Samstag, 20. April 2024

Apple erneut wegen illegaler Glücksspiel-Apps verklagt

App Store

Der US-Technologie-Riese Apple ist in den USA erneut wegen angeblich illegaler Glücksspiel-Anwendungen verklagt worden. In der Sammelklage, die am Dienstag vor einem Bezirksgericht in Kalifornien eingereicht worden ist, wird dem Konzern vorgeworfen, als „unlizenziertes Casino“ aufzutreten.

Es ist nicht das erste Mal, dass sich das Unternehmen wegen der Applikationen im Rechtsstreit befindet. Bereits im Januar war gegen Apple eine Klage wegen kostenloser Social-Casino-Apps eingereicht worden, weil die Anwendungen illegales Glücksspiel begründet haben sollen.

In jüngerer Vergangenheit mussten sich bereits mehrere US-Gerichte mit dem Streit um die Legalität von Social-Casino-Apps befassen. Erst im März war eine Sammelklage gegen Tech-Giganten Google in den USA eingereicht worden. Er hatte in seinem Play Store die Glücksspiel-Apps von Zynga angeboten

Casino-Apps von DoubleU in der Kritik

Konkret geht es im neuen Verfahren um die Anwendungen des Gaming-Entwicklers DoubleU, der Casino-ähnliche Spiele im App-Store anbietet. Laut der Klageschrift handele es sich bei den Free-to-Play-Apps, die virtuellen Spielautomaten und Tischspielen ähnelten, um Glücksspielanwendungen, die in der Hälfte aller US-Staaten verboten seien. Grund dafür sei die Gestaltung der Apps.

Spieler erhielten zu Beginn eine bestimmte Anzahl virtueller „Tokens“ oder „Coins“, die in den Spielen eingesetzt werden könnten. Würden diese verspielt, könnten User ihr Spielkonto durch den Kauf neuer Coins auffüllen, um das Spielen fortzusetzen. Apple erhalte von jedem abgeschlossenen Kauf eine Kommission von 30 %.

Während die Entwickler und der Tech-Gigant verdienten, gingen die Spieler allerdings in jedem Fall leer aus. Echtgeldgewinne ließen sich in den Games nämlich nicht erzielen, wie es in den Gerichtsdokumenten [Link auf Englisch] heißt:

„Verbraucher haben nicht die Möglichkeit, echtes Bargeld als Resultat des „Gewinnens“ zu kassieren. Aber sie haben die Möglichkeit zu gewinnen, um mehr Spielzeit zu erhalten. Geld in einem Spiel zu bezahlen, um die Chance zu haben, mehr Spielzeit zu gewinnen, verstößt gegen die Anti-Glücksspielgesetze von 25 Staaten, um die es in diesem Fall geht.“

In der Klage wird auf die „verheerenden Konsequenzen“ hingewiesen, die von den Casino-Apps ausgehen könnten. So bestünde die Gefahr, dass Spieler von den Anwendungen süchtig würden. Allein im Jahre 2019 hätten US-Spieler bei Free-to-Play-Apps wie den Spielen von DoubleU geschätzte 3,5 Milliarden US-Dollar verloren. 80 bis 90 % der Einnahmen der Casino-Apps kämen von nur 3 % der Spieler, die von den Unternehmen mit Aktionen wie Boni angeworben würden.

Apple habe die Rahmenbedingungen für Firmen wie DoubleU geschaffen, so dass diese ihre Casino-ähnlichen Apps anbieten könnten. Apple „fördere, erlaube, werbe und profitiere“ damit vom illegalen Glücksspiel, so die Kläger.