Dienstag, 08. Oktober 2024

Australische Buchmacher warnen vor Kreditkarten-Verbot fürs Online-Glücksspiel

Kreditkarten

Die australischen Buchmacher warnen vor dem Verbot der Verwendung von Kreditkarten für das Online-Glücksspiel. Sie reagieren damit auf eine Forderung der Australian Banking Association, die derzeit erwägt, ihre Empfehlungen für Finanzinstitute in Australien zu aktualisieren und derartige Beschränkungen einzuführen.

Einschränkung oder Verbot von Kreditkarten beim Online-Glücksspiel in Sicht?

Im Dezember veröffentlichte die Australian Banking Association ein Konsultationspapier [Seite auf Englisch], um bis zum 4. März Ansichten zur Nutzung von Kreditkarten beim Glücksspiel zusammenzutragen. Hierbei standen mögliche Risiken der Kreditkartennutzung im Fokus. Zudem wurde die Frage gestellt, ob die Nutzung von Kreditkarten für das Online-Glücksspiel eingeschränkt oder gar gänzlich verboten werden sollte.

Großbritannien gab Anfang des Jahres bekannt, ab April die Nutzung von Kreditkarten für das Online-Glücksspiel zu untersagen. Der britische Buchmacher William Hill schätzte die dadurch zu erwartenden Verluste wenige Wochen später in seinem Jahresbericht auf 5 bis 10 Mio. Pfund Sterling für das Jahr 2020.

Nach Argumentation der australischen Buchmacher handele es sich bei Großbritannien und Australien um zwei völlig unterschiedliche Glücksspielmärkte. In Australien seien wesentlich massivere Auswirkungen auf die Umsätze aus dem Online-Glücksspiel zu erwarten.

Negative Auswirkungen auf den Rennsport in Australien befürchtet

Kreditkarten dürfen in Australien derzeit für Online-Casinos und Online-Sportwetten sowie für den Erwerb von Lottoscheinen genutzt werden, nicht aber im landbasierten Casino. Daher warnen australische Buchmacher vor allem vor den Auswirkungen, die ein derartiges Verbot auf den Online-Sportwetten-Markt und den Rennsport haben könnte.

Dean Shannon, australischer Geschäftsführer von Ladbrokes, erläuterte:

„Der Rennsport wird vom Umsatz bestimmt und wenn Sie die Kreditkarten wegnehmen, würde ich davon ausgehen, dass dies etwa 30 Prozent des Umsatzes betreffen könnte. Ich denke, ein Kreditkartenverbot wäre ziemlich kurzsichtig und die Auswirkungen würden die Rennindustrie in einen Niedergang treiben.“

Tabcorb, Australiens größter Buchmacher, wies zudem darauf hin, dass das Verbot der Verwendung von Kreditkarten für Glücksspiele die Auswahlmöglichkeiten für australische Spieler erheblich mindern würde. Zudem würde es zu einer Reduzierung der Beiträge zur nationalen Rennindustrie um rund 10 Mio. Australische Dollar (rund 6 Mio. Euro) führen.

Dass ein Kreditkartenverbot in Australien auch für den Kauf von Lottoscheinen eingeführt werden könnte, gilt derzeit als unwahrscheinlich.