Dienstag, 30. April 2024

Klima- und Umwelt­schutz: Was Casinos für mehr Nachhaltig­keit tun

Casinos Casinos zählen zu den großen Energieverbrauchern (Bild: Flickr/Wayne S. Grazio, CC BY-NC-ND 2.0)

In den vergangenen Wochen stöhnten die Einwohner vieler Länder in Europa über Rekord-Temperaturen. Nun wird wieder über mögliche Maßnahmen von Politik, Bevölkerung und Unternehmen zum Klimaschutz diskutiert. Was in dieser Hinsicht für den Umweltschutz getan werden kann, zeigen einige Casinos bereits in der Realität.

Hohe CO2-Emissionen durch Casinos

Ebenso wie andere Unterhaltungseinrichtungen zählen auch Casinos zu den großen Energieverbrauchern. Damit geht die Emission hoher CO2-Mengen einher, was besonders für Glücksspiel-Tempel mit Tausenden von Spielautomaten und Hotelzimmern gilt.

Ein wichtiger Baustein in der Strategie für einen besseren Klimaschutz ist nach Ansicht vieler Unternehmen die Qualifikation der Mitarbeiter. So setzt das im südafrikanischen Durban beheimatete Sibaya Casino auf die Vermittlung der 3 Rs „Recycling, Reusing, Reducing“ (Recycling, Wiederverwendung, Reduzierung). Die Beschäftigten sollen in ihren jeweiligen Arbeitsbereichen dafür sorgen, dass diese Grundsätze umgesetzt werden. Auf diese Weise hätten nach Casino-Angaben der Energie- und Wasserverbrauch sowie Abfallmengen stark gesenkt werden können. Zudem würden überschüssige Lebensmittel wiederverwertet und der Landwirtschaft zur Verfügung gestellt, wo sie als wertvoller Naturdünger dienten.

In einer Wüstenstadt wie Las Vegas wird der hohe Energieverbrauch der Casinos durch den Betrieb der Klimaanlagen noch zusätzlich gesteigert. Doch auch dort zeigt sich, dass die Betreiber mittlerweile damit begonnen haben, auf klimafreundliche Maßnahmen für einen besseren Umweltschutz zu setzen.

Vorreiter Mandalay Bay und Caesars

Das zu MGM Entertainment gehörende Mandalay Bay zählt zu den Casinos, die sich den Umweltschutz auf die Fahnen geschrieben haben. So seien in sämtlichen Bereichen des Glücksspiel-Resorts spezielle LED-Lampen integriert worden, um Energie zu sparen. Zudem habe die zuvor erhebliche Nutzung von Papier durch den vermehrten Einsatz von Touchscreens auf ein Minimum reduziert werden können.

Auch bei der Nachhaltigkeit wolle das Unternehmen punkten. So erklärt es, dass sämtliche Lebensmittel im Casino und dem zugehörigen Hotel bevorzugt von regionalen Produzenten gekauft würden, bei denen die Umweltbelastung durch Transport und Lagerung vermieden werde. Alle Abfälle aus Bereichen wie Lebensmittel oder Wäsche würden zudem recycelt oder kompostiert.

In den USA verfolgen auch die Stammes-Casinos [Seite auf Englisch] das Ziel einer besseren Nachhaltigkeit. In einem Leitfaden halten sie die Schritte fest, wie dies erreicht werden soll. Neben Abfallvermeidung, CO2-Reduzierung und Recycling zähle dazu der Einsatz umweltfreundlicher Reinigungsmittel oder die wassersparende Gestaltung der Golfplätze und Swimmingpools, die oftmals zu den Casino-Resorts gehörten.

Auch MGM-Konkurrent Caesars wirbt für mehr Klima- und Umweltschutz. Demzufolge beteilige sich das Caesar’s Palace seit dem Jahr 2010 an der Initiative „Clean the World“, indem es alle gebrauchten Seifen, Waschmittel und andere Produkte für Recycling und zur Verarbeitung in neue Produkte vorbereite.

Caesar's Palace Casino

Auch das Caesar’s Palace setzt auf Umweltschutz (Bild: Flickr/Reinhard Link, CC BY-SA 2.0)

Auf diese Weise seien dem Casino-Betreiber zufolge mehr als 100 Millionen Seifenstücke zur Verfügung gestellt worden. Die aufbereiteten Produkte hätten später in mehr als 100 Länder exportiert wurden können, anstatt neu produziert werden zu müssen.

Fenster für mehr Licht und weniger Energieverbrauch

Wie ebenfalls etwas für die Umwelt getan kann, zeigt das Turtle Creek Casino im US-Bundesstaat Michigan. Durch den großflächigen Einbau der in Casinos meist verpönten Fenster sei es dem Unternehmen gelungen, seinen Stromverbrauch massiv zu senken.

Viele Casino-Betreiber vertreten der Ansicht, dass künstliches Licht Spieler dazu bringt, länger im Casino zu verweilen. Aus diesem Grund verzichten sie meist auf den Einbau von Fenstern und das dadurch hereinströmende Tageslicht, um Spieler zu mehr Einsätzen zu animieren.

Einen entsprechenden Rückgang durch die Fenster habe man im Turtle Creek Casino jedoch nicht feststellen können. Stattdessen habe die Maßnahme nach Angabe des Managements dazu geführt, den Energieverbrauch zu halbieren.

Auf diese Weise profitiere nicht nur die Umwelt durch geringere CO2-Emissionen, sondern auch das Casino durch niedrige Kosten. Dies zeige auf beeindruckende Weise, dass sich Umweltschutz und Kosteneinsparung nicht ausschlössen.