Freitag, 01. November 2024

Bargeld bei englischen Pferderennen von Wett-Fans bevorzugt

Pferderennen

Wett-Fans bevorzugen bei Pferderennen in England eindeutig Bargeld. Das zeigte sich am vergangenen Wochenende beim Ebor Festival auf der bei Leeds gelegenen Rennbahn von York. Bei dem Event waren erstmals nach Verkündung der Corona-Einschränkungen wieder zwei Buchmacher an der Strecke erlaubt.

Gegenüber der Tageszeitung The Guardian [Seite auf Englisch] berichteten die anwesenden Anbieter Keith Johnson und Joe Huddlestone, dass fast sämtliche Wettgeschäfte trotz Corona mit Bargeld abgewickelt worden seien.

Johnson sagte dem Guardian:

Wenn es jemals eine Zeit gab, in der Kartengeräte eine Niederlage erlebt haben, dann in dieser Woche. (…) Über 97 % der Wetten wurden bar bezahlt. Ich denke, es ist offensichtlich. Sobald wir wieder zu einem Gefühl der Normalität zurückkehren, müssen Rennstrecken erkennen, dass die Wahl klar ist und die Leute in bar wetten wollen.

In den vergangenen Wochen hatten die Wettanbieter gegen Bestrebungen der Veranstalter protestiert, Zahlungstransfers an der Rennstrecke nur noch bargeldlos abzuwickeln.

Schwache Umsätze auf der Rennbahn

Da während des viertägigen Ebor Festivals lediglich Pferdebesitzer an der Rennstrecke als Zuschauer zugelassen waren, verzeichneten die Buchmacher jedoch insgesamt eine sehr niedrige Wettaktivität.

Die beiden Anbieter berichten, dass bei einzelnen Rennen lediglich eine Handvoll Wetten abgeschlossen worden seien. Die Gesamtbilanz der Rennwoche zeige deshalb, dass sie für die Buchmacher ein Minusgeschäft gewesen sei.

Die Zulassung von Buchmachern und Eigentümern ist Teil eines zweiwöchigen Tests auf Pferderennbahnen. In deren Rahmen dürfen Buchmacher neben der Strecke von York auch auf weiteren kleineren Bahnen in England Wetten anbieten.

Die geringe Besucherzahl dürfte die schwache finanzielle Ausbeute der Buchmacher erklären. So bilanzierte Huddlestone bei Umsätzen in Höhe von rund 7.000 GBP einen Nettoverlust von 1.500 GBP.

Auch seinem Kollegen erging es kaum besser. Gegenüber dem Guardian vermeldete Johnson zwar einen Gewinn von 1.300 GBP. Wenn er allerdings Gehälter und Ausgaben für die zusätzlichen Corona-Schutzmaßnahmen auf der Rennstrecke hinzurechne, käme er auf einen Verlust zwischen 600 und 700 GBP.

Beide Buchmacher zeigten sich jedoch vorsichtig optimistisch. Die vergangene Rennwoche sei ein erster Schritt gewesen, betonte Johnson. Er hoffe darauf, dass sich die Geschäfte im September und Oktober erholten.