Donnerstag, 28. März 2024

Missbrauchs­vorwürfe: Blizzard nimmt Abstand von ehemaligen Overwatch-Star

Faust eines Mannes

Nach Missbrauchsvorwürfen hat sich der Spiele-Entwickler Blizzard Entertainment von seinem einstigen Overwatch-Star Jay „Sinatraa“ Won distanziert. Am Donnerstag erklärte der Overwatch-Herausgeber, dass man die Anschuldigungen gegen Won verfolge und Opfer von Missbrauch ernstnehme.

Sinatraa wurde 2019 zum Meister der Overwatch-Liga und zum wertvollsten Spieler (MVP) des Wettbewerbs gekrönt. Seinen MVP-Skin soll der US-Amerikaner nun im Zuge der Vorwürfe verlieren.

Auch Riot Games, der Entwickler des Ego-Shooter-Spiels Valorant, hat eine Untersuchung des Sachverhalts angekündigt. Won war im Jahre 2020 vom Spiel Overwatch zu Valorant gewechselt.

Was steckt hinter den Vorwürfen?

Wons Ex-Freundin Cleo „cle0h“ Hernandez hatte am Mittwoch in einem offenen Brief behauptet, sich von dem 20-Jährigen zu sexuellen Handlung genötigt gefühlt zu haben. Ein „Nein“ habe Sinatraa nicht akzeptiert. Beim Sex habe der Gamer unter anderem Praktiken gegen den Willen von Hernandez durchgeführt.

Der Missbrauch habe sich jedoch nicht nur körperlich geäußert, sondern auch emotional und verbal. Als Beweis dazu veröffentlichte sie Textbotschaften von Won. Zur Polizei sei Hernandez trotz der Vorfälle allerdings nicht gegangen.

Won bestreitet unterdessen die Vorwürfe seiner Ex-Freundin. In einem Statement auf Twitter [Link auf Englisch] schrieb er:

„Aus Cleos jüngstem Beitrag geht hervor, dass sie sich anders an unsere Beziehung erinnert als ich. Wir sind uns einig, dass sie für uns beide ungesund war. Ich entschuldige mich bei Cleo und bedauere, wie die Dinge geendet sind, aber ich habe sie nie in irgendeiner Form missbraucht. Ich kooperiere uneingeschränkt mit den Ermittlungen und stelle die vollständigen Audio- und Videoclips zur Verfügung, auf die Cleo in ihrem Beitrag verwiesen hat.“

Über Vorfälle sexueller Gewalt im E-Sport hatten Medien bereits in den vergangenen Monaten berichtet. So war eine Mitarbeiterin der E-Sport-Organisation Edward Gaming im September 2020 mit Vorwürfen an die Öffentlichkeit gegangen, das Unternehmen habe versucht, die sexuellen Übergriffe eines Fotografen gegen sie zu vertuschen. Letztlich sei der Fall darin geendet, dass die Mitarbeiterin das Unternehmen habe verlassen müssen. Edward Gaming hat die Vorfälle bestritten.