Samstag, 05. Oktober 2024

Australiens Medienaufsicht geht gegen neun illegale Online Glücksspiel-Seiten vor

Ein Tor mit Stop-Zeichen

Die australische Medienaufsicht Australian Communications and Media Authority (ACMA) ist am Montag gegen neun illegale Online-Glücksspielseiten vorgegangen.

Wie das Tech-Nachrichtenportal ZDNet (Link auf Englisch) berichtet, habe die Behörde die Internet Provider des Landes dazu aufgefordert, den Zugang zu den Webseiten der Online-Glücksspielanbieter Joe Fortune, Ignition Casino, Roo Casino, GW Casino, Wager Beat, Casino Dingo, AU Slots, XBet und Top Bet zu blockieren.

Laut Regulator seien den Maßnahmen 79 Beschwerden vorausgegangen. Mit ihren Angeboten verstießen die Betreiber gegen das geltende Glücksspielgesetz.

Ermächtigungen und Funktionen der ACMA

Dass die Medienaufsicht mit praktischen Mitteln gegen Online Glücksspiel-Seiten vorgehen darf, basiert auf Sektion 313 des australischen Telekommunikationsgesetzes (Telecommunications Act).

Hiernach muss jede Website-Blockade durch den Vorsitzenden, den stellvertretenden Vorsitzenden oder einen leitenden Angestellten der ACMA unterzeichnet werden. In regelmäßigen Abständen muss geprüft werden, ob die Grundlage für die Blockade weiterhin besteht.

Neben der Blockade illegaler Webseiten engagiert sich die ACMA für eine strenge Kontrolle von Glücksspielwerbung. Etwaige Verstöße gegen Werberichtlinien werden von der Behörde vor allem im Zuge eines Beschwerdeverfahrens kontrolliert.

ACMA macht Drohungen wahr

Dass die ACMA mit verschärften Maßnahmen gegen unlizenzierte Online-Glücksspielanbieter vorgeht, dürfte kaum überraschen. Bereits im November berichteten wir darüber, dass die Regierung neue Pläne verfolgt, den illegalen Online-Casinos und Online-Buchmachern das Handwerk zu legen.

Damals kritisierte ACMA-Minister Paul Flechter vor allem die Zahlungsunwilligkeit der nicht regulierten Anbieter. Für australische Spieler sei es schwierig, „ihr Geld zu erhalten, nachdem sie gewonnen haben.“

Nachdem im Jahre 2017 erstmals eine Kampagne gegen illegale Betreiber gestartet war, hätten sich 90 Glücksspielseiten vom australischen Markt zurückgezogen, so die ACMA.

Kommt das legale Online-Glücksspiel nach Australien?

Um den Verlust von Milliarden AUD an Offshore-Seiten zu verhindern, denken australische Politiker bereits über eine Neuregulierung des Online-Glücksspiels nach. Bob Katter (74), australischer Parlamentsabgeordneter und ehemaliger Minister für Minen und Energie in Queensland, schlägt eine Legalisierung des Online-Glücksspiels vor.

Nur so könnten die generierten Spielergelder dem australischen Haushalt dienen, anstatt in die Taschen illegaler Online-Glücksspielseiten zu fließen.

Eine gewichtige Rolle beim Regulierungsvorhaben könnten die australischen Aborigine-Communities spielen. Ein Trust der australischen Ureinwohner setzt sich derzeit für die Legalisierung von Online-Glücksspiel ein.