pixabay.com)

Die GGL werde bis Anfang 2023 auf 110 Mitarbeiter anwachsen. Etwa die Hälfte sei bereits eingestellt worden. Die Suche und Einarbeitung der neuen Mitarbeiter werde durch die Länder unterstützt.

Unterstützung vom Deutschen Sportwettenverband

Gleich nach Bekanntgabe der Übernahme der ersten Aufgaben durch die GGL kommentierte der Deutsche Sportwettenverband (DSWV) in einer Pressemitteilung, dass die effiziente Bekämpfung des illegalen Online-Glücksspiels auch für die lizenzierten Sportwetten-Anbieter zu den zentralen Anliegen gehöre.

Schwarzmarkt in Deutschland noch sehr dominant

Eine vom DSWV initiierte Studie hat ergeben, dass die 36 lizenzierten Sportwetten-Betreiber in Deutschland derzeit gegen 507 illegale Glücksspiel-Angebote konkurrieren.

Allerdings sollen diese Zahlen nur die Spitze des Eisbergs darstellen. Es sei kaum einschätzbar, wie groß der Schwarzmarkt tatsächlich sei. Da illegale Anbieter zurzeit noch ungehindert im Internet werben könnten, steige deren Marktanteil stetig an.

Die Übernahme der Aufgabe der Bekämpfung des illegalen Markts durch die neue Glücksspielbehörde der Länder markiere einen Meilenstein für den deutschen Glücksspielmarkt, erklärte DSWV-Präsident Mathias Dahms.

Handy, Geld, Ball

Legale Sportwetten-Angebote müssen für die Spieler attraktiv bleiben. (Bild: flickr.com, Marco Verch Professional Photographer)

Zwar wolle die GGL den Ausmaßen des Schwarzmarkts mit IP- und Payment-Blocking entgegentreten, doch ebenso wichtig sei es, ein attraktives legales Angebot für die Spieler zu schaffen.

Wirksames Vorgehen gegen illegale Anbieter in Kombination mit attraktiven Produktangeboten seien die Voraussetzung, die zunehmende Abwanderung in den Schwarzmarkt tatsächlich aufzuhalten. Am Ende werde der Erfolg der GGL an ihrem Ziel gemessen, eine hohe Kanalisierungsrate zu erreichen.