Donnerstag, 25. April 2024

Glücksspiel-Razzia: Wiener Polizei lässt illegale Poker­runde auffliegen

Pokertisch nach Razzia Die Polizei stellte zwei Pokertische sicher (Bild: Polizei Wien)

Das illegale Glücksspiel legt auch am Osterfest keine Pause ein. Das zeigte sich am Samstag in Wien, als die Polizei eine illegale Pokerrunde aushob. Bei der Razzia wurden nach Angaben der Polizei insgesamt 18 Personen gestellt.

Ort des illegalen Glücksspiels sei eine Ferienwohnung im Wiener Bezirk Donaustadt gewesen. Dort hätten die Polizeikräfte am Samstagabend eine Durchsuchung durchgeführt, nachdem in einem anonymen Anruf auf das illegale Glücksspiel in der Wohnung hingewiesen worden sei.

Bisher habe die Polizei keine Erkenntnisse über die Identität des Anrufers. Österreichische Medien spekulieren, dass es sich bei dem Unbekannten um einen Teilnehmer der illegalen Pokerrunde handeln könne, der sich habe rächen wollen. Dieser könne, so die Vermutung, die Ermittler informiert haben, nachdem er selbst dort erhebliche Summen verspielt habe.

Nach Auskunft der Polizei seien in der Wohnung zwei Pokertische entdeckt worden, an denen offenkundig bis zum Eintreffen der Beamten gespielt worden sei. Dafür sprächen die 15.000 Euro, die laut Polizeisprecher Markus Dittrich bei den Anwesenden vorgefunden worden seien.

Das Bargeld sei dabei sehr unterschiedlich verteilt gewesen. Während einige der mutmaßlichen Spieler größere Summen bei sich gehabt hätten, sei bei anderen Teilnehmern annähernd kein Geld festgestellt worden.

Für eine professionelle Durchführung der illegalen Runde spreche neben dem Poker-Equipment, dass die Spieler an den Tischen mit Speisen und Getränken versorgt worden seien.

Ermittlungen dauern an

Die Polizei steht nun vor schwierigen Ermittlungen. Die beiden Pokertische und weitere Glücksspiel-Utensilien seien zwar beschlagnahmt worden, ein mutmaßlicher Betreiber habe jedoch nicht identifiziert werden können.

In Österreich schlagen die Ermittlungsbehörden beinahe wöchentlich gegen das illegale Glücksspiel zu. Anfang April gab die Finanzpolizei bekannt, dass sie im vergangenen Jahr im Rahmen Hunderter von Kontrollen über 800 illegale Spielautomaten beschlagnahmt habe. In Folge seien Strafzahlungen von 36 Mio. Euro beantragt worden.

Die mutmaßlichen Spieler wiesen trotz der sichergestellten Beweise jegliche Beteiligung an der illegalen Pokerrunde zurück. Darüber hinaus machten sie Polizeiangaben zufolge keine weiteren Aussagen zum Geschehen. Nun liegt es an den Ermittlern, den Spielern die Durchführung und Beteiligung am verbotenen Glücksspiel nachzuweisen.